Mit neuem Trainer, aber ohne den Captain
Das Nationalteam von Island bereitet sich in Schruns im österreichischen Montafon auf den Auftakt zur Nations League gegen die Schweiz vor. Der Verband postet Bilder vom idyllischen Trainingsplatz auf Facebook. Die Spieler stellen Fotos von Wanderungen in den Vorarlberger Hügeln in die sozialen Medien. Sie vermitteln den Eindruck, den die Fussball-Welt seit rund zwei Jahren von ihnen hat: die sympathischen Spassfussballer, der ewige Aussenseiter.
An der EM 2016 haben die Isländer überrascht, beeindruckt und wurden sie zu den Lieblingen der Massen. Ihre Auftritte im vergangenen Sommer an der WM in Russland dagegen sind schon fast vergessen. Es ist, als hätten sie gar nicht mitgemacht. Dem überraschenden 1:1 zum Start gegen Argentinien folgten Niederlagen gegen Nigeria und Kroatien. Spuren haben die Isländer in Russland keine hinterlassen.
Doch das enttäuschende Abschneiden hat in Island keine Grundsatzdebatten ausgelöst. Dass der Trainer Heimir Hallgrimsson wieder in seinen erlernten Beruf als Zahnarzt zurückgehen würde, hatte er schon vor der WM angedeutet. Vom WM-Team trat nur Olafur Ingi Skulason aus der Nationalmannschaft zurück. Der 36-jährige Routinier und Abwehrchef Kari Arnason vom türkischen Verein Gençlerbirligi dachte über einen solchen Schritt nach, ist aber weiterhin dabei.
Und so führt der neue Trainer, der Schwede Erik Hamren, die Arbeit seiner Vorgänger Lars Lagerbäck und Hallgrimsson taktisch wie personell fort. Island bleibt unter dem ehemaligen Nationaltrainer von Schweden der nordischen Schule und dem 4-4-2-System treu. Abgesehen von den beiden Super-League-Professionals Runar Mar Sigurjonsson (Grasshoppers) und Victor Palsson (FC Zürich) sind kaum neue Spieler dabei. 18 aus dem aktuellen Aufgebot gehörten schon in Russland zum Team.
Island stellte an der WM mit einem Durchschnittsalter von über 29 Jahren eine der ältesten Truppen. Doch einen grossen Umbruch können sich die Nordeuropäer nicht leisten. Das Reservoir an erprobten Spielern ist zu klein. Wie eingeschränkt Island in den personellen Mitteln noch immer ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. In den drei WM-Partien kamen nur 14 Spieler zum Einsatz. 12 von ihnen dürften auch gegen die Schweiz früher oder später auf dem Platz stehen.
Doch die Namen der beiden Abwesenden haben es durchaus in sich: Captain Aron Gunnarsson, der Mann mit dem Bart und den weiten Einwürfen, fehlt ebenso wie Mittelstürmer Alfred Finnbogason vom Bundesligisten Augsburg. Beide plagen sich seit Wochen mit komplizierten Knieverletzungen herum. (sda)
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