Ukraine-Ticker bis am 2. September 2025
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13:54 Uhr
Dienstag, 2. September
Putin: Konsens zu Sicherheitsgarantien für Ukraine möglich
Nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin ist eine Einigung auf Sicherheitsgarantien für die von ihm überfallene Ukraine möglich. Solche Garantien seien Teil seines Gesprächs mit US-Präsident Donald Trump gewesen, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge bei einem Treffen mit dem slowakischen Regierungschef Robert Fico.
Neben den nach wie vor weit auseinanderliegenden territorialen Forderungen gibt es auch Streit um die Nachkriegsordnung in der Ukraine. Putin betonte in China noch einmal, dass ein Nato-Beitritt des Nachbarn für ihn nicht infrage komme.
Fico stimmte dem Nato-Beitrittsverbot den Angaben zufolge zu. Welche mögliche Einigung er für die Sicherheit der Ukraine sieht, sagte Putin nicht. Die Stationierung einer Schutztruppe westlicher Staaten hatte die russische Führung bis zuletzt abgelehnt und ein Modell angeboten, dass ihr praktisch ein Vetorecht über Sicherheitsfragen der Ukraine nach dem Krieg einräumt.
Dafür deutete er in einem anderen Punkt Entgegenkommen an: Er könne sich eine Zusammenarbeit beim ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sowohl mit Washington als auch mit Kiew vorstellen. Mit den USA sei eine solche Frage am Rande bereits erörtert worden. (dpa)
11:07 Uhr
Dienstag, 2. September
Neue Pipeline soll mehr russisches Gas nach China bringen
Russland will mehr Gas nach China liefern. Gazprom-Chef Alexej Miller sagte russischen Agenturen zufolge in Peking, dass ein rechtlich bindendes Memorandum über den Bau der Pipeline Kraft Sibiriens 2 (auch Power of Siberia 2) über die Mongolei nach China unterzeichnet worden sei. Der Gaspreis werde niedriger sein als für Europa. Letzteres begründete Miller demnach mit niedrigeren Transportkosten.
Ausserdem unterzeichneten Gazprom und die China National Petroleum Corporation demnach Dokumente über die Erhöhung der Gaslieferungen über die schon bestehende Pipeline Kraft Sibiriens von 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr auf 44 Milliarden Kubikmeter.
Die 6700 Kilometer lange Leitung - davon 2700 Kilometer auf russischem Boden - Kraft Sibiriens 2 soll eine Kapazität von 50 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben. Der Vertrag ist demnach auf 30 Jahre ausgelegt. Miller bezeichnete die Pipeline als «grösstes, umfangreichstes und kapitalintensivstes Gasprojekt weltweit». Detaillierte Angaben zu den Kosten machte er aber nicht. Schätzungen gehen von einem zweistelligen Milliardenbetrag in Euro aus.
Zuvor hatten sich die drei Staatschefs Russlands, der Mongolei und Chinas, Wladimir Putin, Ukhnaa Khurelsukh und Xi Jinping zu Gesprächen in Peking getroffen. (dpa)
09:04
Dienstag, 2. September
Putin und Xi betonen Einigkeit – Gut 20 Abkommen besiegelt
Die Präsidenten Russlands und Chinas haben bei einem Treffen in Peking ihr gutes Verhältnis betont. Die Beziehungen hätten die Prüfung des internationalen Wandels überstanden und könnten noch ausgebaut werden, sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft. Putin sagte laut Kreml, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf «beispiellos hohem Niveau».
Was Xi und Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagten, blieb unklar. Angaben aus Peking zufolge unterhielten sich beide über «regionale Fragen von gemeinsamem Interesse».
Putin bei Parade mit Kim
Putin und Xi betonten ausserdem, zur Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges der jeweils anderen Seite gekommen zu sein. Wie auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wird Putin am Mittwoch in Peking Chinas Militärparade beiwohnen.
China gilt als Russlands wichtigster Rückhalt im Ukraine-Krieg, weil Peking das Vorgehen Moskaus bislang nicht verurteilte und in eigenen Vorschlägen zu einer Lösung des Konflikts russische Forderungen vertreten hatte. Zudem werfen westliche Länder China vor, Russland mit Gütern, die für auch für militärische Zwecke einsetzbar sind, zu beliefern und damit die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen.
China und Russland für neue Weltordnung
Am Montag hatten sich Xi und Putin beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) für eine neue Weltordnung ausgesprochen. Die russlandfreundliche SOZ gilt Gegengewicht zu westlichen Bündnissen. Putin hatte erklärt, das eurozentrische und euroatlantische Modell habe sich überlebt. (dpa)
03:02 Uhr
Dienstag, 2. September
Garantien für Ukraine: Trump spricht erneut über Lufthilfe
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs sind schon länger sogenannte Sicherheitsgarantien für das Land als Schutz vor künftigen Angriffen Russlands im Gespräch. US-Präsident Donald Trump schloss zwar eine Unterstützung mit US-Soldaten am Boden aus, brachte aber die Option einer Unterstützung in der Luft auf. Dies bekräftigte er nun in einem Gespräch mit dem erzkonservativen Portal «Daily Caller», das sich als Sprachrohr der Trump-Wähler sieht.
Laut Transkript der Unterhaltung, die am Freitag stattfand, sagte der Republikaner auf die Frage nach Sicherheitsgarantien in der Luft: «Vielleicht werden wir etwas tun.» Er wolle eine Lösung. Wenn er das Sterben beenden könnte und «ab und zu ein Flugzeug in der Luft fliegen würde, wären das hauptsächlich die Europäer, aber wir würden ihnen helfen». Näher ging der Präsident nicht darauf ein.
Mit sogenannten Sicherheitsgarantien können Staaten oder internationale Organisationen einem Land verbindliche Zusagen geben, um dessen Schutz zu gewährleisten und es vor externen Bedrohungen zu schützen. Sicherheitsgarantien sind ein Baustein in den Verhandlungen für ein Ende des russischen Angriffskriegs. Der Krieg dauert nun schon mehr als dreieinhalb Jahre an. (dpa)
21:09 Uhr
Montag, 1. September
Moskau widerspricht Trump: Kein Dreiergipfel mit Selenski geplant
Russland hat der Darstellung von US-Präsident Donald Trump über Absprachen für ein geplantes Dreier-Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski widersprochen. Kremlchef Wladimir Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte dem russischen Staatsfernsehen am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China: «Jetzt reden alle über einen trilateralen Gipfel oder ein Treffen zwischen Putin und Selenski, aber eine konkrete Absprache darüber gab es zwischen Putin und Trump nicht.»

Trump hatte im August zunächst Putin in Alaska empfangen und kurz darauf Selenski und die europäischen Verbündeten nach Washington geladen, um auf ein Ende des Ukraine-Kriegs hinzuwirken. Dabei vermittelte er zunächst den Eindruck, dass es Absprachen für ein direktes Treffen zwischen Putin und Selenski gebe. Der Kreml wies dies nicht direkt zurück, verschob ein solches Treffen aber mit der Formulierung, es müsse sehr gut vorbereitet sein, auf unbestimmte Zeit.
Daraufhin hatte Trump zuletzt erklärt, er wisse zwar nicht, ob es zu einem bilateralen Treffen kommen werde, «aber ein trilaterales wird stattfinden». Auch dieser Aussage widerspricht der Kreml nun. Die Ukraine und führende europäische Politiker werfen dem Kreml vor, auf Zeit zu spielen. Russland gebe sich zwar dialogbereit, verzögere aber Verhandlungen, um seinen seit dreieinhalb Jahren währenden Krieg unterdessen weiterzuführen, so der Vorwurf. (dpa)
20:27 Uhr
Montag, 1. September
Slowakischer Ministerpräsident Fico will Putin und Selenski treffen
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will in dieser Woche sowohl Kremlchef Wladimir Putin als auch den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski treffen. Am Dienstagabend wolle er Putin in Peking im Rahmen einer China-Reise treffen, am Freitag dann Selenski in der Ostslowakei, sagte Fico in einer Videobotschaft.
