Die Energie des Bodensees besser nutzen
Der Bodensee ist nicht nur ein schönes Ausflugsziel oder ein Arbeitsplatz für Fischer und Kapitäne. Der grösste Wasserspeicher der Region könnte zunehmend genutzt werden, um den Energieverbrauch der Anrainer zu senken.
Vaduz/Konstanz. ? Wie eine grosse Heizung liegt er in kalten Wintermonaten da und sorgt dafür, dass die Temperaturen vergleichsweise mild bleiben. Der Bodensee zeigt speziell zur kalten Jahreszeit, welches Energiepotenzial in ihm steckt. Dieses weckt auch zunehmend das Interesse von Anliegern, weshalb sich auch die Experten der Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) mit der Thematik der thermischen Nutzung des Sees auseinandersetzen: «Dieses Wärme- und Kältepotenzial lässt sich auch vom Menschen direkt nutzen. Mithilfe von Wärmepumpen, die dem Seewasser Wärme entziehen, kann man Gebäude im Winter beheizen. Im Sommer wiederum hilft das Seewasser, Gebäude zu kühlen. So wird der See zu einer umweltfreundlichen Energiequelle», meint die IGKB.
Noch wenige Nutzer
Unternehmen wie MTU in Friedrichshafen, die Universität Konstanz und das Hotel am Kaiserstrand in Lochau, aber auch einige Privathaushalte am schweizerischen Ufer nutzen die Energie des Sees bereits, weshalb sich die IGKB nun in der Pflicht sah, den «Rahmen für die umweltverträgliche Nutzung von Bodenseewasser zu Heiz- und Kühlzwecken» festzulegen.
Die Experten halten demnach eine thermische Nutzung des Seewassers für möglich ? unter strengen Vorgaben. (ky)
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