Als Gewürzmischung oder im Eintopf: Kaffee verleiht Fleischgerichten ein intensives Aroma
Kein Morgen ohne Kaffee. Es gibt kaum ein anderes Getränk, das zum Tagesbeginn so beliebt ist. Und im Büro wird die Pause sogar nach dem Wachmacher benannt – «wir machen eine Kafipause!» Man kann ihn trinken, aber auch löffeln. Denn für Desserts eignet sich der Samen der Kaffeepflanze ebenfalls. Tiramisu, ein Kaffeemousse oder Gebäck, Kaffee passt wunderbar als Süssspeise.
Dort, wo Kaffee wächst, kommt oft auch Kakao vor. In Mexiko zum Beispiel, aber auch in anderen Regionen nahe dem Äquator. Es verwundert nicht, dass Kaffee und Kakao gut zusammenpassen. Aber auch Chilis kommen in diesen Gebieten vor. Und auch die passen dazu, wenn auch nicht auf den ersten Blick. Schokolade mit Chili stellt zum Beispiel der Schweizer Fabrikant Linth schon lange her, auch wenn das Produkt nicht die breite Masse anspricht.
In Mexiko gibt es eine beliebte Sauce. Sie heisst Mole und wird zu Tortillas und oft mit Poulet gegessen. Zu den Zutaten gehören Paprika, Kakao und Mais. Von Mole inspiriert, setze ich für dieses Chili (con Carne) aber auf Kaffee statt auf Kakao.
Gemahlen passt Kaffee nämlich nicht nur gut in Saucen und Eintöpfe, er eignet sich auch als Rub, also als Gewürzmischung für Fleisch. Einen Kaffee-Rub bekommt das Ragout, das ich für dieses Chili verwende. Doch damit nicht genug.
Chili con Café

- 2 Paprika
- 1 bis 2 Chilischoten, je nach Schärfe und Geschmack
- 600 bis 800 g Rindfleisch zum Schmoren in Würfeln
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- Optional: 2 bis 3 Rüebli oder Stangensellerie
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 1 Dose schwarze Bohnen
- 4 EL gemahlener Kaffee
- 1 Liter Rinderbouillon
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Bund frischer Koriander
- Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel

Zubereitung
Das Fleisch mindestens eine halbe Stunde früher aus dem Kühlschrank nehmen. Die Kaffeebohnen idealerweise frisch mahlen und zwei Esslöffel davon unter das Rindsvoressen mischen. Salz und Pfeffer dazugeben und alles mit den Händen vermengen. Nun Öl in den Schmortopf geben und das Fleisch portionsweise während etwa zehn Minuten von allen Seiten anbraten.
In der Zwischenzeit die Peperoni und die Chilis im Ofen oder in einer Grillpfanne anbraten, bis die Haut dunkel wird. Ausserdem die Zwiebeln, Rüebli oder Stangensellerie fein schneiden.
Die Haut von der Peperoni entfernen, die Kerne von der Chili oder der italienische Peperoncini entfernen. Dann ebenfalls klein schneiden.
Sobald das Fleisch rundum angebraten ist, die Zwiebeln, Rüebli und Sellerie beigeben. Die Blätter vom Korianderstiel trennen, die Stiele fein schneiden und in den Schmortopf geben. Peperoni, Chili, Dosentomaten und Bohnen dazugeben. Die ausgepressten Knoblauchzehen und etwas Kreuzkümmel kommen ebenfalls dazu. Den restlichen Kaffee mit heissem Wasser übergiessen und durch ein Sieb in den Topf geben. Dann die Rinderbrühe dazugeben und den Schmortopf mit geschlossenem Deckel zwei Stunden bei 170 Grad im Ofen garen.

Nicht alle mögen es gleich scharf
Gibt es jemanden am Tisch, der es nicht scharf mag? Kein Problem. Ich gebe jeweils nur wenig Chili oder Peperoncini in den Schmortopf. Stattdessen gibt es extra Schärfe zum Nachladen. Zum Beispiel mit einer Salsa. Dazu die Frühlingszwiebeln fein schneiden und mit etwas frischem Chili und fein geschnittenem Koriander vermengen, Limettensaft dazu träufeln und zum Schluss als Topping auf den Teller geben.
Ein Tipp: Etwas mehr kochen und aufwärmen oder ins Büro mitnehmen – am zweiten Tag schmeckt es fast noch besser.

Je nach Saison gibt es eine ganze Fülle an verschiedenen Chilis zu kaufen. Ich habe die etwas grösseren Peperoncini in verschiedenen Farben von gelb über orange und rot gefunden. Wobei Peperoncini eigentlich synonym mit Chili verwendet werden können und vor allem in Italien so genannt werden.

Wie genau ein richtiges Chili con Carne zubereitet wird und wo es seinen Ursprung hat, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ob Hackfleisch, gewürfelt, vom Schwein oder Rind – es gibt unzählige Varianten. Aber auch Bohnen oder Maiskörner gehören optional dazu. Gemeinsam haben die allermeisten Rezepte das Fleisch und die namensgebenden Chilis.
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