Fico reist nach China, um dort an Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen. Am Donnerstag werde ihn Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen, sagte der linksnationale Regierungschef. Die EU-Partner seien über seine Reise informiert.
Fico will sich als Friedensstifter zwischen der Ukraine und Russland anbieten. Das gelang ihm bisher aber nicht, weil ihm Selenski und führende EU-Politiker einen zu russlandfreundlichen Kurs vorwerfen.
Die Slowakei und die Ukraine streiten zudem darüber, dass Kiew den Transit von russischem Gas und Erdöl in die Slowakei behindert. Die Slowakei ist von russischen Energielieferungen so abhängig wie kaum ein anderes EU-Land. Die Ukraine hingegen will mit dem Stopp des Transits eine Finanzierungsquelle für Russlands Angriffskrieg blockieren.
Fico bedauerte in seiner Videobotschaft, dass ausser ihm kein anderer EU-Regierungschef an den chinesischen Feierlichkeiten teilnimmt. Dies sei eine versäumte Chance: «Dort werden Staatsoberhäupter anwesend sein, die Milliarden von Menschen repräsentieren», sagte Fico. «Es entsteht eine neue Weltordnung, neue Regeln für eine multipolare Welt, ein neues Gleichgewicht der Kräfte, das für die Stabilität der Welt ausserordentlich wichtig ist», argumentierte er. (dpa)
17:30 Uhr
Montag, 1. September
Kremlchef Putin trifft Chinas Staatschef Xi in Peking
Chinas Staatschef Xi Jinping will am Dienstag nach Angaben des Kremls Russlands Präsidenten Putin in der chinesischen Hauptstadt Peking zu bilateralen Gesprächen empfangen. Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow hatte vor der viertägigen China-Reise des Kremlchefs ein solches Treffen in Aussicht gestellt. Nähere Details zu dem Treffen lagen zunächst nicht vor.
China und Russland haben ein enges Verhältnis. Peking ist für Moskau ein wichtiger Rückhalt im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, weil China bislang von einer Verurteilung absieht, aber vor allem im Westen unter Verdacht steht, das Land mit für die Rüstungsindustrie wichtigen Gütern zu beliefern.

Spannend dürfte werden, wie sich Xi und Putin zum Ukraine-Krieg äussern. China hatte immer wieder eine politische Lösung des Konflikts betont. Jedoch stiess Peking mit seinen Vorschlägen auf Widerstand, weil diese russischen Forderungen nachkamen, was die Ukraine bislang abgelehnt hatte.
Xi und Putin waren am Sonntag und Montag erst in der unweit entfernt gelegenen Stadt Tianjin zum Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit mit acht weiteren Mitgliedsstaaten des Bündnisses zusammengekommen. (dpa)
16:22 Uhr
Montag, 1. September
Unterstützer wollen Garantien für Ukraine konkretisieren
Die in der Koalition der Willigen zusammengeschlossenen Unterstützerländer der Ukraine wollen am Donnerstag in Paris militärische Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land konkretisieren. Über die beim Ukraine-Gipfel im Weissen Haus erörterten Garantien solle unter dem Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und des britischen Premiers Keir Starmer weiter beraten werden, teilte der Élysée-Palast mit. Wie Macron am Freitag sagte, soll es auch um das Entsenden von Bodentruppen zur Absicherung eines Friedens in der Ukraine gehen.
Bei dem Pariser Treffen will die Koalition nach Pariser Angaben auch über Konsequenzen für Russland beraten, weil das Land sich hartnäckig einer Friedenslösung verweigere. Auf den geplatzten Gipfel zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski wollen die Europäer mit neuen Sanktionen reagieren.
In der sogenannten Koalition der Willigen sind rund 30 Länder zusammengeschlossen. Zu dem Treffen in Paris werden voraussichtlich ein Teil der Beteiligten nach Paris anreisen und andere per Videoschalte teilnehmen. (dpa)
13:57 Uhr
Montag, 1. September
Russische Luftangriffe – Kiew ruft Nato-Ukraine-Rat an
Wegen der schweren russischen Luftangriffe in der vergangenen Woche hat die Regierung in Kiew den Nato-Ukraine-Rat einberufen. Das Treffen solle noch heute in Brüssel stattfinden, kündigte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im sozialen Netzwerk X an.
«Moskau muss mehr Druck spüren als Konsequenz, weil es den Krieg verlängert», schrieb er. Üblicherweise beraten die Nato-Staaten zunächst auf Ebene ihrer Botschafter.
Russland hatte in der vergangenen Woche zwei massive nächtliche Luftangriffe mit Hunderten Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern gegen die Ukraine geflogen. In der Hauptstadt Kiew wurden durch einen Treffer auf ein Wohnhaus in der Nacht zum Donnerstag mehr als 20 Menschen getötet.
Die Ukraine verteidigt sich seit dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Das Land gehört der Nato nicht an, will aber Mitglied werden, und berät in dem Nato-Ukraine-Rat über Sicherheitsfragen. (dpa)
13:07 Uhr
Montag, 1. September
Pistorius kritisiert Äusserungen von der Leyens
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Äusserungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu militärischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine deutlich kritisiert. Er halte es grundsätzlich für falsch, über solche Themen zu reden, bevor man am Verhandlungstisch sitze, sagte der SPD-Politiker beim Besuch eines Rüstungsbetriebs in Troisdorf.
«Also abgesehen davon, dass die Europäische Union keinerlei Zuständigkeiten und Kompetenzen hat, was die Stellung von Truppen - egal für wen und für was hat - würde ich mich davor hüten, derartige Überlegungen in irgendeiner Weise zu bestätigen oder zu kommentieren», sagte Pistorius.
Es gebe laufende Überlegungen, «was ginge, was ginge nicht» und unter welchen Vorbehalten und Bedingungen, wäre etwas überhaupt denkbar. «Aber das öffentlich zu diskutieren, zum jetzigen Zeitpunkt, halte ich für total falsch», sagte er.
Pistorius reagierte auf Medienberichte, wonach von der Leyen über eine Roadmap - also einen Fahrplan - für die Entsendung einer multinationalen Truppe in die Ukraine sprach. Sie hat demnach der «Financial Times» erklärt, Pläne dafür seien bereits ziemlich genau. Die Ukraine fordert Sicherheitsgarantien gegen russische Angriffe als Teil einer möglichen Friedenslösung. (dpa)
12:23 Uhr
Montag, 1. September
Flugzeug mit von der Leyen wird Ziel von GPS-Störung
Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord ist mutmaßlich Ziel einer absichtlichen Störung des satellitenbasierten Navigationssystems GPS durch Russland geworden.
«Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab», sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall am Sonntag in Bulgarien. Demnach vermuten die bulgarischen Behörden, dass die Störung durch Russland ausgeführt wurde. Beim GPS-Jamming wird der Empfang des Satellitensignals gestört.
Nach Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Das Flugzeug mit von der Leyen sei am Ende sicher gelandet.
Sprecherin äußert sich nicht zu DetailsNach einem Bericht der «Financial Times» musste der Jet wegen der Störung allerdings rund eine Stunde länger als geplant in der Luft bleiben. Dann habe der Pilot die Entscheidung getroffen, manuell mit Hilfe analoger Karten in der Stadt Plowdiw zu landen, hieß es.
