Darwin-Flugzeuge bleiben am Boden

Einen Tag nachdem die kriselnde Darwin Airline in Lugano TI die Nachlassstundung beantragt hatte, zog das BAZL der Airline wegen der finanziellen Situation den Stecker für gewerbsmässige Linienflüge. Betroffen ist die Strecke Lugano-Genf.
Letzte Woche hatte die Regionalfluggesellschaft, die Ende Juli von der slowenischen Airline Adria Airways gekauft worden war, bekanntgegeben, dass sie ihre Aktivitäten an der Tessiner Basis Ende Jahr einstellt.
Nachlassstundung dem BAZL verschwiegen
Laut einem BAZL-Sprecher entzog das Amt die Flugerlaubnis, weil die Airline die nächsten zwölf Monate den wirtschaftlichen Betrieb nicht mehr garantieren konnte. Hinzu kam, dass Darwin Airline das BAZL nicht über das eingeleitete Insolvenzverfahren informiert hatte. Dies obwohl es eine entsprechende Verfügung des BAZL im Haus hatte.
Am Montagabend sagte der Flughafenchef Emilio Bianchi gegenüber der sda noch, dass er trotz der Nachlassstundung mit der Weiterführung des Betriebs rechne. Die Darwin Airline gab ihrerseits Pläne bekannt, dass sie künftig als Dienstleister für dritte auftreten wolle und dafür 100 bis 120 Angestellte benötige.
Ihre finanzielle Schieflage erklärte Darwin Airline mit dem starken Wettbewerb nach dem Konkurs von Air Berlin. Laut dem BAZL kann Darwin im Auftrag anderer Fluggesellschaften vorerst weiterhin Flüge durchführen. Sollte Darwin die entsprechenden finanziellen Nachweise erbringen, könne das BAZL die Betriebsbewilligung wieder erteilen.
Lugano fehlt nun Verbindung nach Genf
Der Flughafen Lugano sucht derzeit nach Alternativen, die die Flugverbindung nach Genf in Zukunft sicherstellen.
Adria Airways, die nationale Fluggesellschaft von Slowenien, gehört dem in Luxemburg ansässigen Private-Equity-Fonds 4K Invest. Adria Airways hat ihren Hauptsitz in Ljubljana und fliegt 19 Destinationen in West- und Südosteuropa an.
Darwin Airline war 2003 auf Betreiben von Unternehmern aus dem Tessin gegründet worden. Primäres Ziel war es, das Tessin und seine Wirtschaft mit den Finanzzentren und wichtigen Flughäfen in Zürich und Genf zu verbinden. Ende Juli hatten die bisherigen Aktionäre, darunter auch der strategische Partner Etihad, Darwin Airline an Adria Airways verkauft. (sda)
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