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Zahlreiche neue Protestaktionen in Nicaragua

Einen Tag, nachdem fünf Menschen bei Auseinandersetzungen ums Leben gekommen sind, hat in Nicaragua ein 24-stündiger Generalstreik begonnen. Banken, Märkte, Tankstellen und Schulen blieben am Freitag im Protest gegen den Präsidenten Daniel Ortega geschlossen.
Mit Autokorso, Generalstreik und weiteren Protestaktionen versuchen zahlreiche Menschen in Nicaragua am Freitag gegen die dortige Regierung zu demonstrieren.
Mit Autokorso, Generalstreik und weiteren Protestaktionen versuchen zahlreiche Menschen in Nicaragua am Freitag gegen die dortige Regierung zu demonstrieren. (Bild: KEYSTONE/AP/ALFREDO ZUNIGA)

Nach Oppositionsangaben folgten rund 90 Prozent der Menschen dem Streikaufruf, während die amtlichen Medien einen geregelten Betrieb in zahlreichen Geschäftszentren meldeten.

Zu dem Streik hatte die oppositionelle Bürgerliche Allianz für Recht und Demokratie aufgerufen. Sie fordert Neuwahlen beziehungsweise den Rücktritt Ortegas und seiner Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo, denen Korruption, Willkür und Vetternwirtschaft vorgeworfen wird.

Die Arbeitsniederlegungen sind Teil einer dreitägigen Protestaktion, die mit einer grossen Demonstration am Donnerstag begann und am Samstag mit einem besonderen Autokorso durch die Hauptstadt enden soll.

Bei den seit vier Monaten andauernden gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und Oppositionellen sind bisher etwa 270 Menschen getötet worden. Bei den jüngsten Zusammenstössen in der Stadt Morrito im Südosten des zentralamerikanischen Landes am Donnerstag starben vier Polizisten und ein Demonstrant.

Mit Barrikaden gegen Prozession

Parallel zum Generalstreik startete am Freitag ein Festzug Ortegas und seiner Anhänger, um der Machtübernahme des ehemaligen Rebellenführers im Jahr 1979 zu gedenken. Die Prozession führt von der Hauptstadt Managua in die 30 Kilometer südlich gelegene Oppositionshochburg Masaya. Demonstranten haben angekündigt, den Zug des 72-Jährigen mit Barrikaden stoppen zu wollen.

Die Unruhen in Nicaragua hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen Rentenkürzungen gewaltsam niederschlugen. Seither weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus. Sie richten sich inzwischen gegen den autoritären Regierungsstil von Präsident Ortega und seiner Ehefrau. Der ehemalige Guerillakämpfer regierte Nicaragua von 1979 bis 1990 und erneut seit elf Jahren. Sein derzeitiges Mandat endet im Januar 2022. (sda/afp)

 

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