Plowdiw ist die zweitgrößte bulgarische Stadt. Der Flughafen dort wird vor allem von Low-Cost-Airlines und für Charterflüge benutzt.

Die Sprecherin der EU-Kommission wollte sich zu Details zunächst nicht äußern. Sie ergänzte lediglich allgemein zu dem Vorfall, die EU-Kommission sei sich bewusst, dass Drohungen und Einschüchterungen ein regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.
Ursula von der Leyen besuchte in den vergangenen Tagen mehrere Staaten im Norden und Osten der EU. In Bulgarien hatte sie am Sonntag unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Rossen Scheljaskow über Themen der europäischen Sicherheit und Verteidigung. (dpa)
11:15 Uhr
Montag, 1. September
Modi fordert bei Treffen mit Putin Ende des Ukraine-Kriegs
Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hat bei einem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin ein Ende des Ukraine-Krieges und eine dauerhafte Friedenslösung gefordert. Der Regierungschef habe seine Unterstützung für die jüngsten Initiativen zur Beilegung des Konflikts bekundet, teilte das indische Aussenministerium offiziell mit. Putin und Modi trafen sich in der chinesischen Stadt Tianjin beim Gipfeltreffen des Sicherheitsbündnisses Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ).
Auch der Kreml zitierte Modi mit etwa diesen Worten. Putin ging in seinen öffentlich gemachten Aussagen nicht auf den Krieg ein, sondern betonte die gute und enge Zusammenarbeit. «Russland und Indien unterhalten seit Jahrzehnten besondere Beziehungen – freundschaftliche, vertrauensvolle», sagte er nach Kreml-Angaben.
Indien sieht sich als neutral
Indien hat sich nach eigenem Verständnis bislang neutral zum Ukraine-Krieg verhalten. Es hat mehrfach ein Ende der Kämpfe gefordert und Moskau vor einer nuklearen Ausweitung des Krieges gewarnt, aber keine eigenen diplomatischen Initiativen ergriffen. Im Gegenteil: Die südostasiatische Macht wurde zum zweitgrössten Käufer von russischem Öl.
Deshalb richtete US-Präsident Donald Trump, der die wirtschaftliche Basis des Kremls schwächen will, Sanktionen gegen Indien: Der Zoll auf indische Waren wurde von 25 auf 50 Prozent erhöht. Russland hält seine Kriegsmaschinerie damit am Laufen, dass es Rohstoffe verkauft, darunter Öl und Gas.
Bei der Begegnung in Tianjin ging es nach Modis Angaben auf dem Portal X auch um den Handel mit Dünger und um die Kooperation in der Raumfahrt. Russische Medien legten ihr Hauptaugenmerk darauf, dass Modi in Putins Präsidentenlimousine vom Typ Aurus zu dem bilateralen Treffen fuhr. Die beiden Politiker hätten in dem Auto etwa 50 Minuten lang miteinander gesprochen. Dann erst begann die offizielle Begegnung der zwei Delegationen. (dpa)
08:09 Uhr
Montag, 1. September
Putin: Euroatlantische Weltordnung hat sich überlebt
Russlands Präsident Wladimir Putin ist beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China für eine Weltordnung eingetreten, die sich nicht mehr an Europa und den USA ausrichtet. Das eurozentrische und euroatlantische Modell habe sich überlebt, sagte Putin den anwesenden Staats- und Regierungschefs in der Stadt Tianjin.
Die Zukunft gehöre einem System, «das die Interessen eines maximal grossen Kreises an Ländern berücksichtigt und wahrhaftig ausbalanciert ist», sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.
In diesen Rahmen stellte er auch das Sicherheitsbündnis SOZ im eurasischen Raum. Seine Priorität seien die innere Sicherheit seiner Mitglieder und die Sicherheit an ihren Aussengrenzen. Putin würdigte die gemeinsame Abwehr von Extremismus und Drogenhandel.
Putin gibt Nato Schuld am Ukraine-Krieg
Zugleich berichtete der Kremlchef von seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska im August. Dort war es vor allem um den Ukraine-Krieg gegangen. Einmal mehr stellte Putin es so dar, als sei das westliche Bestreben, die Ukraine in die Nato zu holen, eine Ursache des Konflikts. Er hatte vor dreieinhalb Jahren den russischen Einmarsch in das Nachbarland befohlen.
Die SOZ wurde vor 24 Jahren als Organisation für den Kampf gegen Terrorismus und für wirtschaftliche Zusammenarbeit gegründet. Mittlerweile gehören ihr zehn Staaten an. Darunter sind Gründungsländer wie Russland, China und Kasachstan, aber auch Länder wie Indien und Pakistan sowie seit 2023 der Iran und seit 2024 Belarus. Die Organisation ist damit eine Art Gegengewicht zu westlichen Bündnissen. (dpa)
20:57 Uhr
Sonntag, 31. August
Selenski: Russland weiter nicht zu Gesprächen bereit
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sieht weiterhin keine Gesprächsbereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin. Vor zwei Wochen sei in Washington verkündet worden, dass Moskau «genau heute» zu einem Treffen auf Führungsebene bereit sein müsste, erinnerte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Aber das Einzige, was Russland tut, ist, in den weiteren Krieg zu investieren.»
Und Putin mache während seines aktuellen Besuchs in China nur neue Ausflüchte. «Das ist sein Lieblingssport», sagte Selenski. Weltweit werde die Notwendigkeit eines schnellen Kriegsendes betont. «Der einzige, der Krieg will, ist Russland.»
Trotz der von Washington erwarteten direkten Verhandlungen der Präsidenten Russlands und der Ukraine zeigt Moskau bisher keine Gesprächsbereitschaft. Aus dem Kreml gab es bisher lediglich Ausflüchte. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow betonte zuletzt gar, dass Putin nicht mit Selenski sprechen wolle, da er dessen Legitimität als Präsident der Ukraine anzweifle, da dieser trotz abgelaufener Amtszeit unter Kriegsrecht - entsprechend der ukrainischen Verfassung - weiterhin an der Staatsspitze in Kiew stehe. Putin selbst regiert durchgehend seit 2012, auch dank zu seinen Gunsten veränderter Verfassungsbestimmung zu Amtszeiten. (dpa)
18:11 Uhr
Sonntag, 31. August
Umfrage: Ukrainer für Waffenruhe nur mit Garantien
Eine grosse Mehrheit der Ukrainer hat sich bei einer Umfrage für eine Waffenruhe lediglich bei klaren Sicherheitsgarantien ausgesprochen. Gleich 75 Prozent von insgesamt 1600 befragten Ukrainern sahen entsprechende Sicherheitsgarantien Europas und der USA als Vorbedingung für ein Ende der Kampfhandlungen, wie die Befragung der ukrainischen Rating Group ergab.
Gleich 82 Prozent hielten Verhandlungen für einen realistischen Weg zur Beendigung des Kriegs, von ihnen wollten 62 Prozent die Hilfe anderer Länder bei der Suche nach einem Kompromiss, während sich 20 Prozent für direkte Verhandlungen mit Moskau aussprachen.
