Züblin nach Portfolioumbau mit Verlust
Der diesjährige Verlust sei wenig aussagekräftig, da er durch Einmaleffekte nach dem verkauften Geschäft in Deutschland entstanden sei, schreibt Züblin in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der bereinigte Erfolg von 6,6 Millionen spiegle die operative Leistungsfähigkeit von Züblin wider.
Im Vorjahr hatte das Unternehmen erstmals nach fünf Verlustjahren wieder einen Gewinn geschrieben, nachdem es sich von seinem deutschen Portfolio getrennt hatte.
Der Mietertrag stieg derweil von 0,7 Prozent auf 8,1 Millionen Franken. Zudem resultierten aus Marktwertveränderungen der Anlageliegenschaften Neubewertungseffekte in Höhe von 1,5 Millionen nach 2,4 Millionen im Vorjahr.
Derzeit besitzt Züblin ausschliesslich Immobilien in der Schweiz, der Mieterspiegel der fünf Liegenschaften sei attraktiv. Ohne die Liegenschaft Arco West in Bern mit einem weiterhin überdurchschnittlichen Leerstand läge die Vermietungsquote bei 99 Prozent, so das Unternehmen.
Aktuell liegt die Leerstandsquote bei 10,5 nach 10,6 Prozent im Vorjahr. Der Portfoliowert lag per Ende März 2018 bei 200,1 Millionen Franken nach 198,5 Millionen per Ende März 2017.
Aufgrund des positiven Betriebsergebnisses (Ebit) - das Ebit lag bei 4,4 Millionen Franken und damit 23 Prozent unter dem Vorjahreswert - sowie der stabilen Finanzlage will Züblin wieder eine Dividende ausschütten. Je Namenaktie sei eine Ausschüttung von 1,00 Franken steuerfrei aus Kapitalreserven beantragt worden.
Unter Wachstumsdruck
Für die Zukunft sieht sich Züblin gezwungen weiter zu wachsen. "Unsere Bilanz ist für eine kotierte Immobilienfirma zu klein um effizient zu sein", sagte Züblin-Chef und Verwaltungsratspräsident Iosif Bakaleynik am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz.
Alle Aktionäre - darunter auch der mit 41,7 Prozent grösste Anteilseigner Viktor Vekselberg - erwarteten eine höhere Effizienz. Züblin sei überkapitalisiert, angestrebt werde eine Bilanzgrösse von rund 500 Millionen Franken. Das Umfeld für Immobilienanlagen bleibe aber eine Herausforderung.
"Auch eine Dekotierung ist langfristig gesehen immer eine Option", so Bakaleynik. Derzeit sei es aber nicht die Aufgabe des Managements, das Unternehmen zu verkaufen, sondern zu wachsen.
Mit Blick auf das Ergebnis erwartet der Firmenchef für das laufende Jahr eine relativ stabile Entwicklung. "Wir sind profitabel und wir generieren Cash." Damit davon auch die Aktionäre profitieren, soll künftig 50 Prozent des Gewinns als Dividende ausgeschüttet werden.
Sorgen aufgrund der engen Verbindung zu Vekselberg macht sich Bakaleynik nicht. Die Beteiligung von Lamesa liege unter 50 Prozent, man sei nicht durch Sanktionen betroffen und auch politischen Druck spüre Züblin nicht. (sda/awp)
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