Marenco stockt Aktienkapital auf

Mit der Kapitalerhöhung will die Jungfirma den Aufbau der Serienproduktion und des Vertriebs seines ersten Helikopters finanzieren. Testflüge seien erfolgreich verlaufen und die ersten Maschinen des Typs SH09 sollen 2019 an die Kunden ausgeliefert werden, sagte der frühere Airbus-Manager. "Wir wollen sehr schnell auf den Weltmarkt gehen."
Marenco hat laut Löwenstein bereits zwölf feste Bestellungen, darunter von der Matterhorn-Bergrettungsgesellschaft Air Zermatt. Zudem lägen 112 Absichtserklärungen sowie 15 Aufträge vor, die vom Erreichen bestimmter Ziele abhingen. "Wir zielen darauf ab, relativ schnell deutlich über 100 Stück pro Jahr zu verkaufen", erklärte Löwenstein. Damit würde Marenco mit den 3,3 Millionen Dollar teuren Geräten einen zweistelligen Marktanteil erreichen. "Der Gesamtmarkt in diesem Segment ist zwischen 600 und 700 Einheiten im Jahr."
Die Konkurrenzangebote von Airbus, der amerikanischen Bell oder der italienischen Leonardo sind ursprünglich in den 1970er Jahren entwickelt worden. Marenco hebe sich von den bestehenden Angeboten mit ihrer modernen Technologie ab. So sei die aus Karbonverbund-Werkstoffen gefertigte, rund drei Tonnen schwere Maschine leistungsfähiger und auch bei Unfällen sicherer, sagte Löwenstein. Schlüsselkomponenten wie die Rotorblätter oder Getriebe produziert die Firma selbst, viele andere Bestandteile kaufe sie ein, so etwa den Motor von Honeywell.
Hohe Hürden
Dennoch sind die finanziellen und regulatorischen Hürden für einen Erfolg hoch: Bis Ende des kommenden Jahres hofft die Firma auf grünes Licht von den Flugsicherheitsbehörden Europas und der Schweiz. Klappt es mit der Zulassung, trifft der 250-Personen-Betrieb auf Konkurrenten mit einem grossen Vertriebsnetzwerk und tiefen Taschen.
Doch Löwenstein gibt sich unbeirrt. "Die Gewinnschwelle wollen wir Ende 2022 erreichen." Marenco ist im Besitz einer Familienstiftung, die vom russischen Bankier Alexander Mamut aufgesetzt wurde. Während die Familie die Entwicklung seit 2009 finanzierte, sollen die weiteren Mittel von reichen Familien oder strategischen Investoren kommen.
Mit der von Rothschild organisierten Aktienplatzierung sei der Kapitalbedarf voraussichtlich gedeckt. Ein späterer Börsengang ist dennoch denkbar. "Ich bin nicht der Aktionär", so Löwenstein. "Aber ich würde ein Börsengang in einem reiferen Stadium nicht ausschliessen." (sda)
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