59 Prozent der Befragten befürworteten ein Ende der Kämpfe und die Suche nach einem Kompromiss, während 20 Prozent den Krieg bis zur Rückeroberung des Donbass und der Halbinsel Krim fortsetzen wollte. Lediglich 13 Prozent befürworteten eine Rückkehr zu den Trennungslinien vor dem russischen Angriff am 23. Februar – also ohne Krim und Donbass. (dpa)
17:13 Uhr
Sonntag, 31. August
Ukraine greift russische Positionen auf der Krim an
Das ukrainische Militär hat nach eigener Darstellung eine Reihe von Angriffen gegen russische Einheiten auf der besetzten Halbinsel Krim geführt. Bei einem Angriff von Kampfdrohnen gegen einen Stützpunkt in der Nähe von Simferopol seien mindestens drei Hubschrauber getroffen und zerstört worden, berichteten Militärs in einem Telegram-Kanal. Zudem seien mehrere Raketen auf einen russischen Stützpunkt bei Woloschino an der Küste abgefeuert worden. Dabei seien mindestens sechs Luftkissenboote zerstört worden. Die Auswirkungen eines Raketeneinschlags in einer Kaserne seien vorerst nicht bekannt.
Von russischer Seite gab es dazu keine Berichte. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht geprüft werden.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR berichtete von einem erfolgreichen Einsatz gegen eine russische Radarstation auf der Krim. Mit Kampfdrohnen seien die Radarführung sowie andere Komponenten eines russischen Flugabwehrsystems S-400 zerstört worden, berichtete die Agentur Ukrinform unter Berufung auf HUR-Quellen. Eine kurze Videosequenz, die unabhängig nicht zugeordnet werden kann, zeigt den Anflug einer Drohne auf eine Radarkuppel. Auch dieser Bericht konnte nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)
14:28 Uhr
Sonntag, 31. August
Kreml: Europäer für Fortsetzung des Krieges in der Ukraine
Russland hat den Europäern vorgeworfen, die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg zu stören. Kremlsprecher Dmitri Peskow hielt den EU-Staaten in einem Interview des russischen Staatsfernsehens vor, sie hätten selbst ein Interesse an der Fortsetzung der Kämpfe. «Die europäische Kriegspartei behält ihren grundlegenden Kurs bei, sie gibt nicht nach», sagte Peskow vor dem Hintergrund von Waffenlieferungen an die Ukraine, die Russland immer wieder als Grund nennt für eine ausbleibende Waffenruhe.
Dagegen seien die Anstrengungen Trumps für eine Lösung des Konflikts nicht hoch genug zu schätzen, Russland sei dankbar dafür, sagte Peskow am Rande einer mehrtägigen China-Reise von Kremlchef Wladimir Putin. «Die Europäer behindern diese Bemühungen, die Europäer legen Steine in den Weg, die Europäer unterstützen in jeder Hinsicht und ermutigen wahrscheinlich das Regime in Kiew zu einer völlig absurden Fortsetzung seiner Unnachgiebigkeit», sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.
Peskow: Lage für die Ukraine wird sich noch verschlimmern
Zugleich betonte Peskow, dass «dies ein grosser Fehler ist, der dem Kiewer Regime keinen Nutzen bringt. Im Gegenteil, er wird die Situation für das Kiewer Regime noch verschlimmern.» Russland sei zwar bereit zu einer Lösung des Konflikts mit politischen und diplomatischen Mitteln. Allerdings werde die «militärische Spezialoperation», wie der Kreml den Krieg nennt, solange fortgesetzt, bis Kiew sein Verhalten ändere.
Der US-Präsident hatte vor zwei Wochen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seine europäischen Verbündeten, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), im Weissen Haus zusammengebracht, um eine Lösung des Konflikts zu besprechen. Danach machte Selenskyj mit Verweis auf die ukrainische Verfassung klar, dass er den von Russland geforderten Verzicht auf Gebiete ablehne. Selenskyj verlangte zuletzt auch wieder, dass es zuerst einen Waffenstillstand geben müsse, um dann einen dauerhaften Frieden in Ruhe auszuhandeln.
Russland hatte immer wieder erklärt, dass es den Konflikt diesmal erst gelöst haben wolle im Zuge von Verhandlungen und dann als Abschluss einem Waffenstillstand zustimmen würde. Ein Grund dafür aus Moskauer Sicht ist das Scheitern der Minsker Vereinbarungen, mit denen der 2014 ausgebrochene Konflikt zeitweilig eingefroren worden war. (dpa)
13:07 Uhr
Sonntag, 31. August
Rund 30'000 Haushalte im Gebiet Odessa ohne Strom
Nach einem russischen Drohnenangriff sind in der Region Odessa in der Stadt Tschornomorsk laut Behörden mehr als 29.000 Haushalte ohne Strom. Durch die massive Drohnenattacke des Feindes sei die Energieinfrastruktur der Region beschädigt worden, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Schäden gebe es auch an Privathäusern und Verwaltungsgebäuden. Stellenweise seien Feuer ausgebrochen. Ein Mensch sei verletzt worden, sagte Kiper. Die Instandsetzungsarbeiten seien bereits angelaufen.
Insgesamt verzeichnete die Ukraine weniger russische Angriffe als in den vergangenen Tagen. Nach Angaben der Flugabwehr griff Russland mit 142 Drohnen an, von denen die Luftstreitkräfte 126 abgeschossen oder auf andere Weise unschädlich gemacht hätten. Die Ukraine wehrt sich seit dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)
06:28 Uhr
Sonntag, 31. August
Moskaus Generalstabschef kündigt Fortsetzung der Angriffe an
Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow hat ungeachtet westlicher Forderungen nach Friedensverhandlungen eine Fortsetzung des russischen Angriffskrieges mit neuen Zielen für eine Herbstoffensive angekündigt. Es liefen derzeit unaufhörlich Angriffe entlang der gesamten Frontlinie, sagte Gerassimow zu der seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Invasion in der Ukraine. «Heute legen wir die Aufgaben fest für die Gruppen der Streitkräfte, die auf die Herbstperiode gerichtet sind», sagte er. Die Aussagen stehen im Gegensatz zu den Forderungen etwa von US-Präsident Donald Trump, den Krieg rasch zu beenden.
Nach Darstellung von Gerassimow werden im Moment rund 99,7 Prozent des ukrainischen Gebiets Luhansk von den russischen Streitkräften kontrolliert. Im ukrainischen Gebiet Donezk seien es 79 Prozent und in den Gebieten Cherson 76 Prozent und Saporischschja 74 Prozent. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben nicht.
Russland fordert, dass sich die ukrainischen Streitkräfte etwa aus dem Gebiet Donezk komplett zurückziehen und die Region Moskaus Armee überlassen, um einen Waffenstillstand zu erzielen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lehnt das ab - auch, weil gerade die dort von der Ukraine gehaltenen Städte Slowjansk und Kramatorsk als wichtige Bastionen der Verteidigung gelten. Russland droht deshalb, die Städte zu erobern.
Russische Vorwürfe einer Sabotage durch Europäer
Das russische Delegationsmitglied bei den bisherigen Verhandlungen, Kirill Dmitrijew, sagte, die Europäer versuchten, den Ukraine-Konflikt durch nicht erfüllbare Forderungen in die Länge zu ziehen. Die USA hätten begonnen, das zu verstehen. «Die EU sollte aufhören, den Friedensprozess zu sabotieren», sagte er. Russland kritisiert etwa immer wieder, dass die Europäer Truppen in die Ukraine zur Absicherung eines möglichen künftigen Friedens entsenden wollen. Moskau lehnt aber Vertreter aus Nato-Staaten kategorisch ab.
Die Europäer wiederum werfen Russland eine Verzögerungstaktik vor. Moskau versuche mit der Aussicht auf Verhandlungen und immer neuen Fristen, Zeit zu gewinnen für neue Angriffe, heisst es auch in Kiew. Russland führt seinen zerstörerischen Angriffskrieg seit mehr als dreieinhalb Jahren.
