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Aussenministerin Hasler in Tschechien

Eröffnung des Honorarkonsulats in Brünn

Im Mai 2021 errichtete Liechtenstein ein Honorarkonsulat in Brünn und ernannte den ehemaligen tschechischen Kulturminister Daniel Herman zum Honorarkonsul. Es ist das erste Liechtensteinische Honorarkonsulat in Tschechien und ein wichtiger Schritt in den bilateralen Beziehungen.
Honurarkonsulat Brünn
Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, Regierungsrätin Dominique Hasler und Daniel Hermann, Honorarkonsul in Brünn.

Die Eröffnungsfeier am Donnerstag, 9. September fand unter Einhaltung der COVID-19-Richtlinien in Anwesenheit von Regierungsrätin Dominique Hasler statt. Regierungsrätin Hasler unterstrich dabei die Bedeutung der Eröffnung des Honorarkonsulats als wichtigen Schritt seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Tschechien im September 2009.

Daniel Herman ist tschechischer Staatsangehöriger und von 2010 bis 2013 hatte er die Leitung des renommierten Instituts für das Studium Totalitärer Regime in Prag inne. 2013 wurde er für die christdemokratische Partei KDU-CSL in das Abgeordnetenhaus gewählt und 2014 zum Kulturminister ernannt, ein Amt, das er bis 2017 ausübte.

Zu den Aufgaben des Honorarkonsulats zählt es, die reichen Verbindungen zwischen den beiden Ländern, insbesondere in Südmähren in den Bereichen der Kultur, der Bildung und der Wirtschaft zu stärken und eine Basis für eine vertiefte Zusammenarbeit zu schaffen, die auch historische Belastungen überwinden kann.

Tschechien hat bereits im Jahr 2018 ein Honorarkonsulat in Liechtenstein eingerichtet und Thomas Zwiefelhofer zum Honorarkonsul ernannt.

Austausch über die regionale Zusammenarbeit

Beim Treffen mit dem Kreishauptmann von Südmähren, Jan Grolich, standen die Beziehungen zwischen der für Liechtenstein historisch bedeutsamen Region und Liechtenstein im Vordergrund. Projekte wie der Schüleraustausch zwischen dem Matyás-Lerch Gymnasium in Brünn und dem Liechtensteinischen Gymnasium in Vaduz, die Arbeiten der Tschechisch-Liechtensteinischen Historikerkommission oder die liechtensteinische Unterstützung für die Mendel Universität in Brünn sind Beleg der guten Zusammenarbeit auf regionaler Ebene. Im Rahmen des Gesprächs wurden auch die Auswirkungen und Massnahmen der COVID-19-Pandemie besprochen sowie das Katastrophenereignis vom 24. Juni, als ein Tornado mehrere Dörfer in Südmähren verwüstete und sechs Menschenleben forderte. Liechtenstein hatte unmittelbar nach dem Ereignis eine Hilfsaktion initiiert. Über die Caritas Brünn werden den beiden betroffenen Gemeinden Moravská Nová Ves und Hrusky CHF 20'000 für die Renovierung der beschädigten Pfarrkirchen bereitgestellt.

Liechtenstein und Tschechien sind historisch auf das engste verbunden. Die gemeinsame Geschichte geht auf das Jahr 1249 zurück, als Ottokar II. Premysl Nikolsburg/Mikulov in Südmähren Heinrich von Liechtenstein übertrug. In der Folge zählten die Liechtenstein zu den führenden Adelsgeschlechtern in den Böhmischen Ländern. Insbesondere in Südmähren sind bis heute zahlreiche Spuren dieses intensiven Wirkens in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und den Wissenschaften sichtbar. Sichtbarstes Zeugnis dieser Präsenz ist das Feldsberg/Eisgrub Areal (Valtice/Lednice), das zum UNESCO Weltkultur- und Naturerbe zählt und welches Regierungsrätin Hasler ebenfalls besuchte.

Liechtenstein und Tschechien sind über die gemeinsame Zugehörigkeit zum Europäischen Wirtschaftsraum, über ein Doppelbesteuerungsabkommen und über in Tschechien ansässige liechtensteinische Firmen wirtschaftlich eng verflochten. Eine Reihe von bilateralen Projekten in Tschechien wird über Mittel aus dem EWR-Finanzmechanismus finanziert. (ikr)

 
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