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Aussenhandelsbilanz 2022

Liechtenstein exportiert weniger, aber macht Plus

Laut Amt für Statistik liegt der Überschuss von 1346 Millionen Franken knapp unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (1430 Millionen).
Hoval Vaduz
Industriegebiet Triesen (Bild: Daniel Schwendener)

Im Jahr 2022 wurden insgesamt Waren (ohne Handel mit der Schweiz) im Wert von 3258 Millionen Franken aus Liechtenstein exportiert. Die liechtensteinische Aussenhandelsbilanz wies 2022 einen Überschuss von 1346 Millionen Franken auf. Gegenüber dem Spitzenjahr 2021 sank sie damit um 3102 Millionen Franken (-18.7%) und liegt gut CHF 80 Millionen unter dem Durchschnitt der vorhergehenden zehn Jahre von 1430 Millionen Franken (2012-2021). Die tiefere Aussenhandelsbilanz ist insbesondere auf die veränderten Handelsbeziehungen mit Deutschland und Frankreich zurückzuführen. 

Die Exporte nahmen gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Prozent oder 257 Millionen Franken ab. Damit wird der Durchschnitt der letzten 10 Jahre zwar unterschritten, die Exporte lagen 2022 allerdings noch deutlich über dem Tiefstwert von 2861 Millionen Franken im Jahr 2020. Die Importe erhöhten sich 2022 um 2,9 Prozent oder 53 Millionen und lagen bei 1912 Millionen.

Weniger Export

Die Exportabnahme 2022 gegenüber dem Vorjahr betrifft den Grossteil der exportstärksten Warengruppen. Der Export von Nahrungs- und Futtermitteln nahm um 18.6% (CHF -49 Mio.) ab, von chemischen Erzeugnissen um 16.0% (42 Millionen Franken) und der Export der Warengruppe «Glas- und Glaswaren, Keramik, verarbeitete Steine und Erden» gar um 42.8% (-125 Millionen Franken.). Letztere landet 2022 damit bei einem Export im Wert von 168 Millionen Franken.

Leichte Abnahmen sind in den Warengruppen der Maschinen sowie der Kraftwagen und Kraftwagenteile zu verzeichnen. In einigen Gruppen sind die Exporte hingegen gestiegen. Metallerzeugnisse, «Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse» und elektrische Ausrüstungen konnten im Export um zwischen 0.9% und 3.4% zulegen. Die exportstärkste Warengruppe ist, wie bereits in den Vorjahren, die der Metallerzeugnisse. Mit einem Volumen von 722 Millionen Franken stellt diese Warengruppe 22.2% des gesamten Exportvolumens, gefolgt von Maschinen mit 12.3%.

Wieder weniger Exporte nach Deutschland

Nach einer deutlichen Steigerung der Exporte nach Deutschland im Jahr 2021, nahmen diese 2022 wieder ab. Sie sanken um 165 Mio. beziehungsweise 13.3%. Diese rückgängige Entwicklung zeigt sich im Export bei den meisten Handelspartnern in Europa, wohin 2022 insgesamt Waren im Wert von CHF 2'087 Mio. exportiert wurden. Das entspricht 64.1% des gesamten Exportvolumens.

Zugenommen hat hingegen der Export in die USA (CHF +43 Mio., +11.9%). So auch der Export nach Asien (+2.3%). Am stärksten tragen die Exporte nach China dazu bei. Diese belaufen sich 2022 auf CHF 268 Mio. und liegen damit CHF 17 Mio. oder 6.7% über dem Vorjahreswert.

Import von Metallen nimmt weiter zu

Wie bereits 2021 erhöhte sich die Einfuhr von Metallen um über 20% (CHF +40 Mio., +23.6%). Im Gegensatz dazu nahm der Import von Metallerzeugnissen und Maschinen leicht ab (-0.4% bzw. -2.0%). Diese drei Warengruppen machen zusammen mehr als 40% des gesamten Importvolumens aus und liegen bei CHF 209 Mio. (Metalle), CHF 315 Mio. (Maschinen) und CHF 328 Mio. (Metallerzeugnisse).

Bei den Warengruppen mit Anteilen am Gesamtimportvolumen von zwischen 5% und 8% gab es 2022 mehrheitlich Zunahmen. Dabei am stärksten zugelegt hat der Import von Nahrungs- und Futtermitteln (CHF 19 Mio., +22.8%). Hingegen leicht abgenommen hat der Import von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (CHF -2 Mio., -1.8%).

Mehr Importe aus Europa

Die Zunahme der Importe ist auf die Handelsaktivitäten in Europa zurückzuführen. Während die Importe aus Afrika, Amerika und Asien 2022 sanken, stieg das Importvolumen aus Europa um CHF 70 Mio. oder 4.8% gegenüber dem Vorjahr auf CHF 1'523 Mio. und macht damit fast 80% des gesamten Importvolumens aus. Dabei fällt insbesondere der Import aus Deutschland ins Gewicht, der im Vergleich zu 2021 um 13.7% zulegte. Dem gegenüber steht eine Abnahme der Importe aus Österreich um 8.7% oder CHF 31 Mio. (as)

 
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