06:25 Uhr
Sonntag, 31. August
Selenski fordert Druck in China auf Putin
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat vor der China-Reise von Kremlchef Wladimir Putin von internationalen Staatenführern Druck auf Russland gefordert. Er habe mit Indiens Premierminister Narenda Modi, der Putin treffen wolle, gesprochen, damit bei dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) die Notwendigkeit unterstrichen werde, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, sagte Selenski. Er erwarte, dass sich Modi für einen Waffenstillstand in der Ukraine einsetze.
Einmal mehr forderte Selenski auch eine Waffenruhe als Voraussetzung für den Beginn von Friedensverhandlungen. Russland dagegen will nach eigenen Angaben einen dauerhaften Frieden aushandeln, ohne vorher die Waffen schweigen zu lassen.
Selenski zu Treffen mit Putin bereit
Trotz fehlender Signale aus Moskau zeigte sich Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft einmal mehr zu einem Treffen mit Putin bereit. Sein Unterhändler Rustem Umjewrow habe dazu in der Türkei und in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Saudi-Arabien und in Katar Gespräche geführt. Sie alle seien bereit, ein solches Treffen auszurichten - auch die Schweiz.
Selenski kündigte zugleich weitere Treffen nächste Woche in Europa an, um eine «starke Antwort» gegen Moskau zu gewährleisten. Details nannte er nicht, es dürfte aber um neue Sanktionen gegen Russland gehen.
Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
Putin nimmt bei seinem viertägigen China-Aufenthalt am Sonntag zuerst am Gipfel der Shanghai Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin teil. Am Mittwoch wird er in Peking einer Militärparade beiwohnen. Dem chinesischen Aussenamt zufolge soll es der grösste Gipfel seit Bestehen der SOZ werden. Insgesamt erwartet das aktuelle Vorsitz-Land China Vertreter von 20 Staaten und 10 Organisationen.
Die SOZ wurde vor 24 Jahren als Organisation für den Kampf gegen Terrorismus und wirtschaftliche Zusammenarbeit gegründet. Mittlerweile gehören ihr zehn Staaten an - neben den Gründungsländern Russland, China und Kasachstan auch Indien, Pakistan, sowie seit 2023 der Iran und seit 2024 auch Weissrussland.
12:41 Uhr
Samstag, 30. August
Auf offener Strasse erschossen: Ukrainischer Ex-Parlamentschef ist tot
(dpa) Der frühere ukrainische Parlamentschef Andrij Parubij ist im Westen des Landes in der Stadt Lwiw nach Behördenangaben mit gezielten Schüssen getötet worden. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sprach auf der Plattform X von einem «schrecklichen Mord» an dem 54 Jahre alten Abgeordneten, der in der Vergangenheit auch Vorsitzender des Parlaments in Kiew gewesen war.

Die Ermittlungen zu dem Verbrechen und die Suche nach dem Täter liefen, teilte Selenskyj mit. Er sprach den Angehörigen des Politikers sein Beileid aus. Medien berichteten, der Abgeordnete sei mit mehreren Schüssen getötet worden.
06:36 Uhr
Samstag, 30. August
Russische Drohnenschwärme über der Ukraine
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenschwärmen angegriffen. Weit über 100 Kampfdrohnen seien über verschiedenen Landesteilen unterwegs, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Vereinzelt trat die ukrainische Flugabwehr bereits in Aktion. Bei Tscherkassy und Tschernyhyw waren Explosionen zu hören. Auch in Kiew wurden mehrere Explosionen registriert. Unklar war, ob diese auf die Flugabwehr oder auf Einschläge zurückzuführen waren.
In Saporischschja sei ein Firmengebäude getroffen und in Brand gesetzt worden, schrieb der regionale Militärverwalter Iwan Fedorow auf Telegram. «Vorerst wurden keine Opfer gemeldet», fügte er hinzu.
Ukrainische Medien warnten die Bevölkerung unterdessen vor möglichen Luftangriffen russischer Kampfbomber. Nach Erkenntnissen der Flugabwehr seien von russischen Flughäfen sechs strategische Bomber aufgestiegen, um die Ukraine möglicherweise mit Raketen anzugreifen. Kurz darauf hiess es, die Bomber hätten mehrere Marschflugkörper abgefeuert.
Russland hatte die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht zum Donnerstag mit Kampfdrohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Angriff, einem der schwersten in dreieinhalb Jahren Krieg, wurden nach neuesten offiziellen Angaben mindestens 25 Menschen getötet. (dpa)
16:07 Uhr
Freitag, 29. August
Merz und Macron wollen «maximalen Druck» auf Putin
In einem Fort über dem Mittelmeer zelebrieren Merz und Macron den Neustart der deutsch-französischen Beziehungen. Wie viel die Beschlüsse wert sind, wird sich erst noch zeigen. Klar ist aber: Deutschland und Frankreich rücken in der Wirtschafts- und Sicherheitspolitik enger zusammen.
Wichtigstes sicherheitspolitisches Thema war die Ukraine. «Trotz intensiver internationaler diplomatischer Bemühungen zeigt Russland keinerlei Bereitschaft, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden», heisst es in einer gemeinsamen Erklärung.
Deswegen erwäge man neben verstärkter militärischer Hilfe die Verschärfung von Strafmassnahmen, um «maximalen Druck» auf Russland auszuüben, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Frankreich und Deutschland würden sich dafür in der G7 und der EU einsetzen. Die Sanktionen sollten sich auch gegen Unternehmen aus Drittstaaten richten, die den russischen Krieg gegen Ukraine unterstützten.
Die beiden Länder sichern der Ukraine auch Sicherheitsgarantien zu, beschränken sie allerdings zunächst auf die Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte. Von der Entsendung von Bodentruppen im Fall eines Waffenstillstands oder Friedensabkommens ist in der gemeinsamen Erklärung keine Rede. (dpa)
10:19 Uhr
Freitag, 29. August
US-Regierung genehmigt Waffenverkauf an Ukraine
Das US-Aussenministerium hat den Verkauf von Waffen im Wert von geschätzt 825 Millionen US-Dollar (etwa 710 Millionen Euro) an die Ukraine genehmigt. Es gehe um Raketen mit grösserer Reichweite und dazugehörige Ausrüstung, die die Ukraine angefragt habe, teilte die zuständige Behörde Defense Security Cooperation am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Der Kongress sei darüber informiert worden - wie beim Verkauf solcher Rüstungsgüter ins Ausland üblich. Für den Waffenkauf bekommt die Ukraine den Angaben zufolge Finanzierungshilfe aus den USA, Dänemark, den Niederlanden und Norwegen.
Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen verheerenden Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Bei den schwersten russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen seit Ende Juli wurden in der Nacht zu Donnerstag mehr als 20 Menschen getötet. (dpa)
06:08 Uhr
Freitag, 29. August
Russischer Luftangriff erschüttert vage Friedenshoffnungen
Die Suche nach einem Ausweg aus dem Ukraine-Krieg hat durch die verheerenden russischen Luftangriffe mit mehr als 20 Toten in Kiew einen weiteren Rückschlag erlitten. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sprach Moskau jeglichen Friedenswillen ab. «Dieser Schlag zeigt ganz klar, dass sich die Ziele Russlands nicht geändert haben», sagte er in Kiew.
«Russland greift derzeit alle Menschen auf der Welt an, die sich nach Frieden sehnen. Dies ist ein Schlag gegen die Ukraine. Dies ist ein Schlag gegen Europa», sagte der ukrainische Staatschef. Und es sei «auch ein Schlag Russlands gegen Präsident (Donald) Trump und andere globale Akteure». Mit solchen Angriffen mache Moskau befreundete Länder wie China oder Indien zu Komplizen.
