Erfolgreiches Jahr für die Ackerschaft
1571 Kilo Gemüse nachgeerntet
Der Verein Ackerschaft setzt sich seit 2020 für eine stärkere Bewusstseinsbildung unserer Lebensmittelherkunft ein. Seit den Anfängen organisiert das Team - geführt von Elisabeth Müssner und Sandra Fausch - auch Nachernteaktionen, bei denen Interessierte auf den abgeernteten Feldern die liegengelassenen Gemüse einsammeln können. 1571 Kilo Gemüse wurden im vergangenen Jahr in sechs Nachernteaktionen gerettet. «Damit sind wir sehr zufrieden», sagt Co-Geschäftsführerin Sandra Fausch. Besonders freue sie, dass bei jeder Nachernteaktion immer wieder neue Gesichter dabei seien. «Mittlerweile haben wir schon fast 600 Interessierte im Verteiler und gesamthaft schon über 5,5 Tonnen Gemüse gerettet.» Was sie ebenfalls freut, dass die Gemeinden Balzers, Eschen, Ruggell, Vaduz und Schaan die Ernteaktionen finanziell unterstützen.
Zwischen 15 und 76 Gemüseretter pro Aktion
Bei den sechs Ernteaktionen zwischen Juni und Dezember nahmen jeweils zwischen 15 und 76 Gemüseretter teil. Mit 570 Kilo wurden am 27. Oktober bei Landwirt Mathias Büchel in Ruggell am meisten Karotten geerntet. Bei Georg Frick in Schaan waren es 510 Kilo Karotten und bei Karlheinz und Anna-Lena Stingl in Balzers gab es 215 Kilo Karotten zu ernten. Ebenso wurden mehrere Kilo Brokkoli und Erdbeeren nachgeerntet. «Wieviel Gemüse nachgeerntet werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab», sagt Sandra Fausch. Wie gut die Erntemaschinen arbeiten, wird sowohl von der Witterung als auch der Bodenbeschaffung beeinflusst. Kartoffeln würden in der Regel gut abgeerntet. «Bei den Karotten ist es abhängig davon, wie gut das Kraut an der Rübe hält», so Fausch.
Landwirtschaft und Gesellschaft näherbringen
Mit den Nachernteaktionen verfolgt der Verein Ackerschaft mehrere Ziele: Das Verständnis und das Wissen über die landwirtschaftlichen Abläufe soll gefördert, der soziale Zusammenhalt gestärkt und schliesslich auch ein Erlebnis auf dem Feld geboten werden. Dafür sorgen Musik wie auch Getränke auf dem Feld. «Durch unseren Einsatz wollen wir das Bewusstsein für die Lebensmittelproduktion stärken und Brücken zwischen der Landwirtschaft und Gesellschaft bauen», erklärt Sandra Fausch. Dass dies funktioniert, zeigen die Rückmeldungen der Gemüseretter. «Wir erfahren eine grosse Dankbarkeit und sehen die Freude und den Spass, mit denen die Beteiligten bei der Sache sind.» Auch werde das Erlebnis sehr geschätzt - besonders mit Kindern, für die das Feld wie ein grosser Spielplatz ist. «Wir hören oft den Satz, dass die Leute wie bei einer Schatzsuche oder Schnitzeljagd gar nicht mehr aufhören können zu suchen.»
Auch Landwirte profitieren
Auch bei den beteiligten Landwirten kommen die Nachernteaktionen gut an. Denn ihr Aufwand dafür hält sich in Grenzen: Das Einzige, was sie dafür tun müssen, ist ein Telefonat ans Ackerschafts-Team. Als Gegenleistung bekommen die Landwirte freiwillige Spenden, die die Erntehelfer für das geerntete Gemüse zahlen. «Die Landwirte sind dankbar für die zusätzliche Einnahme», sagt Sandra Fausch. Manche der Landwirte kümmern sich mit kleinen Häppchen um die Gemüseretter und beginnen so zu interagieren mit den Gästen. «Damit entsteht ein schöner Austausch.»
«Nachernte soll wieder alltäglich werden»
Für das kommende Jahr hofft Sandra Fausch wieder auf acht Nachernteaktionen sowie eine weitere Steigerung der Verteilerliste. «Unser Ziel ist, dass wir noch mehr Landwirte dazu motivieren können, bei den Aktionen mitzumachen.» Und: dass Nachernten wieder alltäglich werden. Auch erhoffe sie sich, dass ihre Aktionen auch über dem Rhein Nachahmer fänden und sich diese alte Tradition wieder etabliere. Was sie ebenfalls schon länger plant, ist, die Musikbox ab und zu durch Live-Acts zu ersetzen, die auf dem Feld für Musik sorgen.
Interessierte können sich auf ackerschaft.li in die Mailingliste eintragen.
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