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Erfolgsgeschichte im Zentrum von Triesenberg

Auf 30 bewegte Jahre im Hotel Restaurant Kulm kann das Wirtepaar Arthur und Jeanette Schädler zurückblicken. Am vergangenen Freitag feierten sie dieses Jubiläum mit geladenen Gästen und der Familie.

Von Manuela Schädler

30 Jahre ist es her, als das «neue» Dorfzentrum Triesenberg mit Hotel, Post, Bank und Museum eröffnet wurde. Arthur Schädler, der das Hotel Restaurant Kulm seit dieser Eröffnung mit seiner Frau Jeanette führt, kann sich noch gut an die Anfänge erinnern: «Für die Triesenberger war das grosse Gebäude ungewohnt und für alle Beteiligten war das neue Dorfzentrum eine Herausforderung», erzählte er in seiner Ansprache am vergangenen Freitag anlässlich der Jubiläumsfeier des Hotels, zu der Freunde, Bekannte, Gäste und Gemeinderäte eingeladen waren. Heute, 30 Jahre später, steht Triesenberg mit der Erweiterung des Dorfzentrums durch das Vereinshaus und das Pflegeheim vor einer ähnlichen Veränderung.
Und noch ein Ereignis stellt das Team vom Hotel Kulm und die Gemeinde vor eine Herausforderung wie vor 30 Jahren: Das Walsertreffen, welches im September in Triesenberg stattfinden wird. Arthur Schädler erzählte, in welches Chaos das Walsertreffen vor 30 Jahren sein Team stürzte. Alle wurden eingespannt. «Mein Vater meinte danach, er hätte nie gedacht, dass man vom ‹Hörnlischöpfen› Muskelkater bekommen könne.»
 
Eröffnung im Bärensaal
 
Als Arthur Schädler Anekdoten und Erlebnisse aus den letzten 30 Jahren erzählte, mussten einige der Gäste schmunzeln. Es war nicht einfach, als er sich 1979 als gelernter Koch und junger Absolvent der Hotelfachschule für die Pacht des Hotels Kulm bewarb. Der Pachtvertrag begann am 1. August 1980, doch da war das Hotel noch eine Baustelle. Am 12. August konnte er dann im Bärensaal die ersten Gäste empfangen. 14 Tage später ist das Team ins «Kulmstübli» umgezogen, welches jeden Abend aus allen Nähten platzte, weil jeder das neue Restaurant in Augenschein nehmen wollte.
Als sich der Betrieb nach dem Walsertreffen langsam einpendelte, wurde schnell klar, dass die Küche zu klein war. Arthur Schädler weiss noch gut, wie er den damaligen Vorsteher Alfons Schädler schockierte: «Wir hatten einen Grossanlass im Dorfsaal und zusätzlich war es ein wunderschöner Tag. Wir entschieden uns, die Terrasse nicht zu öffnen, da der Betrieb ansonsten zusammengebrochen wäre. Wie bringt man das den Gästen bei? Kurzentschlossen habe ich ein Plakat an die Terrasse gehängt: ‹Wegen Einsturzgefahr geschlossen›. Natürlich ging es nicht lange und die ersten Anrufe gingen beim Rathaus ein, was denn im Kulm los sei», erzählte er schmunzelnd. 
 
Fürstin aus Not geholfen
 
Im Jahre 1982 beendete der Bruder von Arthur, Leander Schädler, die Hotelfachschule und stieg in den Betrieb ein. Mehr Personal musste eingestellt werden und der Betrieb begann zu gedeihen. Arthur Schädler bedankte sich bei seinem Bruder, dass er zehn Jahre lang sein Herzblut in den Betrieb gesteckt und unter anderem die Wildwochen zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat.
Arthur Schädler wusste noch einige Geschichten mehr zu erzählen. Er berichtete, wie Fürst Franz Josef und Fürstin Gina regelmässig in den Kulm kamen und wie er Fürstin Gina bei einem «Platten» half. Er erzählte vom Jassclub, der seit der Eröffnung des Kulms jede Woche im Restaurant jasst und erzählte die Geschichte, als eine Reservation von einer Gruppe mit hundert Personen vergessen ging und sie innerhalb von einer halben Stunde das Essen kochen mussten. 
«Das Schöne beim Wirten ist, dass immer wieder die gleichen Leute zu uns kommen, zufrieden sind und unsere Leistung schätzen. Weniger schön ist jedoch, wenn man wegen Kleinigkeiten verurteilt wird. Aber auch mit dem hat man gelernt zu leben», sagte er zum Schluss und fügte an: «Nach 30 Jahren Wirten ist man ein bisschen müde und ich komme auch langsam in das Pensionsalter. Wir bleiben dem Kulm aber sicher noch die nächsten Jahre erhalten.»
 
Bauschwierigkeiten mit Mehrkosten
 
Alfons Schädler, Altvorsteher von Triesenberg, berichtete in seiner Ansprache über die Planung bis zur Eröffnung des Hotels und des Dorfzentrums und führte dies anhand von interessanten Zahlen näher aus. Er erzählte unter anderem von den Bauschwierigkeiten, auf die sie ziemlich schnell stiessen und welche hohe Mehrkosten verursachten. 
Anschliessend sprach der jetzige Vorsteher Hubert Sele zu der Gesellschaft. Er berichtete über die Bedeutung des Hotels für das Dorfzentrum. Er bedankte sich beim Wirtepaar für seinen Einsatz: «Ein Hotel über eine so lange Zeit zu führen, braucht schon Freude am Beruf. Und sie hatten es nicht immer einfach. Vor allem in den Zeiten des Umbaus.»  
Auch Renate Bachmann vom Gastronomieverband ergriff das Wort und bedankte sich bei Arthur Schädler, der mehr als ein Jahrzehnt Präsident der Gastronomie war und auch heute noch mit seiner Erfahrung zur Verfügung steht.
Zum Abschluss sprach Patrik Schädler von Liechtenstein Tourismus. Er ist im Internet auf einige Hotelbewertungen zum Kulm gestossen – die durchwegs positiv sind. «Und für eine laute Kirchenglocke und Baustellenlärm kann das Team vom Kulm wirklich nichts», sagte er. Patrik Schädler las einige Bewertungen vor und brachte die Gesellschaft zum Schmunzeln. Vor allem Nancy aus Griechenland, die schreibt: «… ich werde diesen Aufenthalt nie vergessen. Der Ausblick ist so speziell… Und vielleicht lachen Sie jetzt, aber ich muss es Ihnen sagen, dass jede Nacht, wenn ich einschlafe, den tollen Ausblick von diesem Hotel vor mir habe.»
 
 
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