Helen Lusti-Alder: Stolze Bäuerin und vielseitig engagiert für die Gesellschaft
Eine grosse Trauergemeinde – Angehörige, Freunde, Verwandte, Vereinskameraden – nahm am 22. August in der evangelischen Kirche Wattwil Abschied von Helen Lusti-Alder, die im Alter von 68 Jahren die Augen für immer geschlossen hatte.
Helen Alder wurde im April 1957 als erstes Kind ihrer Eltern – sechs sollten folgen – geboren und verbrachte fast ihr ganzes Leben im Toggenburg. Die ersten fünf Jahre in der Schwantlen in Wattwil, dann in Hemberg. Nach Schulen in Hemberg und St.Peterzell und der Verwaltungslehre in Wattwil arbeitete sie für die Gemeinde Gossau, wo sie stellvertretende Leiterin des Steueramts wurde.
Am Turnerabend 1979 in Wattwil funkte es zwischen Helen Alder und Christian Lusti, und 1981 läuteten die Hochzeitsglocken. Helen Lusti-Alder war nun stolze Bäuerin vom Eschenberg. Zwei Kinder, Daniela und Christian, komplettierten 1986 und 1989 die Familie.
Helen Lusti engagierte sich neben den vielen Aufgaben auf dem Hof und als Mutter zeitlebens in zahlreichen Vereinen und Behörden. Sie war die erste Frau in der Musikgesellschaft Hemberg – wo sie später Ehrenmitglied wurde – und auch bei den Bäuerinnen von Heiterswil sowie bei der TSV Gymnastikriege Wattwil aktiv.
Ihre kaufmännische Ausbildung kam ihr als Revisorin in verschiedenen Vereinen zugute. In der evangelischen Kirchgemeinde war sie unter anderem Sonntagsschullehrerin und acht Jahre lang Mitglied der Kirchenvorsteherschaft. In der Schulgemeinde Wattwil-Krinau vertrat sie zwölf Jahre lang die FDP in der Geschäftsprüfungskommission. Sogar 21 Jahre arbeitete sie im Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Mittleres Toggenburg mit.
Helen Lusti interessierte sich stark für das antike Griechenland. So waren Griechenland und Zypern immer wieder das Ziel von Familienferien. Eine ganz andere Seite zeigte sie bei Bäuerinnen- oder Männerchor-Unterhaltungen, wo sie auf der Bühne gerne ältere, rabiate Frauen verkörperte.
2005 bewarb sich Helen Lusti als Korrektorin bei der Buchdruckerei Wattwil (Buwag) und wurde eingestellt. Dank ihres guten Auges für Druckfehler und dank umfassender Kenntnisse übers Toggenburg war sie dafür die ideale Besetzung. Sie blieb der Buwag und den Toggenburgmedien bis zur Pensionierung treu. Als auf dem Buwag-Areal Eigentumswohnungen entstanden, reservierten Christian und Helen Lusti die Wohnung in der neuen Überbauung, in der sich das frühere Chefredaktoren-Büro befand. 2017 zügelten die beiden ins Dorf Wattwil.
Helen Lusti war ein geselliger Mensch. Besondere Freude hatte sie, wenn sich die ganze Familie versammelte. Aber auch in der Redaktion des «Toggenburger Tagblatts» war sie dank ihrer fröhlichen Natur bei allen beliebt. Viel Freude hatte sie an den mittlerweile sechs Enkelkindern. Sie passte regelmässig auf diese auf, und die Enkel liebten sie.
Im Januar 2025 wurde bei Helen Lusti Krebs diagnostiziert. Die Therapie begann gut. Am Freitagabend, 8. August, traf sich die ganze Familie im Eschenberg. Überraschend starb Helen Lusti am Samstagabend nach kurzer schwerer Krankheit in Wattwil.
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