«Vereine sind von enormer Bedeutung»

Herr Sele, sind oder waren Sie selbst aktives Vereinsmitglied? In welchem Verein waren Sie und was ist Ihnen aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben?

Hubert Sele: Früher recht aktiv, heute aus zeitlichen Gründen eher passiv war und bin ich in verschiedenen Vereinen Mitglied. Ich machte gerne Sport und durfte als Skiclub-Mitglied Jugend- und Regionalrennen fahren. Ich schaffte damals den Sprung in das Jugendkader des LSV. Beim Fussballclub bin ich seit dessen Gründung und durfte viele Jahre in den Aktivmannschaften und dann bei den Senioren mitspielen. Vier, fünf Jahre war ich von Judo begeistert und trainierte auf den Matten des Judoclubs Sakura. Als Jugendlicher war ich auch einige Jahre beim Samariterverein aktiv und als Bergliebhaber bin ich Mitglied des Alpenvereins.Es gibt eine Unmenge an schönen, lustigen und eindrucksvollen Erlebnissen aus meinem Vereinsleben. Die Schilderungen würden eine Sonderausgabe der Zeitung füllen.

Welches ist der älteste Verein der Gemeinde Triesenberg und was können Sie darüber berichten?

Ich gehe davon aus, dass der 1898 gegründete MGV-Kirchenchor der älteste Triesenberger Dorfverein ist. Bei der Jubiläumsfeier zum 100. Bestehen durfte ich die Festansprache halten. Das hat mich sehr gefreut und war für mich Anlass, in der Geschichte des Traditionsvereins zu stöbern. Dabei habe ich erfahren, dass der Verein anno 1902 die erste Vereinsfahne anschaffte und damals am 19. Mai in der Bündt unter dem Gasthaus zum Kulm das Fahnenweihefest stattfand. Als der Verein auf der Bühne das Lied «Wenn das Mailüfterl weht» Vortrug, seien die Schnee- und Regenschauer nur so niedergegangen.

Wie wichtig sind die Vereine für die Gemeinde Triesenberg?

Vereine, ob im kulturellen, sportlichen, sozialen Bereich oder als Rettungsorganisation, sind von enormer gesellschaftlicher Bedeutung. Sie sorgen für ein attraktives und lebendiges Dorfleben und bieten den Einwohnern Abwechslung zum Alltag und die Möglichkeit, zusammen mit Gleichgesinnten Freizeit zu gestalten. Die Rettungsorganisationen sind zudem für die Sicherheit in der Gemeinde unverzichtbar. Gerade was die Jugendförderung anbelangt, ist der soziale Stellenwert der Vereine unschätzbar. Allen, die in den Vereinen den «Karren ziehen» oder aktiv mitmachen, gehört dafür ein Dankeschön der Allgemeinheit.

Sind Sie selbst oft an öffentlichen Vereinsanlässen anzutreffen? Welchen Event lassen Sie sich nie entgehen?

Wenn es zeitlich ausgeht, lasse ich mir kaum einen öffentlichen Vereinsanlass entgehen. Zum einen, weil es mich interessiert, zum anderen aus der Überzeugung, dass ein Verein nicht nur Aktivmitglieder, Vereinsräume und -anlagen, finanzielle Förderung usw. braucht, sondern auch moralische Unterstützung durch Zuschauer.

Wie soll nach Ihrem Wunsch das Triesenberger Vereinsleben in Zukunft aussehen?

Vielfältig und lebendig, modern und traditonell, geprägt von Kollegialität und einem Miteinander. (Interview: lb)