Zermatt eröffnet neue Gondelbahn

Die neue Seilbahn trägt den Namen "Matterhorn glacier ride" und ist zurzeit der ganze Stolz der Zermatter Bergbahnen AG, wie deren Verwaltungsratspräsident Franz Julen deutlich machte. Die Konstruktion kostete 52 Millionen Franken und war eine logistische Herausforderung, denn die Baustelle lag auf fast 4000 Metern über Meer. Die Arbeiter waren zum Teil extremen Bedingungen ausgesetzt.
Die neue Bahn wurde am Samstag im Beisein von rund 500 Gästen eingeweiht; zur Eröffnungsfeier in der ebenfalls neu gebauten Talstation "Trockener Steg" war auch die scheidende CVP-Bundesrätin und Verkehrsministerin Doris Leuthard erschienen.
Neun Minuten Fahrt
Nach der Segnung und der Jungfernfahrt der Bahn stand ein Gala-Abend auf dem Programm, unter anderem mit einem Showact des Hochseilartisten Freddy Nock. Der SRF-Sport-Moderator und gebürtige Walliser Rainer Maria Salzgeber führte durch den Abend.
Die höchstgelegene Dreiseilumlaufbahn der Welt zeichnet sich laut den Betreibern durch verschiedene Innovationen aus. Durch eine spezielle Trag- und Zugseilkombination etwa können die 900 Meter Höhenunterschied zwischen der Talstation auf 2939 Metern über Meer und der Bergstation auf 3883 Metern über Meer in nur neun Minuten zurückgelegt werden.
Luxuskabinen mit Kristallen
Die Touristen geniessen die Fahrt in 25 grossräumigen Kabinen, die je Platz für 28 Gäste bieten und auch rollstuhlgängig sind. Vier der Kabinen zeichnen sich durch einen besonderen Luxus aus. Nach drei Minuten Fahrt wird der Boden transparent, sodass das Bergpanorama auch eine Tiefendimension bekommt. Ausserdem ist das Innere der Kabinen mit Tausenden von Swarovski-Kristallen ausstaffiert.
Entworfen wurden die Kristall-Kabinen vom italienischen Studio Pininfarina, das für seine Kreationen für die Luxusautomarken Maserati und Ferrari bekannt ist. Die Hin- und Rückfahrt in der Kristall-Kabine kostet 115 Franken pro Person, 15 Franken mehr als in den "normalen" Kabinen.
Kritik von Landschaftsschutz
Die Förderleistung der neuen Bahn beträgt bis zu 2000 Menschen pro Stunde. Die bestehende Bahn kommt auf 600 Personen pro Stunde. Diese Anlage wird nicht abgerissen, sondern ergänzt die neue Bahn.
Während des grössten Andrangs in der Winter- und Sommersaison konnte die Wartezeit bei der bestehenden Seilbahn bislang rund eineinhalb Stunden dauern. Mit der neuen Bahn werden die Wartezeiten massiv reduziert.
Ein weiteres Ziel der Zermatter Bergbahnen ist es, dass Touristen das Klein Matterhorn künftig an 365 Tagen im Jahr besuchen können. Dank der doppelten Verbindung ist dies neu auch dann möglich, wenn die obligatorischen Revisionen anstehen. Die neue Anlage kann zudem auch bei starkem Wind betrieben werden.
Bis 2021 soll in der Tourismusdestination eine weitere, rund 30 Millionen Franken teure Dreiseilumlaufbahn gebaut werden, die das Klein Matterhorn mit der Testa Grigia im italienischen Aostatal verbindet.
Die Stiftung für Landschaftsschutz erhob Einsprache gegen das Projekt. Sie will eine Disneylandisierung der Berggipfel in den Alpen verhindern und ist der Ansicht, dass die Erschliessung schon ausgeprägt genug ist und die Natur nicht noch mehr Touristen verkraftet. (sda)
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