Goldbarren für Trump, Fake-News-Flut und die SBB in der Kritik
Immer mehr Online-Artikel stammen nicht von Journalistinnen und Journalisten, sondern wurden von KI geschrieben. Bereits rund 52 Prozent aller Beiträge sind laut Schätzungen automatisch generiert – oft mit gravierenden Fehlern, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

So verbreiteten Chatbots etwa Falschmeldungen über das Liebesleben einer «Tages-Anzeiger»-Journalistin, bezeichneten einen Reporter fälschlich als Kinderschänder oder erklärten Jean Ziegler zu Unrecht für tot. Betroffene können solche Fake-News kaum korrigieren.
Dabei bleibt es allerdings nicht, denn auch Suchmaschinen und Chatbots kommen mit der Flut an KI-Inhalten kaum zurecht: 45 Prozent ihrer Nachrichtenantworten enthalten laut Berichten schwere Fehler. Trotzdem nutzen immer mehr, vor allem junge Menschen, Chatbots als Nachrichtenquelle. Die Betreiber von solchen Seiten verdienen dabei nur wenige Rappen pro Tag.
Zollstreit: Schweiz machte Trump teure Geschenke
Im Zollstreit mit den USA kam es zu einem Durchbruch: Wie der «SonntagsBlick» berichtet, traf eine Schweizer Wirtschaftsdelegation den US-Präsidenten Donald Trump im Oval Office. Dieses Treffen wurde vom Genfer Reederei-Chef Diego Aponte und dem US-Lobbyisten Carlos Trujillo organisiert.
Gemäss dem «SonntagsBlick» überreichten die Schweizer Trump nicht nur eine Rolex, sondern auch einen Goldbarren mit einer eingravierten Widmung. Im Gegenzug stellten sie in Aussicht, das US-Handelsdefizit innerhalb von fünf bis sieben Jahren auszugleichen.

Geplant sind Investitionen in Goldschmelzen, Pharma, Infrastruktur und Aviatik. Eine Absichtserklärung soll bald folgen. Beim WEF in Davos könnten Trump und Bundespräsident Guy Parmelin den Deal offiziell vorstellen.
Migros setzt Lieferanten unter Druck
Nach Coca-Cola ist nun auch Lindt betroffen: Die Migros verhandelt derzeit mit Dutzenden Markenherstellern über neue Lieferverträge – und geht dabei laut der «NZZ am Sonntag» sehr hart vor.
So sollen Produkte teilweise ausgelistet oder nicht mehr beworben, zudem fordert die Migros offenbar rückwirkende Preissenkungen. Insider berichten, dass die Massnahmen oft einseitig und einschneidend seien, schreibt die «NZZ am Sonntag» weiter.

Der Markenverband Promarca kritisiert das Vorgehen: Es sei fraglich, ob die erzielten Preisnachlässe tatsächlich an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Zudem wurde kritisiert, dass die Migros bei den Verhandlungen zu hart vorgehe und noch während der Gespräche zu unangemessenen, einschneidenden Massnahmen greife.
SBB-Auftrag an Siemens sorgt für Kritik
Die SBB haben den deutschen Konzern Siemens mit der Lieferung neuer Doppelstockzüge beauftragt. 3 Milliarden Franken soll die Anschaffung kosten. Das Schweizer Unternehmen Stadler Rail ging bei der Vergabe leer aus, obwohl seine bestehende Doppelstockflotte bei den SBB als besonders zuverlässig und beliebt gilt.

Stadler-Chef Peter Spuhler zeigte sich im Interview mit der «SonntagsZeitung» enttäuscht und überrascht. Er vermutet, dass die Bewertung von Softkriterien wie Instandhaltungskosten, Nachhaltigkeit oder Wartungsfreundlichkeit zu niedrig angesetzt wurde. Stadler will dies nun prüfen und erwägt, Rekurs beim Verwaltungsgericht in St. Gallen einzulegen, falls sich die Befürchtungen bestätigen.
Zweijähriges Mädchen aus Gaza landet in der Schweiz
Die Aufnahme von 20 Kindern aus Gaza sorgt in der Schweiz für viel Zündstoff. Der «SonntagsBlick» stellt eines dieser Kinder vor, um die menschlichen Schicksale hinter den nackten Zahlen hervorzuheben. Sie berichten etwa von einem zweijährigen Mädchen, das letzte Woche mit einem Rega-Jet in Zürich landete.

Das Kind hat im Krieg ihren Vater und vier Geschwister verloren. Das Haus ihrer Familie in Gaza-Stadt liegt in Trümmern. Bei einem Raketenangriff wurde sie selbst schwer verletzt: Ihr Oberschenkelknochen ist zersplittert, Gewebe und Haut fehlen. Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz müssen sie dringend operieren, schreibt der «SonntagsBlick» weiter.
Vor seinem Tod berichtete der Vater auf einer Spendenwebseite regelmässig vom Alltag der Familie: Das Mädchen weint täglich vor Hunger und träumt von einem Stück Brot, Früchte oder einem Schluck Milch.
Nachtzug nach Malmö in Gefahr
Die geplante Nachtzuglinie von Basel über Kopenhagen nach Malmö könnte noch vor der ersten Fahrt gestoppt werden, schreibt die «SonntagsZeitung». Bürgerliche Politiker kritisieren die Bundesbeiträge von 47 Millionen Franken bis 2030.

Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy und FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen sprechen von einem «zu teuren Spass» und zweifeln, dass der Bund reine Feriendestinationen subventionieren sollte.
Wird der Beitrag in der Budgetdebatte im Dezember abgelehnt, fährt der Nachtzug nicht wie geplant ab Mitte April, obwohl die SBB bereits Tickets verkauft haben. (cam)
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