SVP-Landwirt und Fast-Bundesrat tritt ab
Es sei ihm "ein grosses Privileg und eine interessante Aufgabe" gewesen, während 18 Jahren Mitglied des Nationalrates sein zu dürfen und die Politik mitzugestalten, teilte Walter am Montag mit. Insbesondere sein Jahr als Nationalratspräsident 2011/2012 sei eine spannende und bereichernde Herausforderung gewesen.
Von 2000 bis 2012 stand der volksnahe Thurgauer Politiker dem Schweizer Bauernverband (SBV) als Präsident vor. In dieser Funktion habe er "eine grosse Unterstützung der bäuerlichen Anliegen durch das Parlament" gefunden, schreibt Walter.
Fast-Bundesrat
2008 wurde Walter als Sprengkandidat gegen den offiziellen SVP-Kandidaten Ueli Maurer fast in den Bundesrat gewählt. Mit nur einer Stimme unterlag er im dritten Wahlgang dem offiziellen SVP-Kandidaten. Allerdings hatte er zuvor erklärt, dass er eine allfällige Wahl ablehnen würde.
Hätte Walter sich selbst die Stimme gegeben, wäre er gewählt worden, berichtete der "Blick". 2011 wurde Walter nach dem Rückzug von Bruno Zuppiger doch noch von seiner Partei für den Bundesrat nominiert. Er trat gegen die amtierende Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf an. Nachdem er im ersten Wahlgang erfolglos blieb, zog er sich zurück.
Der SVP-Politiker und Meisterlandwirt ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Nach seiner Ausbildung zum Landwirt und kaufmännischen Weiterbildungen übernahm er 1985 von seinen Eltern den Greuthof bei Wängi TG. Im gleichen Jahr startete er seine politische Karriere als Vizepräsident der Volksschule Wängi.
Glanzresultate
Er wurde Gemeinderat, 1992 in den Thurgauer Grossen Rat gewählt und schaffte 1999 den Sprung in den Nationalrat. Er sei "fünf Mal mit glänzender Stimmenzahl gewählt" worden, schreibt der SVP-Politiker auf seiner Homepage. 2011 wählte ihn der Nationalrat mit einem Glanzresultat (185 von 192 gültigen Stimmen) zum Präsidenten.
In seiner Ansprache als "höchster Schweizer" sagte er damals, dass er eine gute Zusammenarbeit und Toleranz im Parlament und gegenüber der Regierung erwarte. Walter forderte eine "kluge und weise Politik" angesichts der absehbaren Schwächung der Wirtschaft.
Nachfolgerin von Hansjörg Walter im Nationalrat wird Diana Gutjahr. Die 1984 geborene Betriebsökonomin aus Amriswil TG kam bei den Wahlen 2015 auf den ersten Ersatzplatz auf der Thurgauer SVP-Liste. (sda)
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