­
­
­
­

Bratwurst, Raclette, Säuli und das Wallis: Alles Wissenswerte zur Olma 2025

Herbstzeit, Olmazeit: Vom 9. bis zum 19. Oktober flanieren Hunderttausende Menschen durch die Messe für Landwirtschaft und Ernährung in St.Gallen. Hier finden Sie alles Wichtige zur Olma – und einen Rückblick auf prägende Momente.
von Redaktion, Externer Autor
Jährlich schlendern Hunderttausende Besucherinnen und Besucher durch das Messegelände. (Bild: Benjamin Manser)
Das traditionelle Säulirennen an der Olma 2024. (Bild: Benjamin Manser)
Mit diesem Plakat wird für die 82. Olma geworben. (Bild: zvg)
Bereits in den ersten Jahren (hier 1944) sind die Degustationsstände beliebte Treffpunkte der Messebesucher. (Bild: Olma-Archiv)
Die Olma-Berichterstattung war 1943 noch deutlich kleiner als in der jüngeren Vergangenheit. (Bild: Tagblatt-Archiv)
(Bild: Michel Canonica)

Die Olma ist das Grossevent des Jahres. Nicht nur im kollektiven Empfinden der Ostschweizerinnen und Ostschweizer, sondern ganz objektiv, gemessen an den Dimensionen und der schieren Strahlkraft der Publikumsmesse. Auf dem Olma-Gelände tummeln sich jährlich Hunderttausende Besucherinnen und Besucher.

Eröffnet wird die Olma traditionell vom Bundespräsidenten oder der Bundespräsidentin. So wird dieses Jahr Karin Keller-Sutter am Donnerstag, 9. Oktober, an der Eröffnung im Theater teilnehmen und anschliessend einen Rundgang durch die Hallen unternehmen. Auf dem Programm steht dabei auch der obligate Besuch im Stall, in dem der Bundespräsidentin das Olma-Säuli in die Arme gelegt wird.

Unter dem diesjährigen Motto «Gnüsse a de Olma» lädt die Messe zu einem «authentischen Erlebnis für alle Sinne» ein. Dazu mischt sich der unverwechselbare Duft von Bratwurst und gebrannten Mandeln mit demjenigen der kulinarischen Spezialität Raclette des Gastkantons Wallis.

Was hält die Olma 2025 bereit? Wo findet welche Sonderschau statt? Wie viel kostet der Eintritt? Und wie wird eigentlich die berühmte Bratwurst hergestellt? Unsere umfassende Übersicht zum Olma-Programm:

Was ist die Olma eigentlich?

Die «Olma – Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung» ist eine seit 1943 jährlich durchgeführte landwirtschaftliche Messe in St.Gallen. Bis 1945 lief die Messe unter dem Namen «Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung», zwischen 1946 und 2003 unter «Schweizer Messe für Land- und Milchwirtschaft».

Die Veranstaltung dauert elf Tage, findet seit jeher im Herbst statt und erstreckt sich über das nach ihr benannte Olma-Messegelände in St.Gallen. Sie beginnt jedes Jahr am Donnerstag vor dem «Gallustag» (16. Oktober), dem Festtag des St.Galler Stadtpatrons, dem heiligen Gallus.

Öffnungszeiten

  • Messe: Täglich 9 Uhr - 18 Uhr.
    Messeschluss ist am Sonntag, 19. Oktober, um 18 Uhr.
  • Degustationshallen 4 und 5: Täglich 10:30 Uhr - 19 Uhr.
    Sonntag, 19. Oktober: 10:30 Uhr - 18 Uhr.
  • Herbstjahrmarkt: Waren- und Marktstände sind täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr offen.
    Esswarenstände haben von 10 Uhr bis 22 Uhr geöffnet, Fr und Sa bis 22:30 Uhr.
    Für Schaustellerinnen und Schausteller gelten folgende Zeiten: Mo bis Do 11 Uhr bis 22 Uhr, Fr von 11 Uhr bis 22:30 Uhr, Sa 10 Uhr bis 22:30 Uhr und So 10 Uhr bis 22 Uhr.
    Der Jahrmarkt schliesst am Sonntag, 19. Oktober, um 19 Uhr.

Was kostet der Eintritt in die Messehallen?

Die Preise bleiben im Vergleich zum vergangenen Jahr unverändert. Alle Tageskarten berechtigen zum Eintritt an einem beliebigen Messetag.