Tote in Trümmern eines Kiewer Wohnblocks vermutet
Nach dem Luftangriff in der Nacht zu Donnerstag, einem der schwersten in dreieinhalb Jahren Krieg, wurden in Kiew bis zum Abend 22 Tote gezählt. Laut der Militärverwaltung der Hauptstadt sind in den Trümmern eines Wohnhauses noch mehr Menschen verschüttet.
Russland hatte bei der Attacke etwa 600 Kampfdrohnen sowie mehr als 30 Raketen und Marschflugkörper eingesetzt. Auch in der Nacht auf Freitag herrschte in Teilen der Ostukraine Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe ortete erneut russische Drohnen am Himmel, wenn auch in geringerer Anzahl. (dpa)
16:24 Uhr
Donnerstag, 28. August
Bei Putins Prunk-Palast: Ukrainische Drohne verursacht Waldbrand
Ukrainische Luftangriffe haben bereits die Reisegewohnheiten des Kreml-Herrschers verändert. Jetzt brennt es in der Nachbarschaft von Wladimir Putins milliardenschwerer Sommerresidenz.
16:00 Uhr
Donnerstag, 28. August
Rutte zu hybriden Angriffen Russlands: Nicht naiv sein
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat vor umfangreichen Fähigkeiten Russlands zu hybriden Angriffen auch in Staaten des Bündnisses gewarnt.
«Das können Attentatsversuche sein, es können Störsignale («jamming») des zivilen Luftverkehrs sein, auch versuchte Cyberangriffe gegen ein grosses Nato-Land», sagte Rutte in Deutschland.

Zu konkreten Vorfällen könne er sich aber nicht äussern, sagte Rutte, nachdem es wiederholt Berichte über Drohnenüberflüge, Sabotage und Ausspähversuche gegeben hatte. «Wir wissen, dass Russland zu viel in der Lage ist. Und hier sollten wir nicht naiv sein. Und ich weiss, dass Deutschland nicht naiv ist», sagte Rutte.
Er war in der Stadt Würzburg als Gast der Fraktionsspitzen der deutschen Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten, die sich zu einer zweitägigen Klausur trafen. (dpa)
15:40 Uhr
Donnerstag, 28. August
Opferzahl nach russischen Angriffen auf Kiew steigt
Die Zahl der Toten in Kiew durch russische Drohnen- und Raketenangriffe ist nach ukrainischen Angaben auf mindestens 17 gestiegen. Unter den Todesopfern seien vier Kinder, meldete der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt, Tymur Tkatschenko. Die toten Kinder seien zwischen zwei und 17 Jahre alt. Mindestens 48 Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Die ukrainischen Behörden rechneten damit, dass die Opferzahl weiter steigt. Rettungsteams suchten noch nach Menschen, die unter den Trümmern begraben lagen.
Insgesamt wurden nach Angaben Tkatschenkos mindestens 33 Orte in allen Bezirken der Stadt getroffen. Tausende Fenster zersplitterten, fast 100 Gebäude wurden beschädigt, darunter auch ein Einkaufszentrum in der Stadtmitte. (dpa)
07:23 Uhr
Donnerstag, 28. August
Mehrere Tote bei russischen Luftangriffen auf Kiew
Bei erneuten massiven russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern sei auch ein 14-jähriges Kind, wie etwa «The Kyiv Independent» unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Mehr als 20 Menschen seien verletzt worden, darunter ebenfalls mehrere Kinder, wie das Portal unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb. Fast alle Verletzten kamen demnach ins Krankenhaus.
«Heute Nacht wird Kiew vom russischen Terrorstaat massiv angegriffen», schrieb Militärgouverneur Tymur Tkatschenko dem Bericht zufolge auf Telegram. Die Nachrichtenagentur RBK-Ukraine berichtete von zahlreichen Schäden und mehreren Bränden. Fotos zeigten eingestürzte Gebäude, Trümmerhaufen und abgebrannte Autos. (dpa)
06:27 Uhr
Donnerstag, 28. August
Ukraine schickt Unterhändler in die USA – neue Luftangriffe
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski schickt seine Chefunterhändler zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien für sein von Russland angegriffenes Land in die USA. Präsidialamtschef Andrij Jermak und Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow sollen am Freitag in New York mit Vertretern der Regierung von US-Präsident Donald Trump sprechen, wie Selenski in Kiew ankündigte. Seitens der Amerikaner bestätigte Trumps Russland-Unterhändler Steve Witkoff das Treffen. Derweil überzieht das russische Militär die Ukraine einmal mehr grossflächig mit Luftangriffen. Allein aus Kiew wurden mehrere Tote und mehr als ein Dutzend Verletzte gemeldet.
«Alle, die an den Sicherheitsgarantien arbeiten – an den militärischen, politischen und wirtschaftlichen Komponenten der Sicherheitsgarantien –, werden einbezogen», sagte Selenski in einer Videoansprache. Man müsse so rasch wie möglich vorankommen: «Die Russen müssen sehen, wie ernst es der Welt ist und wie schlimm die Folgen für Russland sein werden, wenn der Krieg weitergeht.»
Selenski: Moskau will nicht verhandeln
Der ukrainische Präsident warf Moskau vor, nicht verhandlungsbereit zu sein und damit ein Trump gegebenes Versprechen zu brechen. Bei den Sicherheitsgarantien geht es darum, die Ukraine nach einem Ende des Krieges vor einem Wiederaufflammen russischer Aggression zu schützen. Die USA planen sich zu beteiligen, die militärische Hauptlast soll aber bei den Europäern liegen. Russland lehnt Truppen aus Nato-Ländern in der Ukraine strikt ab.
Jermak und Umjerow führen von ukrainischer Seite auch die laufenden Gespräche der Kriegsparteien in Istanbul. Nach Angaben Selenskis erkunden sie ausserdem mögliche Orte für ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Dabei waren die ukrainischen Vertreter am Dienstag zu Besuch im Golfstaat Katar, am Mittwoch in Saudi-Arabien. Für Donnerstag sind Gespräche in der Schweiz geplant. Putin will indes erst dann mit einem Vertreter der Ukraine sprechen, wenn es eine fertig ausgehandelte Lösung für ein Ende des Krieges gibt.
Aussenminister Wadephul: Neue Sanktionen gegen Moskau
Auch der deutsche Aussenminister Johann Wadephul sieht Moskaus angebliche Verhandlungsbereitschaft skeptisch. «Ich habe allergrösste Zweifel, dass es in absehbarer Zeit überhaupt zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommt», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Focus». Putin bewege sich trotz Trumps Bemühungen überhaupt nicht. «Ich rate dringend, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten. Es ist doch wahrscheinlicher, dass es in der nächsten Zeit neue Sanktionen gegen Russland gibt, als dass Putin in Verhandlungen in eine Waffenruhe einlenkt», sagte Wadephul.
Grossflächiger Luftangriff auf die Ukraine
Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Am Abend und in der Nacht kam es zu neuen Attacken aus der Luft mit Kampfdrohnen und Raketen. In der Hauptstadt Kiew war nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko die Flugabwehr im Einsatz, dennoch gab es mehrere Einschläge mit Todesopfern. Explosionen wurden auch aus den Städten Sumy im Norden sowie Dnipro und Saporischschja im Süden gemeldet.
Laut ukrainischen Angaben wurden Bewohner fast aller Landesteile in Schutzräume beordert, auch fernab der Frontlinie. Demnach schickten die Angreifer mehrere Wellen von Kampfdrohnen los und feuerten auch Überschallraketen sowie Marschflugkörper ab. Mehrere Kampfjets der russischen Luftwaffe seien im Einsatz.
