Ein Haus mit Fernsicht und Wellness-Faktor
Zu Recht bezeichnet man die Hanglage auf Runkels, wo das Haus von Familie Risch steht, als «grüne Lunge» von Triesen. Denn der Bauplatz befindet sich umgeben von Natur am Rande einer erschlossenen Bauzone – mit wunderschöner Aussicht auf die Liechtensteiner und Schweizer Berge. Die Naturtöne der Fassade lassen das Gebäude dabei fast mit der Umgebung verschmelzen, sodass es trotz exponierter Lage von der Landstrasse her kaum ins Auge sticht. «Wir haben auf eine harmonische Integration in die Umgebung Wert gelegt», sagt Hausherr Daniel Risch. Die äusseren Materialien bestehen aus Sichtbeton als tragendes Sockelgeschoss sowie in den zwei oberen Geschossen aus schwarzbraunen Eternitplatten mit hinterlüfteter Aussendämmung.
Im Inneren des Hauses dominieren die warmen Holztöne der geölten Eichenparkettböden und Holztreppen. Die Plattenbeläge in den Nasszellen bestehen aus anthrazitfarbigem Steinzeugfliesen und widerspiegeln die Fassaden. Im Wohnzimmer wird das Weiss der Wände durch eine mit anthrazitfarbenem Naturstein verkleidete Wand unterbrochen, vor der ein runder Stahlofen in kälteren Tagen für heimelige Wärme sorgt.
Durchdachte Architektur
Beim ersten Gang durch das Haus fällt eine Sache besonders auf: Für eine Familie mit zwei kleinen Kindern macht das Haus einen extrem aufgeräumten Eindruck. Grund dafür sind die vielen Stauräume und versteck-ten Ecken im Haus, in denen die Spielsachen und andere Dinge untergebracht sind. So auch die Garderobe im Eingangsbereich, die kurzerhand hinter einer Spiegeltüre verschwindet.
Aber nicht nur die vielen Stauräume zeugen vom praktischen Denken der Hausbesitzer, sondern noch viele weitere Raffinessen. Dazu gehören zum Beispiel der direkte Wäscheabwurf von der Ankleide über die Küche bis in den Waschraum im Untergeschoss, die begehbaren Terrassen rund um das Haus sowie der in die süd- und westseitigen Fassaden eingebaute «Laubengang». Auch gibt es einen direkten Zugang vom Hausgang zur Garage, welcher die Hausbewohner beim Weg zum Auto vor Regen, Schnee und Sturm schützt. Für die Planung des Hauses haben sich Bauherrschaft und Architekt fast zwei Jahre Zeit genommen, und das obwohl bereits am Anfang viele Anforderungen und Wünsche klar formuliert werden konnten. Mit den Worten des Architekten Alex Negele sollte es «ein modernes, zeitgemässes und praktisches Gebäude mit klaren, kubischen Formen.» werden.
Über eine grosszügige Vorplatzfläche gelangt man zu Hauseingang und Garageneinfahrt und in das Mittel- respektive Wohngeschoss, das L- förmig angelegt ist. «Dadurch ergibt sich im Südwestbereich eine komplett überdeckte grosszügige Terrasse, die uns im Sommer als zusätzlicher Wohnraum dient», sagt Jasmin Risch. Der Wohnbereich ist offen gestaltet mit Küche, Esszimmer und Wohnzimmer. Gleich hinter der Küche befindet sich zudem die Speis.
Über eine moderne Faltwerktreppe aus massivem Eichenholz erreicht man das Schlafgeschoss, welches drei Schlafzimmer, eine Ankleide und je ein Badezimmer für die Eltern und eines für die Kinder aufweist. Umgeben ist das Geschoss von einer grossflächigen Terrasse, von welcher man die Aussicht wieder aus einer ganz anderen Perspektive geniessen kann. Besonders die Abendstimmung ist hier ein Erlebnis. «Vor dem Zubettgehen betrachten wir die Sterne, tanken neue Energie und geniessen die Zweisamkeit», so Jasmin Risch.
Zum Untergeschoss gelangt man schliesslich über die ebenfalls in Holz gestaltete Treppe. In den im hinteren Hang anliegenden Räumen sind Keller, Technik und Wirtschaftsraum untergebracht. Eine Dusche/WC und Schränke im Erschliessungsbereich sind ebenfalls vorhanden. Talseitig befinden sich zwei grosszügige Zimmer, die unterschiedlich genutzt werden können. «Die Flexibilität in der Nutzung der einzelnen Räume war uns wichtig», sagt Daniel Risch. «Die zwei Kinderzimmer im oberen Stock sind zum Beispiel durch einen herausnehmbaren Schrank getrennt, der uns erlaubt, irgendwann ein grosses Zimmer daraus zu machen.» Und der unterste Stock kann zu einer Einliegerwohnung umgewandelt werden – die Infrastruktur ist vorhanden.
Technische Raffinessen
Zu den Besonderheiten des Hauses gehören die technischen Highlights. Eine mit der Familie Risch befreundete Lichtdesignerin aus Zürich hat das Gebäude mit geschickt eingebauten Spots in das richtige Licht gerückt. In das Dach der Terrasse sind Lautsprecher eingebaut und in praktisch jedem Raum gibt es Multimedia-Anschlüsse für diverse Nutzungsmöglichkeiten. Ausserdem sind alle Elektro-Anschlüsse in einem modernen Bus-System gebündelt, sodass die Bewohner das Haus per iPhone und über das Internet jederzeit steuern können. So können die Storen hochgezogen und heruntergelassen sowie Licht, Fenster, Steckdosen und die Heizung ferngesteuert werden Auch wenn Jasmin Risch der Technik am Anfang noch skeptisch gegenüberstand, nutzt sie das System heute selbst mit Begeisterung. «Man wird faul», lacht sie. «Ich muss nicht mal mehr vom Sofa aufstehen, wenn ich irgendetwas an- oder ausschalten will.»
Und auch vom Nachhaltigkeitsaspekt her ist das Haus auf dem neuesten Stand. Das Gebäude verfügt über eine kontrollierte Lüftung, eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe sowie eine 40 Quadratmeter Photovoltaikanlage auf dem Dach. «Der Umweltgedanke war uns schon wichtig», so Daniel Risch. «Allerdings nicht so sehr, dass wir das Haus als Minergiestandard zertifiziert hätten.» Das Ziel war es, ein Traumhaus zu verwirklichen – und das haben die Bauherren erreicht. Und so lautet auch das Fazit des Ehepaars Risch: «Es ist einfach perfekt geworden. Wir würden nichts daran ändern wollen.»
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Daniel Risch