Tageskarten
  • Erwachsene: 19 Franken
  • Lernende, Studenten, IV-Bezüger: 14 Franken
  • Kinder und Jugendliche (6 bis 15 Jahre): 11 Franken (Kinderbändel sind kostenlos an allen Kassen und Messeinformationsstellen erhältlich.)
  • Abendkarte, ab 17 Uhr: 13 Franken (einmaliger Eintritt)
  • Olma-Plaza-Kombiticket: 73 Franken (Plättli für zwei Personen inkl. zwei Getränke und zwei Olma-Tageskarten) - nur online erhältlich
  • Wer mit der ganzen Familie anreist (ein bis zwei Erwachsene und maximal vier Kinder unter 16 Jahren), zahlt 48 Franken.

Der Gastkanton und der Umzug durch die Innenstadt

Der Gastkanton Wallis will für seinen Auftritt auf Tradition und Innovation, Landwirtschaft und Tourismus sowie Genuss und Kultur setzen. Das Motto lautet «Wow Wow Wallis», was für die doppelte Faszination, die der Kanton auslöst, steht: atemberaubende Natur und unvergessliche Erlebnisse.

Besucherinnen und Besucher sollen den Gastkanton mit ihren fünf Sinnen erkunden. Kulinarisches Aushängeschild ist dabei das Raclette, das im Sennenhüttli serviert wird. Weitere regionale Spezialitäten finden sich am Walliser Stand auf dem Genussmarkt in der Kantonalbank-Halle.

Rund 100 Tiere werden für die Olma nach St.Gallen gebracht: unter anderem Eringerkühe und Evolèner Rinder, Simplon- und Schwarzhalsziegen sowie Land- und Schwarznasenschafe. Die Tiere werden an sieben Tagen während jeweils einer Stunde in der Arena vorgestellt.

Als Höhepunkt gilt jeweils der Umzug des Gastkantons. Dieser findet am Samstag, 11. Oktober, statt. Der rund 90-minütige Umzug beginnt um 10:30 Uhr an der Kreuzung der Kornhausstrasse/Vadianstrasse und führt durch die Strassen von St.Gallen bis zum Olma-Gelände. Rund 30 Folklore- und Musikgruppen, darunter Musikgesellschaften, Trychler, Tambouren und Pfeifer sowie Jodlerinnen und Alphornbläser, nehmen teil. Die Umzugsroute finden Sie hier.

Säulirennen: Ein Publikumsrenner

Das traditionelle Säulirennen an der Olma 2024. (Bild: Benjamin Manser)

Das erste Olma-Säulirennen fand 1997 an der 55. Olma statt und war auf Anhieb ein Publikumsrenner. Seither locken die motivierten und bestens trainierten Rennschweine täglich ab 16 Uhr Tausende von Besucherinnen und Besuchern in die Arena. Die Gaudi ist jedes Mal gross, wenn die Säuli losrennen, um möglichst schnell beim Futtertrog zu sein und dabei spektakuläre Wettkampfszenen zeigen.

Die fünfzehn Tiere werden gut auf ihren grossen Auftritt vorbereitet: Zwei Monate vor dem Start der Messe beginnen sie auf ihrem Heimathof im Thurgau mit dem Training. Ab kommendem Jahr übernehmen Dominik und Jessica Dörig aus Gossau das Training. Fürs Rennen eignen sich übrigens nur Weibchen.

Sonderschauen

Täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr.

  • Open Art Museum: Bei dieser Sonderschau in der Halle 9 machen eine begehbare Bild-Teppich-Collage, interaktive Ateliers und kreative Begegnungsräume Kunst direkt erlebbar.
  • Energie aus Wind und Sonne: Die Sonderschau in der Halle 3 dreht sich um die Energiezukunft. Zudem diskutieren am Mittwoch, 15. Oktober, Fachleute und Entscheidungsträgerinnen und -träger über die Chancen der Wind- und Sonnenkraft für unsere Region.
  • Go:Mobilität: Mit Gas, Wasserstoff oder Strom – in der Halle 9 präsentiert die Automobilbranche ihre Fahrzeuginnovationen.
  • «Wow Wow Wallis»: Der Erlebnisstand des Gastkantons in der Halle 9.1B lädt zum Entdecken, Probieren und Mitmachen ein.
  • Bauernhoftiere hautnah: In der Halle 7 dreht sich alles um Tiere und den Bauernhof. Einerseits beantworten Botschafterinnen und Botschafter der Landwirtschaft sämtliche Fragen zum Thema. Andererseits dürfen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren täglich um 9:30 Uhr und 13:30 Uhr Geissli füttern. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
  • Tag der Bäuerin: Der Tag der Bäuerin am Donnerstag, 16. Oktober, stellt die Resilienz in den Fokus. Ab 10:30 Uhr diskutieren Gäste über Fragen rund um das Thema und geben Bäuerinnen und Landfrauen praktische Tipps.