Allein in Kiew wurden ukrainischen Berichten zufolge mindestens drei Menschen getötet und 18 verletzt, darunter mehrere Kinder. Wohnhäuser, Schulen und Büros im ganzen Stadtgebiet seien beschädigt worden, ein fünfstöckiges Gebäude sei eingestürzt. Am Morgen habe Russland dann eine weitere Welle von Luftangriffen gestartet - in Kiew seien Geschosse eingeschlagen, während Rettungskräfte unter Gebäudetrümmern nach Verschütteten suchten.
Das ganze Ausmass der Schäden war zunächst nicht ersichtlich, die genannten Opferzahlen stiegen aber stetig an.
Luftalarm auch in Russland
Gleichzeitig gab es in Russland im Gebiet Lipezk zeitweise Luftalarm wegen anfliegender ukrainischer Drohnen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. Das russische Militär meldete den Abschuss ukrainischer Drohnen über den Gebieten Rostow, Belgorod, Smolensk und über der Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Mehrere Flughäfen mussten den Betrieb sicherheitshalber einschränken.
Energieanlagen unter Beschuss
Tags zuvor hatten die russischen Luftangriffe nach offiziellen ukrainischen Angaben gezielt das Energiesystem der Ukraine beschädigt. Im nordukrainischen Gebiet Sumy sei nachts ein Umspannwerk getroffen worden, teilte das Energieministerium in Kiew auf Telegram mit. Im ostukrainischen Gebiet Poltawa wurde demnach das Gastransportsystem erheblich beschädigt. Weitere Treffer habe es in den Gebieten Tschernihiw, Charkiw und Donezk gegeben.
Die Angriffe sollten das ukrainische Energiesystem vor Beginn der Heizperiode schwächen, hiess es. Schon in den vergangenen drei Kriegswintern hatte Russland immer wieder gezielt Energieanlagen beschossen.
Allerdings könnten die russischen Angriffe auch eine Antwort auf erfolgreiche ukrainische Attacken gegen die Öl- und Gasindustrie in Russland sein. Durch Drohnentreffer auf russische Raffinerien hat Russland nach Medienberichten 17 Prozent der Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. In vielen Regionen herrscht Treibstoffmangel. (dpa)
21:57 Uhr
Mittwoch, 27. August
Russische Angriffe legen Strom und Gas in der Ukraine lahm
Russische Luftangriffe haben nach offiziellen ukrainischen Angaben gezielt das Energiesystem der Ukraine beschädigt. Im nordukrainischen Gebiet Sumy sei nachts ein Umspannwerk getroffen worden, teilte das Energieministerium in Kiew auf Telegram mit. Präsident Wolodimir Selenski schrieb auf dem Portal X, bis zu 100.000 Verbraucher seien zeitweise ohne Strom gewesen.
Im ostukrainischen Gebiet Poltawa wurde demnach das Gastransportsystem erheblich beschädigt. Weitere Treffer habe es in den Gebieten Tschernihiw, Charkiw und Donezk gegeben. Energie- und Gasversorger bemühten sich um eine schnelle Wiederherstellung, teilte das Ministerium mit.
Die Angriffe sollten das ukrainische Energiesystem vor Beginn der Heizperiode schwächen, hiess es. Schon den vergangenen drei Kriegswintern hatte Russland immer wieder gezielt Energieanlagen beschossen.
Ukraine attackiert russische Öl- und Gasindustrie
Allerdings könnten die russischen Angriffe auch eine Antwort auf erfolgreiche ukrainische Attacken gegen die Öl- und Gasindustrie in Russland sein. Durch Drohnentreffer auf russische Raffinerien hat Moskau nach Medienberichten 17 Prozent der Kapazitäten zur Ölverarbeitung verloren. In vielen Regionen herrscht Treibstoffmangel.
Auch die wichtige Ölpipeline Druschba (Freundschaft) pumpt nach ukrainischen Treffern seit vergangener Woche kein Öl. Ungarn als einer der Abnehmer rechnet ab dem morgigen Donnerstag wieder mit Lieferungen. (dpa)
15:36 Uhr
Dienstag, 26. August
Fast 150 Bergleute nach Beschuss in ukrainischer Mine eingesperrt
Fast 150 Bergleute in der Ostukraine sitzen Medien zufolge wegen eines russischen Angriffs auf ihre Kohlegrube unter Tage fest. Durch den Beschuss sei die Stromversorgung der Grube von Biloserske bei Dobropillja ausgefallen, berichteten ukrainische Medien. Der Betreiber, der ukrainische Stromversorger DTEK, nannte den genauen Ort nicht, bestätigte aber auf Telegram den Angriff. Ein Arbeiter sei getötet, drei weitere seien verletzt worden. Es werde versucht, 146 eingeschlossene Bergarbeiter wieder an die Oberfläche zu holen.
Der Chef der Bergarbeitergewerkschaft, Mychajlo Wolynez, sprach von 148 eingeschlossenen Bergleuten. Ein örtlicher Telegramkanal zeigte das Foto einer dichten schwarzen Rauchwolke über dem Bergwerk.
Russischer Vorstoss bei Dobropillja abgewehrt
Dobropillja liegt in dem Teil des ukrainischen Gebietes Donezk, der bislang von ukrainischen Truppen verteidigt wird. Vor einigen Wochen waren russische Stosstrupps durch die dünn besetzten ukrainischen Linien bis kurz vor die Bergbaustadt vorgedrungen. Die Ukrainer drängten die Russen aber wieder zurück. Das betroffene Bergwerk liegt etwa 15 Kilometer von der Front entfernt.
Die Ukraine versucht, ihre Industrieanlagen und Bergwerke trotz des Risikos russischer Angriffe in Betrieb zu halten. Das Land verteidigt sich seit dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. (dpa)
06:23 Uhr
Montag, 25. August
JD Vance: Russland mit «erheblichen Zugeständnissen»
Russland hat nach Darstellung von US-Vizepräsident JD Vance «erhebliche Zugeständnisse» für Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gemacht. «Sie waren tatsächlich bereit, bei einigen ihrer Kernforderungen flexibel zu sein. Sie haben darüber gesprochen, was notwendig wäre, um den Krieg zu beenden», sagte Vance in einem Interview des Senders NBC. Russland habe zugestimmt, «dass die Ukraine nach dem Krieg ihre territoriale Integrität behalten wird. Sie haben erkannt, dass sie in Kiew kein Marionettenregime installieren können.»
Russland hat seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland am 24. Februar 2022 begonnen. Vance sagte nun, er denke, die Russen hätten Trump «zum ersten Mal in dreieinhalb Jahren dieses Konflikts erhebliche Zugeständnisse gemacht».
Vance bekräftigte, die USA würden keine Truppen schicken, um ein Friedensabkommen durchzusetzen. «Der Präsident hat sich sehr klar ausgedrückt. Es wird keine Bodentruppen in der Ukraine geben.» Aber die USA würden weiterhin eine aktive Rolle spielen, um sicherzustellen, dass die Ukrainer die Sicherheitsgarantien und das Vertrauen hätten, die sie bräuchten, um den Krieg von ihrer Seite aus zu beenden - und dass die Russen das Gefühl hätten, dass sie den Krieg von ihrer Seite aus beenden könnten.
Allerdings sind die Hoffnungen auf ein von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestelltes baldiges Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit Kremlchef Wladimir Putin nach Äusserungen aus Moskau weitgehend verflogen. Aussenminister Sergej Lawrow hatte erklärt, dass solch ein Treffen gut vorbereitet sein müsse und wiederholte bekannte Forderungen, die eher an Bedingungen für eine Kapitulation der Ukraine erinnern als an ein echtes Friedensangebot.
