Verling und Insinna mit Landesrekorden
Liechtenstein war vergangene Woche mit einer rekordverdächtigen Zahl an Athletinnen und Athleten bei den European Team Championships in Maribor (Slowenien) vertreten. Ins-gesamt zehn Athleten reisten ins Stadion Poljane, um sich am 25. und 26. Juni mit der europäischen Konkurrenz zu messen – so viele wie noch nie bei einer Teilnahme Liechtensteins an diesem Mannschaftswettbewerb.
In der Regel tritt Liechtenstein gemeinsam mit Gibraltar und Monaco als kombiniertes Team an, um eine grössere Mannschaftsstärke zu erreichen. Viele Nationen stellen bei diesen Titelkämpfen Teams mit 25 bis 32 Athletinnen und Athleten. Mit lediglich zehn Athleten war das liechtensteinische Team in Maribor zahlenmässig deutlich unterlegen und trat ohne grosse Erwartungen hin-sichtlich einer vorderen Platzierung in der Gesamtwertung an. Dennoch gelangen dem Team zahlreiche starke Leistungen und mehrere neue nationale Rekorde.
4x100-Meter-Staffel ist im Aufbau
Am ersten Wettkampftag stan-den viele Liechtensteiner Athleten im Einsatz. Joel Riesen überzeugte im Hochsprung, während Julia Rohrer im Speer-wurf (47,99 m) antrat. Sienna Zobel lief ein starkes und engagiertes Rennen über 800 Meter. Fiona Matt, die vor einer Woche in Bellinzona den U20- Landesrekord aufstellte, startete über die 100 Meter (12,36 s) und zeigte eine sehr gute Leistung. Nadine Stüber absolvierte die 400 Meter (57,43 s), Jule Insinna trat im Diskuswerfen an und Athina Roth präsentierte sich im Weitsprung (4,93 m) in starker Form. Zudem stellte Liechtenstein erstmals eine junge 4×100-Meter-Staffel. Diese Staffel bildet den Auftakt eines langfristigen Projekts, das jungen Athletinnen und Athleten die Möglichkeit geben soll,
internationale Erfahrung zu sammeln. Ziel ist es, ein starkes Team für die in zwei Jahren stattfindenden European Championships zu stellen, die in die European Games in Istanbul integriert sein werden.
Ein ganz besonderes Highlight des ersten Tages war Jule Insinna, die im Diskuswerfen mit 49,94 Metern einen neuen liechtensteinischen Landesrekord aufstellte. Mit dieser Weite sicherte sie sich zugleich die Limite für die U23-Europameisterschaften, die vom 15. bis 20. Juli in Bergen (Norwegen) statt-finden. Auch Joel Riesen zeigte eine starke Leistung im Hochsprung (1,98 m), und Fiona Matt überzeugte über 100 Meter. Sienna Zobel lief ein beherztes Rennen über 800 Meter (2:18.59) und erzielte eine gute Zeit. Nadine Stüber absolvierte einen soliden Wettkampf über 400 Meter, während Athina Roth nahe an ihre persönliche Bestleistung im Weitsprung herankam. Der zweite Wettkampftag hielt ebenfalls grosse Highlights bereit. Allen voran sorgte Matthias Verling für Furore: Im Speerwurf verbesserte er bereits im ersten Versuch den seit Jahren bestehenden Landesrekord von Rene Michlig auf starke 72,90 Meter. Damit erfüllte auch er die Norm für die U23-EM und setzte das grösste Ausrufezeichen des zweiten Tages.
Ebenfalls am Start waren Julia Rohrer über 100 Meter Hürden ( 14,64 s) , die eine sehr gute Zeit erzielte, Elina Lussi im Hochsprung (1,50 m) sowie erneut Jule Insinna, diesmal im Kugelstossen (12,96 m). Den Abschluss bildete die Mixed-Staffel über 4×400 Meter, bei der zwei Männer und zwei Frauen gemeinsam die Stadionrunde absolvierten und wichtige internationale Wettkampferfahrung sammelten. Trotz der zahlenmässigen Unterlegenheit konnte Liechtenstein beachtliche Resultate erzielen: Insgesamt sammelte das Team 107 Punkte. Besonders erfreulich waren dabei zwei dritte sowie zwei vierte Plätze, die wertvolle Zähler einbrachten. Zum Vergleich: Das Team aus Kosovo belegte mit 30 Athleten insgesamt 140 Punkte. Für den liechtensteinischen Verband ist es daher ein klares Ziel, beim nächsten Mal Kosovo hinter sich zu lassen.
Junge Sportler sollen motiviert werden
Der Liechtensteinische Leichtathletikverband zeigt sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Athleten in Maribor. «Wir haben viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen, wo wir uns sportlich und organisatorisch noch weiter verbessern können», so der Verband. «Insbesondere wollen wir die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter ausbauen und die Professionalisierung vorantreiben. Wir sind auf einem sehr guten Weg.» Ein besonderes Anliegen ist es dem Verband auch, die Motivation für jüngere Athletinnen und Athleten zu stärken, die bisher noch nicht im Kader stehen. «Solche internationale Wettkämpfe zeigen eindrücklich, was möglich ist, und sollen ein Ansporn sein – für junge Sportlerinnen und Sportler ebenso wie für potenzielle Nachwuchsathleten in Liechtenstein.»
Nun richtet sich der Blick auf die kommenden internationalen Einsätze – allen voran die U23-Europameisterschaften in Bergen und die European Championship 2027 in Istan-bul, für die bereits heute engagiert gearbeitet wird. (eing.)
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