Das ganze Programm mit allen Sonderschauen ist hier zu finden.

Das läuft in der Kantonalbank-Halle

Täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr.

  • «Erlebnis Nahrig»: Unter dem Motto «Echte Schweizer Körnerkraft – wertvoll und vielseitig» stellt die Sonderschau Getreide und Hülsenfrüchte in den Mittelpunkt. Die Erlebniswelt zeigt den Weg der kleinen Körner vom Hof bis auf den Teller. Zudem gibt es ein Verpflegungsangebot, eine Verweilzone sowie eine Spielecke für Kinder.
  • Olma-Genussmarkt: Von hochwertigen Spezialitäten bis hin zu nachhaltigen Produkten – verschiedene Regionen der Schweiz bieten hier für alle etwas an.
  • Schaubäckerei: Lernende der gewerblichen Bäckerei-Confiserien erschaffen zusammen mit ihren Ausbildnerinnen und Ausbildnern feine Backwaren.
  • Kulinarische Käsevielfalt: Käsefans finden hier eine grosse Auswahl an Schweizer Käse, darunter Emmentaler, Gruyère und Schweizer Alpkäse.
  • «Ei-Dorado»: Wer sich ein Bild von der einheimischen Legehennen-Haltung machen oder einfach nur frisch zubereitete Eier und Eierlikör geniessen will, wird hier fündig.
  • «Brennwerk»: Besucherinnen und Besucher können hier Brände und Liköre von lokalen Destillerien und Manufakturen probieren.
  • Brauchtum hautnah erleben: Mutige zeigen hier ihr Können beim Jodel-Crashkurs oder Volkstanz. Zudem zeigen Handwerkerinnen und Handwerker ihr Talent live.
  • Stadt und Land – Hand in Hand: Die Sonderschau des St.Galler Bauernverbands. Zwölf engagierte Bäuerinnen und Bauern zeigen, was sie an ihrem Beruf begeistert.
  • Wo Künstliche Intelligenz wirkt: Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz Landwirtschaft, Medizin und Sport? Diese Frage wird an der Sonderschau der Ostschweizer Fachhochschule geklärt.
  • Im Rollstuhl unterwegs: Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung zeigt auf, wie sich der Alltag im Rollstuhl anfühlt.
  • Bienen, Honig und Bestäubung: Hier dreht sich alles um die Welt der Honig- und Wildbienen und darum, weshalb sie so wichtig sind.

Das ist auf dem Gelände verboten

Auf der Website des Veranstalters gibt es eine Übersicht dessen, was auf dem Gelände verboten ist:

  • Hunde: Vierbeiner sind weder in den Hallen noch auf dem restlichen Messegelände erlaubt.
  • Rauchen: In allen Hallen und Restaurants des Geländes gilt ein Rauchverbot. Dazu zählen auch E-Zigaretten.
  • Fahrbarer Untersatz: Skateboards, E-Trottinetts, Velos und Roller sind auf dem gesamten Messegelände nicht zugelassen.

Das Olma-Plakat 2025

Mit diesem Plakat wird für die 82. Olma geworben. (Bild: zvg)

Für das Plakat der 82. Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung haben sich die Verantwortlichen für ein opulentes Stillleben auf schwarzem Hintergrund entschieden. Im Mittelpunkt stehen regional produzierte Lebensmittel wie leuchtend rote Äpfel, pralle Weintrauben, ein Kürbis und ein frisches Bürli. Damit soll das Plakat nicht nur die Schönheit und den Wert heimischer Produkte betonen, sondern auch die Leistung der Bäuerinnen und Bauern würdigen, die für die Fülle und Qualität unserer Nahrungsmittel sorgen – und so die Grundlage allen Genusses schaffen würden. Entwickelt worden ist das Sujet im Rahmen eines Designwettbewerbs, den die St.Galler Agentur «Die Gestalter» für sich entschieden hat.

