­
­
­
­

Forscher tüfteln an einer Wasser-Batterie

Wasser könnte künftig die Basis für besonders preisgünstige aufladbare Batterien bilden. Empa-Forschern ist es mit einer speziellen Salzlösung gelungen, die elektrochemische Stabilität von Wasser zu verdoppeln.
Ruben-Simon Kühnel forscht an wässrigen Elektrolyten für künftige Lithium-Ionen-Zellen. Hier platziert er Versuchszellen in ein Messgerät, um sie wiederholt zu laden und zu entladen.
Ruben-Simon Kühnel forscht an wässrigen Elektrolyten für künftige Lithium-Ionen-Zellen. Hier platziert er Versuchszellen in ein Messgerät, um sie wiederholt zu laden und zu entladen. (Bild: Empa)

Die Vorteile einer wasserbasierten Batterie sind deutlich: Wasser ist preisgünstig, überall verfügbar, brennt nicht und kann Ionen leiten. Allerdings hat Wasser auch einen entscheidenden Nachteil. Denn es ist nur bis zu einer Spannungsdifferenz von 1,23 Volt chemisch stabil. Eine Wasser-Zelle liefert also dreimal weniger Spannung als eine handelsübliche Lithium-Ionen-Zelle mit 3,7 Volt.

Für Anwendungen in Elektroautos würde sich eine Wasser-Batterie also nicht eignen. Hingegen könnte sie für stationäre Stromspeicheranwendungen interessant werden, denn Wissenschaftler der Forschungsanstalt Empa haben einen Weg gefunden, wie das Problem zu lösen sein könnte.

Bessere Stabilität dank Spezialsalz

Wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst, muss der salzhaltige Elektrolyt in der Batterie zwar flüssig sein, aber zugleich so hoch konzentriert, dass darin kein überschüssiges Wasser enthalten ist. Für ihre Versuche benutzen die Empa-Forscher Ruben-Simon Kühnel und David Reber das Spezialsalz Natrium-FSI (Natrium-bis(fluorosulfonyl)imid).

Dieses Salz ist extrem gut wasserlöslich, nur sieben Gramm Natrium-FSI und ein Gramm Wasser ergeben eine klare Salzlösung. In dieser Flüssigkeit sind sämtliche Wassermoleküle um die positiv geladenen Natrium-Kationen herum in einer Hydrathülle gruppiert. Es sind kaum mehr ungebundene Wassermoleküle vorhanden.

Die Forscher fanden heraus, dass diese Salzlösung eine elektrochemische Stabilität von bis zu 2,6 Volt aufweist - knapp doppelt so viel wie andere wässrige Elektrolyten. "Die Entdeckung könnte der Schlüssel sein zu preisgünstigen und sicheren Batteriezellen", heisst es in der Meldung. Preisgünstig auch deshalb, weil sich die Natrium-FSI-Zellen ungefährlicher und damit einfacher bauen liessen als die bekannten Lithium-Ionen-Akkus.

Eine Reihe von Lade- und Entladezyklen hat das System im Labor bereits erfolgreich überstanden, wie Kühnel und Reber im Fachblatt "ACS Energy Letters" berichten. Allerdings testeten die beiden Forscher die Anoden und Kathoden ihrer Versuchsbatterie noch getrennt gegen eine Standardelektrode als Partner. In einem nächsten Schritt sollen nun die beiden Halbzellen zu einer einzigen Batterie vereinigt werden. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Abo

Neuer Player auf dem Labormarkt

Konkurrenz für Labor Dr. Risch: Seit dem 1. Mai betreibt das Unternehmen «Labor Team» einen Laborstandort in Schaan, das damit seine Expansion vorantreiben will.
02.05.2025
AboPräsident des Fischereivereins nimmt Stellung

Liemudrun-Hindernis: Es geht einzig um den Schutz der Natur

Der «Bank Frick Liemudrun» muss bei seiner Streckenführung ohne den Liechtensteiner Binnenkanal auskommen – die Gründe. 
03.09.2025
Abo

Es geht einzig um den Schutz der Natur

Der «Bank Frick Liemudrun» muss bei seiner Streckenführung ohne den Liechtensteiner Binnenkanal auskommen – die Gründe.
02.09.2025

Wettbewerb

Gewinne jetzt Liechtensteins erstes iPhone 17 Air oder 17 Pro!
iPhone 17
vor 1 Stunde

Umfrage der Woche

Wie häufig besuchen Sie die Liechtensteiner Casinos?
vor 5 Stunden
­
­