Romands den Agrarinitiativen wohlgesonnen
In der Waadt und in Genf stimmten fast 64 Prozent für die Fair-Food-Initiative, bei der Initiative für Ernährungssouveränität waren es etwas weniger. Im Jura und in Neuenburg lagen die Anteile an Ja-Stimmen etwas tiefer, aber immer noch deutlich über 50 Prozent.
Doch auch in Freiburg, wo die beiden Agrar-Initiativen abgelehnt wurden, erwiesen die Stimmbürger ihnen mehr Wohlwollen als die Deutschschweizer: Die Fair-Food-Initiative wurde mit 48,7 Prozent Ja relativ knapp verworfen. Mit gut 43 Prozent Ja lag auch die Zustimmung zur radikaleren Landwirtschaftsinitiative deutlich über dem schweizerischen Schnitt. Das Wallis lag dagegen im nationalen Mittel.
Der stärkere Ja-Anteil in der Westschweiz hatte sich im Vorfeld abgezeichnet: Während der Bauernverband auf Landesebene für Fair Food Stimmfreigabe beschlossen hatte, gab der Westschweizer Verband die Ja-Parole heraus. Auch die SVP Waadt scherte aus und sagte im Gegensatz zur SVP Schweiz Ja.
Die legendäre Liebe und Sorgfalt der Westschweizer gegenüber Lebensmitteln hatte sich schon letztes Jahr bei der Abstimmung zur Ernährungssicherheit gezeigt. Damals nahmen 78,7 der Stimmbürger den Bundesbeschluss über Ernährungssicherheit an. In den meisten lateinischen Kantonen waren es deutlich mehr: Im Tessin warfen über 85 Prozent der Abstimmenden ein Ja ein, in der Waadt sogar 92 Prozent.
Röstigräben werden rar
Eigentliche Röstigräben sind bei Abstimmungen deutlich seltener geworden. So näherten sich Romands und Deutschschweizer besonders in Fragen der Aussen- und Sozialpolitik einander an. Stattdessen trat immer öfter ein Stadt-Land-Graben zutage, wie beispielsweise 2009 bei der Minarettinitiative.
Unterschiedlich stimmten die beiden Landesteile noch 2016, als die Westschweiz Ja zur Atomausstiegsinitiative sagte. Im Jahr zuvor war das äusserst knappe Ja zum zum Radio- und Fernsehgesetz nur dank der Romandie zustande gekommen.
2014 versenkte die Deutschschweiz zusammen mit dem Wallis, mit Freiburg und dem Tessin die Initiative für eine Einheitskrankenkasse - die Westschweizer wären mehrheitlich dafür gewesen. Zuvor hatten im gleichen Jahr eine knappe Deutschschweizer Mehrheit und das Tessin der Masseneinwanderungsinitiative zum Durchbruch verholfen. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.