Teil des kulinarischen Erbes der Schweiz – so entsteht die Olma-Bratwurst

Die erste Durchführung

Die Versorgungsengpässe während des Zweiten Weltkrieges verschafften den Anliegen der Landwirtschaft und der Landesversorgung brennende Aktualität. 1941 einigten sich Stadt, Kanton und die landwirtschaftlichen Organisationen zusammen mit dem Herbstjahrmarkt darauf, eine Landwirtschaftsausstellung durchzuführen. Die erste Olma fand 1943 statt. Ihr Konzept bestand darin, eine Symbiose aus «Schaustellung von Produkten, belehrender Aufklärung und dem Warenverkauf» zu formen.

Bereits in den ersten Jahren (hier 1944) sind die Degustationsstände beliebte Treffpunkte der Messebesucher. (Bild: Olma-Archiv)

Bereits zwei Jahre davor hatte im Rahmen der Anbauschlacht in der Stadt eine landwirtschaftliche Ausstellung stattgefunden (1942 im Schützengarten und 1943 in der Tonhalle). Bald danach erhielt die Messe grosse wirtschaftliche Bedeutung für die Region St.Gallen und darüber hinaus. Die «Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung» erhielt 1946 die bundesrätliche Anerkennung als nationale Messe.

Die Olma-Berichterstattung war 1943 noch deutlich kleiner als in der jüngeren Vergangenheit. (Bild: Tagblatt-Archiv)

Brand der Halle 7

In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 2000 brannte die legendäre Halle 7 nieder.

(Bild: Michel Canonica)

Bis ins Jahr 2000 war die Halle 7 die Degustationshalle. Sie war besonders am Abend so gut besucht, dass man sich nur sehr langsam in der Menschenmenge fortbewegen konnte. Die Halle und die Verkaufsstände waren vollständig aus Holz gebaut. Daher bestand grosse Brandgefahr.

Die Fluchtwege waren eng und teilweise verwinkelt. Dazu wurde in der Halle viel geraucht, und auf Gasgrills wurden St.Galler Bratwürste zubereitet. Aus Sicherheitsgründen waren daher in der Halle permanent mehrere Feuerwehrleute anwesend und die Auflagen an die Standbetreiber wurden kontinuierlich verschärft sowie die Fluchtwege, wo möglich, verbreitert.

Dies alles konnte das Unglück jedoch nicht verhindern: In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 2000, wenige Stunden nach dem Abschluss der 58. Olma, wurde die Halle mitsamt Inventar ein Raub der Flammen. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr – das Hauptquartier der Berufsfeuerwehr St.Gallen befindet sich keine 100 Meter entfernt – war nichts mehr zu retten.

Glücklicherweise konnte jedoch ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindert werden, und Menschen und Tiere kamen keine zu Schaden. Die Brandursache konnte nie geklärt werden.

Die «Olma Plaza»

Seit letztem Jahr steht an der Jägerstrasse – dort, wo anno dazumal die Halle 7 stand – die «Olma Plaza». Auf dem Freiraum zwischen Jahrmarkt und Messe-Haupteingang sind tagsüber ein Restaurant und Essensstände zu finden, abends dient der Platz als Partyareal mit DJs.

Öffnungszeiten
  • Restaurant: Mo bis Sa: 11:30 Uhr - 23 Uhr, So: 12 Uhr - 20 Uhr, (So, 19.10. bis 17 Uhr)
  • Club: Mo bis Do: 17 Uhr – 24 Uhr (Musikende 23 Uhr), Fr und Sa: 17 Uhr - 1 Uhr (Musikende 24 Uhr), So: geschlossen
    Eintritt: Mo bis Do: kostenlos, Fr und Sa: 10 Franken
  • Essensstände: Mo bis Do: 10 Uhr - 22 Uhr, Fr und Sa: 10 Uhr - 22:30 Uhr, So: 10 Uhr - 20 Uhr

Artikel: http://www.vaterland.li/regional/ostschweiz/olma-stgallen-preise-oeffnungszeiten-und-saeulirennen-alle-informationen-art-615146

Copyright © 2025 by Vaduzer Medienhaus
Wiederverwertung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.

­
­