Grabs: Sportlich ins Jubiläumsjahr
In diesem Jahr feiert Grabs sein 1400-jähriges Bestehen. Neben zahlreichen Jubiläumsaktivitäten steht am 23. August die «Grenz-Punkt-Stafette» auf dem Programm. Die «Liewo» sprach darüber mit dem Organisator Peter Baumgartner.
Herr Baumgartner, Grabs wird in diesem Jahr 1400 Jahre alt. Was bedeutet dieses Jubiläum für Grabs?
Peter Baumgartner: Dieses Jubiläum bedeutet für unser Dorf doch noch einiges. Jung und alt werden so wieder einmal mit dem Leben von damals und mit dem Leben von heute konfrontiert. Ich denke, dass Junge eher wenig Kenntnis von der Geschichte einer Gemeinde haben oder z. B. von der Zeit, als unsere Schmiede noch mit Wasserkraft angetrieben wurde. Umgekehrt haben ältere Leute wiederum weniger Ahnung davon, wie die heutige schnelllebige Zeit in grossen Schritten vorwärtsgeht.
Und für Sie persönlich?
Für mich als Grabser besteht natürlich eine grosse Verbundenheit zu meinem Heimatdorf. Ich bin gerne ein stolzer Grabser. Ich verbringe hier viel Zeit in der Natur, habe viele Jahre hier gearbeitet und die Arbeitswelt so kennengelernt. Ein wichtiger Punkt ist für mich auch die Verbundenheit zum Dorf als Vereinsmensch. Nach ca. 20 Jahren Einzelsport im Geräteturnen und als ehemaliger Vereinspräsident des Turnvereins Grabs habe ich enorm viel Freiwilligenarbeit geleistet. Immer und immer wieder haben wir so mit der Gemeinde zusammengearbeitet und sind von ihr unterstützt worden. Aus solchen Gründen organisiere ich jetzt einen solchen Sportanlass und möchte in dieser Form dem Dorf etwas zurückgeben.
Welche Aktivitäten gibt es zum grossen Jubiläum in Grabs?
Über das ganze Jubiläumsjahr stehen viele verschieden Anlässe auf dem Programm, die von den Ortsvereinen und -organisationen geplant und durchgeführt werden. Ein grosser Knaller ist sicher der Grabser Cup. Teams mit bis zu 12 Teilnehmern bestreiten hier über das ganze Jahr verteilt ganz unterschiedliche Anlässe. Die grössten sportlichen Dorfanlässe wurden so in einem Cup eingebunden. Ein durchdachtes Punktesystem wird dann Ende Jahr eine Rangliste ergeben und die stolzen Grabsermeister küren. Nicht zum Grabser Cup zählt die Grabser «Grenz-Punkt-Stafette», die ich organisiere.
Was muss man sich unter der Grenz-Punkt-Stafette vorstellen?
Das erste von sechs Teammitgliedern startet per Bike im Dorf und das Ziel ist der untere Teil des Skigebiet Wildhaus ? das sich auf Grabser Boden be?ndet (lacht) ? die zweite Person geht zu Fuss bis zum Chäserrugg, wo sie an einen weiteren Läufer übergibt. Dessen Streckenteil führt über den Sattel bis hinunter zurVoralp. Um zum nächsten Punkt zu kommen, führt der Weg über Inggernast bis zum Margelkopf ? unserem wunderschönen Hausberg! Die letzte Laufstrecke führt bis zum gemütlichen Bergbeizli Valspus, wo schon der letzte Teilnehmer mit dem Bike wartet. Nach der Talfahrt ist dann das Ziel wieder die Turnhalle Unterdorf, wo sich alle wieder treffen. Der Start für die verschiedenen Teilstrecken erfolgt immer gemeinsam und als Vorgabe werden Zeitfenster vorgeschlagen. So ist das Ziel, sich richtig einschätzen zu können. Der genaue Streckenverlauf wird erst kurz vor dem Start auf einer Karte gezeigt.
Gibt es neben dem sportlichen Anspruch weitere Ziele, die Sie mit der Grenz-Punkt-Stafette verfolgen?
Bei diesem Anlass soll das Erlebnis des ca. 12-stündigen Durchbeissens im Zentrum stehen und zuletzt die Sekunden. In der bergigen Welt, durch die ein grosser Teil der Strecke führt, sollen keine Zweikämpfe irgendwelche Gefahren bringen. Wichtig ist, dass die Einwohner danach darüber sprechen, damit gezeigt wird, wie Sport die Menschen verbindet. Ausserdem lernt man die wunderschöne Landschaft von Grabs besser kennen.
Wie kamen Sie auf die Idee für diesen Anlass?
Vor etwas mehr als 10 Jahren hat eine ganz kleine Gruppe Turner eine solche «Grenztour» gemacht ? in 24 Stunden per Bike und zu Fuss. Eine solche Variante wäre aber eher nicht für die breite Öffentlichkeit geeignet. Daher ist diese abgespeckte Version entstanden und reift jetzt zu diesem Grossanlass.An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Freunden bedanken, die mich so tatkräftig bei diesem Unternehmen unterstützen.
Welche Bedingungen müssen Teilnehmer erfüllen, um teilnehmen zu können?
Bedingungen müssen keine speziellen erfüllt werden. Das Mindestalter und faires Verhalten sind die einzigen Kriterien, auf die wir schauen. Gesundheit und eine gewisse Fitness sind Voraussetzungen, die selbstverständlich sind ? alles andere wäre verantwortungslos.
Also ein sportliches Wochenende für die Grabser.
Ja, denn am selbenWochenende, also parallel zur Grenz-Punkt-Stafette, ?ndet die Jugendolympiade im Unterdorf statt. In verschiedenen und sehr interessanten Disziplinen messen sich Kinder im Schulalter in einem Gruppenwettkampf. Von Samstagmittag bis Sonntagmittag und mit der Möglichkeit für Schlafen im Zelt wird auch für die Kinder ein tolles Programm geboten. So geht ein weiterer, grossartiger Teil des 1400-JohrGrabs-Jubiläum über die Bühne.
PERSÖNLICH
DDer Grabser Peter Baumgartner ist 35 Jahre alt. Er hat seine Schulzeit und seinen handwerklichen Beruf in Grabs erlernt und ist leidenschaftlicher Turner. Als Ehrenamtlicher hat er viele OKund Vorstandsarbeiten bis zum Amt des Präsidenten des STV Grabs ausgeführt und diese «mit Herzblut gelebt». Als leidenschaftlicher Grabser organisiert mit seinen Freunden die Grenzpunktstafette am 23. August im Rahmen des 1400-Jahr-Jubiläums der Gemeinde Grabs.
Weitere Infos: www.1400johrgrabs.ch