"So zu gewinnen, gibt mir Auftrieb"
Nick Kyrgios verlor den Humor nach der klaren Niederlage gegen Roger Federer nicht. "Vielleicht werde ich den Ballwechsel auf Instagram posten", sagte der Australier und meinte damit die Szene Mitte des dritten Satzes, als Federer einen Stopp erlief und den Ball irgendwie am Netz vorbei noch ins Feld spielte.
Im vierten Duell gegen den 14 Jahre älteren Baselbieter, dem ersten an einem Grand-Slam-Turnier, blieb der Australier erstmals ohne reelle Siegchance. "Er hat im Gegensatz zu mir sehr gut gespielt." Und wenn Federer einmal in Führung liegen würde, sei dieser kaum mehr zu stoppen. "Der erste Satz war deswegen der Schlüssel."
Beim Stand von 3:3 und Aufschlag Federers hatte sich Kyrgios die Chance geboten, den fünffachen US-Open-Champion in Bedrängnis zu bringen. Der Schweizer zog nach vier Breakbällen gegen sich den Kopf aus der Schlinge und bot in der Folge eine starke Vorstellung. "So zu gewinnen, gibt mir Auftrieb", sagte Federer, "Es zeigt, dass ich in den wichtigen Momenten noch einmal einen Zacken zulegen kann, was ich zum Beispiel im Final von Cincinnati gegen Djokovic nicht geschafft habe." Er spüre, dass das Puzzle immer besser zusammenpasse.
Durch die schwache Startphase, in der ihm mit Ausnahme des Aufschlags praktisch nichts gelang, liess sich der Baselbieter nicht aus der Ruhe bringen. "Ich wusste von Beginn an, dass es kein Sprint, sondern eher ein Marathon werden würde. Deshalb blieb ich ruhig." Er sei mit der Einstellung in die Partie gegangen, dass ein 1:1 nach zwei Sätzen ein gutes Ergebnis sei und die Vorteile mit Fortdauer der Partie bei ihm liegen würden. "Der Gewinn des ersten Satzes war deswegen ein Bonus für mich."
Während Federer mit Nishioka, Paire und Kyrgios bislang gegen drei unkonventionelle Gegner zu spielen hatte, trifft er nun im Achtelfinal mit John Millman auf einen berechenbaren Spieler. "Gegen ihn weisst du, was dich erwartet. Er ist fit wie ein Turnschuh", sagte Federer. Dem 29-Jährigen aus Brisbane zollt er grossen Respekt. "Er hat zwar nicht das Renommée wie beispielsweise Kyrgios, aber er oder David Ferrer sind diejenigen Spieler, die von uns am meisten bewundert werden, weil sie aus ihren Möglichkeiten das absolute Maximum herausholen." (sda)
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