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Stadler baut Wasserstoffzüge für Sizilien: Sie sollen entlang des Ätna-Naturparks zum Einsatz kommen

Die Firma Stadler produziert an ihrem Hauptsitz in Bussnang die beiden weltweit ersten massgeschneiderten Schmalspurzüge mit Wasserstoffantrieb und Brennstoffzellen. Der Auftrag kommt aus Italien.
Schmalspurwasserstoffzgüge von Stadler sollen im Ätna-Naturpark verkehren. (Bild: zvg)

Der Schienenfahrzeugentwickler Stadler baut seine Präsenz in Italien weiter aus: Die sizilianische Bahngesellschaft Ferrovia Circumetnea (FCE) hat beim Schweizer Hersteller zwei massgeschneiderte Schmalspurzüge mit Wasserstoffantrieb bestellt. Das schreibt Stadler in einer Mitteilung.

Diese würden zu einem nachhaltigen Schienenverkehr beitragen. Zum Einsatz kommen sollen die Züge auf der Strecke inmitten der vulkanischen Landschaften des Ätna, auf der Strecke zwischen Paternò und Randazzo.

Den ersten Vertrag über die Herstellung und Lieferung der Wasserstoffzüge haben die Parteien im Rahmen der Expo Ferroviaria vergangene Woche in Mailand unterschrieben, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Rahmenvertrag sieht die Möglichkeit vor, weitere 13 Fahrzeuge desselben Bautyps zu liefern.

Niedriger Einstieg und Platz für Velos

Die neuen Wasserstoffzüge werden vollständig am Hauptsitz von Stadler in Bussnang hergestellt. Jeder Wasserstoffzug besteht aus zwei Personenwagen und einer zentralen «Power Pack», die die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks enthält. Die Fahrzeuge verfügen über 87 Sitzplätze und haben Raum für insgesamt 147 Fahrgäste. Sie sind ausserdem mit rollstuhlgängigen Toiletten ausgestattet.

Ausserdem verfügen sie über einen niedrigen Einstieg, der Menschen mit eingeschränkter Mobilität und älteren Personen einen bequemeren Zugang gewährt. In den Zügen sind auch Bereiche für Passagiere mit Velos oder Kinderwagen vorhanden.

Drei Regionen in Italien setzen auf Wasserstoffzüge

Die besonders geringe Achslast von weniger als elf Tonnen pro Achse ermöglicht den Einsatz auf dem gesamten von der FCE betriebenen Schmalspurnetz. Besonderes Augenmerk wurde laut Stadler auf das Antriebssystem gelegt, da die Circumetnea-Linie durch starke Steigungen gekennzeichnet ist.

Der statische Umrichter und die Antriebsbatterien sind über den Motorwagen angeordnet, um unter allen Wetterbedingungen eine «hervorragende Haftung und optimale Zugkraft» zu gewährleisten, so Stadler.

Mit dem neuen Auftrag der FCE erhöht sich die Gesamtzahl der Schmalspurwasserstoffzüge von Stadler für den italienischen Markt auf 19 Züge. Sie wurden von drei verschiedenen Kunden in drei Regionen Italiens bestellt. Neben den neusten Bestellungen aus Sizilien sollen acht Fahrzeuge in der Region Sardinien in Betrieb genommen werden, neun weitere sollen in der Region Kalabrien zum Einsatz kommen. (jor)

 
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