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#metoo ist Schweizer Wort des Jahres

#metoo und harcèlement (Belästigung) sind das Deutsch- und das Westschweizer Wort des Jahres. Zur Wahl nutzten Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) die grösste Textdatenbank der Schweiz und das Sprachgefühl einer Fach-Jury.
#metoo ist das Deutschschweizer Wort des Jahres 2017. Noch selten hat sich ein Begriff in so kurzer Zeit so weit verbreitet wie dieses Kürzel für sexuelle Belästigung. (Archivbild)
#metoo ist das Deutschschweizer Wort des Jahres 2017. Noch selten hat sich ein Begriff in so kurzer Zeit so weit verbreitet wie dieses Kürzel für sexuelle Belästigung. (Archivbild) (Bild: Keystone/EPA/PATRICK SEEGER)

#metoo hat sich in wenigen Wochen so schnell und weit verbreitet wie im ganzen Jahr kein anderer Begriff. Das Wort zieht laut ZHAW lange Verdrängtes ins Licht, schliesst soziale Medien und öffentlichen Diskurs kurz. So fand es innert Tagen vom Filmgeschäft in Hollywood den Weg in den Alltag.

Auch auf dem dritten Platz steht dies- und jenseits der Saane derselbe Begriff: influencer und influenceur/influenceuse. Während sich früher Personen als Influencer gebrüstet hätten, habe sich die Bedeutung nun gewandelt, schreibt die ZHAW: "Wer seine Follower auf Social Media bewusst beeinflusst und damit Geld verdient, missbraucht Vertrauen und manipuliert."

Auf den zweiten Rang der wichtigsten Wörter des Jahres kam in der Deutschschweiz weglachen und in der Romandie congé paternité. Weglachen bezeichne sozusagen die Wurzel von Problemen der Machart #metoo, schreibt die ZHAW. "Wer etwas weglacht und damit ins Lächerliche zieht, versucht, sich der Sache nicht stellen zu müssen."

"In diesen Wörtern spiegelt sich besonders deutlich, was uns 2017 bewegt hat", sagt Prof. Dr. Daniel Perrin, der das Projekt Wort des Jahres Schweiz leitet.

Italienisch und Rätoromanisch folgen

Das Schweizer Wort des Jahres wird seit 2003 - ausschliesslich in deutsch - ermittelt. Nun erfolgte die Wahl zum ersten Mal mehrsprachig, forschungsbasiert und interaktiv. Dieses Jahr kommt erstmals Französisch dazu, 2018 dann Italienisch und 2019 Rätoromanisch.

Vorgegangen wurde folgendermassen: Zuerst analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die ZHAW-Textdatenbank Korpus Swiss-AL und bestimmten die zwanzig Wörter, die im Jahr 2017 häufiger verwendet wurden als in den Jahren zuvor. Dann wählte eine Jury von Sprachprofis aus dieser Liste, aus Publikumsvorschlägen und aufgrund eigener Erfahrung die drei markantesten Wörter. (sda)

 
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