Johannes Rinderer, Co-Geschäfts­­leiter im Jugendinformationszentrum Aha, ist seit etwa 15 Jahren ehrenamtlich auch beim Vorarlberger Kurzfilmfestival Alpinale tätig. «Da ich in Liechtenstein lebe, wollte ich die Alpinale-Highlights auch einmal hier zeigen», sagt Rinderer. Durch die Kooperation mit der Kreativ Akademie sind diese Filme am 21. März erstmals in Liechtenstein zu sehen.

Kurz gesagt: Was ist die Alpinale?
Johannes Rinderer: Die Alpinale ist ein international renommiertes Kurzfilmfestival, das bereits seit 1985 jährlich in Bludenz in Vorarlberg stattfindet. Es hat sich als ältestes Kurzfilmfestival Österreichs einen Namen gemacht. Hier präsentieren Filmschaffende aus aller Welt die besondere Kunstform des Kurzfilms, der in wenigen Minuten ganze Welten voller Emotionen und fesselnder Geschichten erschafft. Die Filmdauer beträgt maximal 30 Minuten. Im August besuchen etwa 2000 Besucher die Alpinale, darunter auch zahlreiche Filmschaffende, die ihre Filme auch persönlich vorstellen.

Das Alpinale Kurzfilmfestival macht erstmals Halt in Vaduz. Wieso?
Wir touren seit über acht Jahren bereits mit den Festivalfavoriten durch viele Orte in Vorarlberg. Zeigen das «Best-of» auch in der Schweiz und in Wien. Da ich selbst in Liechtenstein wohne, war es mir ein persönliches Anliegen, die Magie des Kurzfilms auch über die Grenzen von Vorarlberg hinaus zu tragen und meinen Mitmenschen in Liechtenstein diese einzigartige Erfahrung zu ermöglichen. 

Was möchten Sie mit der Alpinale erreichen?
Mit dieser Premiere in Liechtenstein möchten wir natürlich neue Zuschauer für die faszinierende Welt des Kurzfilms begeistern. Es ist eine grossartige Chance, dieses künstlerische Format einem breiteren Publikum näher zu bringen und Lust auf das Alpinale Kurzfilmfestival im August zu machen.   

Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination für Kurzfilme aus?
Ein guter Kurzfilm hat eine tolle Story, die auf kreative Art erzählt ist. Ein Kurzfilm nimmt sich Freiheiten. Er muss keiner Form folgen und kann sich auf ein Thema konzentrieren. Und durch die kurze Intensität sind die Geschichten sehr einprägsam. Ich erinnere mich immer noch an sehr viele Kurzfilme, die ich vor Jahren gesehen habe. Und ich habe durch meine Vorjury-Tätigkeit in den vergangenen Jahren sicher über 2000 Kurzfilme gesehen.

Was wird es in Vaduz zu sehen geben? 
«Wir lieben Kurzfilm», so lautet das Motto der Alpinale. Die von uns mit viel Liebe ausge­wählten Kurzfilme sind einzigartige und fabelhafte Geschichten, die am Donnerstag das erste Mal in Liechtenstein zu sehen sein werden. Beim Alpinale Kurzfilmfestival 2023 wurden über 1100 internationale Filme eingereicht. Innerhalb der Festivalwoche im August liefen etwa 60 Kurzfilme. Das Publikum stimmte während dem Festival über die Favoriten ab. Wir zeigen sechs herausragende Publikumslieblinge des letzten Jahres. Von dramatischen Stoffen über humorvolle Komödien bis hin zu animier­ten Kunstwerken ist alles dabei. Diese fesselnden Geschichten nehmen die Zuschauer mit auf eine packende Achterbahnfahrt der Gefühle und regen zum Nachdenken über Familie, Moral und unseren Platz in der Gesellschaft an.

Welcher Film ist ihr persönliches Highlight?
Ich finde alle sechs Kurzfilme toll. Sehr gelacht habe ich bei der Komödie «Ein Mord frei», weil es aus mit dem Gedanken spielt, was wäre wenn jeder Volljährige per Gesetz einen Mord frei hätte?. Und im Kurzfilm machen sich die Eltern von Mia grosse Sorgen, als ihre rebellische Tochter 18 wird. Es hat mich nicht gewundert, dass dieser Film auch den Publikumspreis gewonnen hat. Emotional sehr berührend ist Istina («Wahrheit») über das Leben einer bedrohten Journalistin, die aufgrund ihrer Arbeit Feindseligkeiten erfährt. 

Alpinale on Tour
Do, 21. März, 19.30 bis 21.30 Uhr. Kreativ Akademie Vaduz