­
­
­
­

Schweiz ist ein Globalisierungsgewinner

Industriestaaten profitieren einer Studie zufolge wirtschaftlich am stärksten von der Globalisierung.
Wenn der Handel zunimmt, dann profitieren die einen mehr, als die anderen.
Wenn der Handel zunimmt, dann profitieren die einen mehr, als die anderen. (Bild: KEYSTONE/AP/Fabian Bimmer)

Die Wirtschaftsleistung je Einwohner hat von 1990 bis 2016 in der Schweiz, Japan, Finnland, Irland und Israel am kräftigsten zugelegt, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Prognos im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht.

"Globalisierung kann eindeutig Wohlstandsgewinne schaffen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Aart De Geus. "Protektionismus ist der falsche Weg. Doch die Globalisierung muss so gestaltet werden, dass der Mensch im Mittelpunkt steht."

In den 42 untersuchten Industrie- und Schwellenländern wuchs demnach das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1990 bis 2016 zusammen im Schnitt um rund eine Billion Euro pro Jahr. Allerdings hätten die Länder in unterschiedlichem Ausmass davon profitiert.

In Indien, dem Schlusslicht bei den globalisierungsbedingten Zuwächsen, stieg das BIP pro Kopf nur um durchschnittlich 20 Euro pro Jahr. Auch China (80 Euro) und Mexiko (120 Euro) verzeichneten nur unterdurchschnittliche Zuwächse. Ein Grund für die niedrigen Raten in Schwellenländern sei das dort vorherrschende geringe Ausgangsniveau zum Startpunkt der Messung gewesen.

Die Bertelsmann Stiftung kritisiert die ungleiche Verteilung der Globalisierungsgewinne zwischen Industrie- und Schwellenländern und innerhalb einzelner Staaten.

Da die Industrieländer seit langer Zeit über eine höhere Wirtschaftsleistung pro Einwohner verfügten, seien auch die absoluten Globalisierungsgewinne deutlich höher und für die Schwellenländer schwierig aufzuholen.

"Wir müssen eine internationale Wirtschaftsordnung fördern, die nicht auf das Recht des Stärkeren, sondern auf gemeinsame, verbindliche Regeln und Standards setzt", sagte Cora Jungbluth, Wirtschaftsexpertin der Stiftung. "Nur so lassen sich Globalisierungsgewinne möglichst breit verteilen." Dazu gehörten Marktöffnungen in Schwellenländern genauso wie der Subventionsabbau in Industrieländern. (sda/awp/reu)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

AboRohstoffe für den Fortschritt

Mäser: «Die Raffineriekapazitäten zu diversifizieren wäre äusserst wichtig»

Jérôme Mäser, Senior Equity Analyst der VP Bank, spricht über die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Rohstoffnachfrage.
06.12.2024
Abo

Steigende Verschuldung engt Spielraum der Staaten ein

Das hohe Haushaltsdefizit der USA ist derzeit im Fokus. Aber fast alle Industrieländer sind betroffen.
01.07.2025
AboLeserbriefe

Vom Wind der Illusionen

23.06.2025
­
­