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Metall Zug baut rund 100 Stellen ab

Die Metall-Zug-Gruppe gliedert das defizitäre Geschäft mit Anlagen für die Pharmaindustrie in eine separate Sparte aus und plant einen massiven Stellenabbau. Ein Verkauf des Segments ist laut dem Management nicht geplant.
Metall Zug baut bei der Tochter Belimed in Deutschland bis zu 100 Stellen ab. Im Bild hier der bereits geschlossene Standort im luzernischen Ballwil. (Archiv)
Metall Zug baut bei der Tochter Belimed in Deutschland bis zu 100 Stellen ab. Im Bild hier der bereits geschlossene Standort im luzernischen Ballwil. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/SIGI TISCHLER)

Metall Zug stellt neben Kochherden und Waschmaschinen für den Hausgebrauch auch Systemlösungen für Spitäler und die Pharmaindustrie her. Konkret verkauft das Unternehmen etwa unter dem Markendach Belimed Apparate und Anlagen zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.

Doch insbesondere das Geschäft mit der Pharmaindustrie entwickelte sich zuletzt zu einem eigentlichen Sorgenkind. Es schrieb rote Zahlen.

Nun wird die Sparte Belimed (Infection Control) aufgetrennt. Das Geschäft mit Anlagen für die Pharmaindustrie (Life Science) wird abgespalten und soll per Anfang 2019 ein eigener Geschäftsbereich innerhalb der Metall-Zug-Gruppe werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Verlagerung nach Slowenien

Zugleich kündigte die Gesellschaft einen Stellenabbau an. So sollen die Life-Science-Aktivitäten im oberbayrischen Mühldorf geschlossen werden. Am dortigen Belimed-Standort komme es somit zu einem Abbau von rund 100 der heute 270 Stellen, hiess es. Zugleich solle der Standort Grosuplje in Slowenien ausgebaut und einzelne Funktionen aus Deutschland in die Schweiz nach Sulgen verlagert werden.

Metall Zug will die ausgegliederte Sparte jedoch behalten. "Wir haben nicht die Absicht, den Bereich zu verkaufen", sagte Finanzchef Daniel Keist auf Anfrage von AWP.

"Das Ziel der Ausgliederung ist es vielmehr, die Komplexität zu reduzieren." Denn die beiden Bereiche, die bislang unter dem Belimed-Dach angesiedelt gewesen seien, hätten ein völlig anderes Geschäftsmodell.

Alle Optionen geprüft

Keist räumte ein, dass zuletzt "alle Optionen" für das Life-Science-Segment geprüft worden seien. "Wir sind aber überzeugt, dass sich das Geschäft profitabel betreiben lässt."

Zuletzt erzielte es laut dem Finanzchef einen Umsatz von 30 bis 40 Millionen Franken und war hauptverantwortlich für den operativen Verlust von Belimed im vergangenen Jahr von gut 34 Millionen Franken. Zum Vergleich: Die gesamte Metall-Zug-Gruppe wies für 2017 einen Umsatz von gut 959 Millionen aus.

Keinen grossen Effekt soll die Auslagerung auf das laufende Geschäftsjahr haben. Die Kosten für die geplanten Restrukturierungen seien zu einem grossen Teil durch Rückstellungen gedeckt, die im Rahmen des Jahresabschlusses 2017 gebildet worden seien, hiess es.

Für Analysten kam die Auslagerung nicht überraschend. Für den Experten der ZKB ist der Schritt gleichwohl sinnvoll. "Damit kann sich das bisherige Management von Belimed voll auf den stabileren Bereich Medical fokussieren, während der Bereich Life Science eine neue Führung erhält."

Er erwartet jedoch für die abgespaltene Sparte "Aufbaukosten", weshalb die Gewinnschwelle seiner Meinung nach frühestens 2020 erreicht wird.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Metall-Zug-Papiere standen um 10.25 Uhr 1,9 Prozent im Plus, während der Gesamtmarkt (SPI) unverändert notierte. (sda/awp)

 
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