Fast-Europameister Schweiz: Nur die Niederländer arbeiten noch öfter in Teilzeit
Die Schweiz gewinnt die Silbermedaille. Im Teilzeitarbeiten. Einzig die Niederländerinnen und Niederländer arbeiten in Europa noch öfter in Pensen unter 100 Prozent. Vier von zehn Schweizerinnen und Schweizern arbeiten in diesem Modell. Insgesamt sind es 41,5 Prozent. In den Niederlanden sind es 42,8 Prozent. In Bulgarien, Rumänien und Kroatien liegt dieser Wert unter 4 Prozent.
Wie das Bundesamt für Statistik schreibt, hat der Anteil an Menschen, die in der Schweiz nicht Vollzeit arbeiten, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Waren es 1991 noch 25,4 Prozent, die weniger als 90 Prozent arbeiten, stieg dieser Anteil um 13,3 Prozentpunkte. Das sei «beachtlich», notieren die Statistiker.
Die nächste Erkenntnis ist nicht sonderlich überraschend: Frauen arbeiten deutlich öfter Teilzeit als Männer. 58,4 Prozent gegenüber 21,1 Prozent. Einer der grössten Einflüsse, dass Frauen nicht Vollzeit einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, sind Kinder. Beinahe 75 Prozent aller Mütter mit Kindern im eigenen Haushalt arbeiten Teilzeit. Demgegenüber reduzieren nur 14,3 Prozent ihr grosses Pensum, um auch Betreuungsaufgaben zu übernehmen.
Grössere Unterschiede gibt es zwischen den Branchen. Vor allem im Baugewerbe und in der Industrie ist die Teilzeit-Quote unterdurchschnittlich tief. Deutliche Ausreisser nach oben gibt es unter anderem bei den Lehrpersonen und in den Gesundheitsberufen.
Ausbildung oder Nachwuchs
Der wichtigste Grund, warum die Befragten nicht Vollzeit arbeiten wollen, ist die Kinderbetreuung - zumindest bei den Frauen (32,3 Prozent). Für Männer ist dagegen häufiger «kein Interesse an einer Vollzeittätigkeit» (19,1 Prozent) oder «Aus-/Weiterbildung» (14 Prozent) der ausschlaggebende Grund und nicht die Betreuung des Nachwuchs (11,8 Prozent).
Teilzeitarbeit ist übrigens kein Phänomen der jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Mit dem Alter nimmt der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen tendenziell zu. Bei den 25- bis 39-Jährigen arbeiten 32,9 Prozent in Teilzeit, bei den 55- bis 64-Jährigen sind es rund zehn Prozentpunkte mehr (42,7 Prozent).
Während viele Menschen ihr Pensum freiwillig reduzieren, gibt es auch solche, die in der Statistik als unterbeschäftigt gelten. Das sind Personen, die mehr arbeiten möchten und die innerhalb von drei Monaten für einen höheren Beschäftigungsgrad verfügbar wären. Das sind in der Schweiz immerhin 254'000 Personen. Auch hier sind vor allem die Frauen betroffen: «Sie sind fast dreimal so oft von Unterbeschäftigung betroffen wie Männer», wie es in der Mitteilung heisst.
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