Bei den seit Mai laufenden direkten Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau auf unterer Ebene gibt es bislang kaum Fortschritte.
Trump sagte am Freitag nach den anhaltenden russischen Angriffen auf die Ukraine, dass ein Friedensabkommen zwischen beiden Ländern noch Wochen dauern könnte. Er denke, in den nächsten zwei Wochen werde sich herausstellen, in welche Richtung es gehe. (dpa)
15:55 Uhr
Sonntag, 24. August
Kanada sagt Ukraine Militärhilfe zu
Die Ukraine erhält in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Armee weitere Unterstützung aus Kanada. Bei seinem Besuch in Kiew zum Unabhängigkeitstag der Ukraine sagte Kanadas Premierminister Mark Carney dem Land ein milliardenschweres Waffenpaket zu.
Kanadas Regierung sprach mit Blick auf das Paket, das erstmals beim G-7 Gipfel im Juni in Kanada angekündigt worden war, von einem Umfang von zwei Milliarden kanadischer Dollar (1,23 Milliarden Euro). Ukrainische Medien bezifferten den Wert dagegen auf eine Milliarde kanadischer Dollar (617 Millionen Euro).
Das bereits für September angekündigte Paket beinhaltet unter anderem gepanzerte Fahrzeuge, medizinische Ausrüstung, Munition und Drohnen, wie die kanadische Regierung nun mitteilte.
Carney schliesst kanadische Truppen in der Ukraine nicht aus
Zugleich deutete Carney bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski die Präsenz kanadischer Truppen zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an. Eine Reihe von Unterstützern der Ukraine haben bereits ihre Bereitschaft zur Stationierung von Truppenkontingenten zugesagt, um neue Angriffe russischer Militärs zu verhindern.
Es ist im Gespräch, dass die westlichen Partner die Ukraine nach einem Friedensschluss mit Truppenpräsenz absichern. Doch Russland hat andere Vorstellungen. Nach den Worten des russischen Aussenministers Sergej Lawrow sollen die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats, darunter auch Russland, den Frieden garantieren. Da Russland einen Einsatz jederzeit blockieren könnte, kommt diese Variante für Kiew nicht infrage.
Selenski erachtet ein starkes Militärkontingent des Westens zur Friedensabsicherung für notwendig. Eine Beteiligung Russlands in irgendeiner Form lehnt er nach Erfahrungen etwa aus dem Budapester Memorandum, in dem Moskau Garantien zur Sicherheit im Osten der Ukraine gab, kategorisch ab. Auch Carney betonte nach Medienberichten, dass Kiew für Frieden und Sicherheit vertrauenswürdige Garantien brauche. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei nicht zu vertrauen. (dpa)
06:29 Uhr
Sonntag, 24. August
Dreieinhalb Jahre Krieg: Warten auf Sicherheitsgarantien
Dreieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in sein Land geht der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski davon aus, dass bereits in den kommenden Tagen Sicherheitsgarantien für die Zeit nach dem Krieg vereinbart sein werden. «Derzeit arbeiten die Teams der Ukraine, der Vereinigten Staaten und der europäischen Partner an deren Ausgestaltung. Alle Entwicklungen werden in den kommenden Tagen abgeschlossen sein», schrieb Selenski auf der Plattform X.
Vor genau dreieinhalb Jahren, am 24. Februar 2022, hatte Russland seinen Angriffskrieg gestartet. Heute wird in der Ukraine ausserdem der Unabhängigkeitstag begangen. Er erinnert an die Loslösung von der Sowjetunion vor 34 Jahren.
Beratungen zum Thema Sicherheitsgarantien
Seit dem Treffen von Selenski und europäischer Spitzenpolitiker mit US-Präsident Donald Trump in Washington am vergangenen Montag wird beraten, wie militärische Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen könnten. Dabei geht es um eine Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit, aber auch um mögliche Truppen in oder dicht an der Ukraine zur Absicherung. Die Hauptlast würden die europäischen Nato-Mitglieder, darunter Deutschland, tragen.
Selenski sagte weiter, es gebe jetzt eine echte Chance, diesen Krieg zu beenden. Die Ukraine sei bereit für konstruktive Schritte, die einen echten Frieden näher bringen könnten. Russland zeige jedoch keine Absicht, Frieden zu schliessen, und bombardiere weiterhin ukrainische Städte. «Es bedarf Druck, um ihre Position zu ändern, sowie eines Treffens auf höchster Ebene, um alle Fragen zu erörtern.»
Russische Armee setzt Vormarsch fort
Derweil setzt die russische Armee nach eigenen Angaben ihren Vormarsch in der Ostukraine fort und reklamiert die Eroberung weiterer Ortschaften für sich.
Auch die Ukraine schiesst weiter auf Ziele in Russland. Das russische Verteidigungsministerium meldete, am Samstag 57 ukrainische Drohnen in russischen Regionen abgefangen und zerstört zu haben. Betroffen seien unter anderem die Gebiete Brjansk, Kaluga, Kursk und Moskau. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken.
Bericht: Pentagon blockiert Einsatz von Raketen auf Ziele in Russland
Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf US-Beamte, das Pentagon blockiere seit Monaten den Einsatz von Langstreckenraketen durch die Ukraine für Angriffe auf Ziele in Russland. Ein Genehmigungsverfahren des Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem späten Frühjahr daran gehindert, die von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland einzusetzen, werden die Beamten zitiert. Mindestens einmal habe die Ukraine versucht, diese Raketen gegen ein Ziel auf russischem Territorium einzusetzen, was jedoch abgelehnt worden sei.
Unter Präsident Joe Biden hatten die USA der Ukraine im vergangenen Jahr Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen militärische Objekte in Russland erlaubt. Trump hatte vergangene Woche gepostet, es sei sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen.
Hoffnungen auf baldiges Treffen von Putin und Selenski schwinden
Derweil schwinden die Hoffnungen auf ein baldiges Spitzentreffen von Kremlchef Wladimir Putin und Selenski. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hatte dem US-Fernsehsender NBC gesagt, Putin sei bereit, sich mit Selenski zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet sei, «und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig». Zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis. «Selenski hat zu allem Nein gesagt», sagte Lawrow.
US-Präsident Trump hatte sich für ein solches Treffen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs ausgesprochen. Russland hat im Laufe der vor dreieinhalb Jahren begonnenen Invasion die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig und die vom Kreml beanspruchten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson teilweise eingenommen. Für ein Einfrieren der Front in Saporischschja und Cherson fordert Putin dem Vernehmen nach Kiews vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk. Die ebenfalls von Moskau beanspruchte Halbinsel Krim kontrolliert Russland bereits seit 2014. (dpa)
16:35 Uhr
Samstag, 23. August
Ukraine feiert Nationalflagge – Russen rücken weiter vor
Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine begeht den Tag ihrer Nationalfahne. «Diese Flagge verkörpert das Gefühl der Erlösung für die, die wir aus russischer Gefangenschaft zurückholen. Wenn sie die ukrainischen Farben sehen, wissen sie: Das Böse ist vorbei», sagte Präsident Wolodimir Selenski bei einer Zeremonie. Die blau-gelbe Fahne sei auch ein Symbol der Hoffnung der Ukrainer in den russisch besetzten Gebieten des Landes.
Auf den Tag der Nationalflagge folgt am Sonntag der ukrainische Unabhängigkeitstag, der an die Loslösung von der Sowjetunion vor 34 Jahren erinnert. Zugleich dauert die grossangelegte russische Invasion in die Ukraine dann genau dreieinhalb Jahre.
Russland spricht von eroberter Ortschaft
Die russische Armee setzte unterdessen nach eigenen Angaben ihren Vormarsch in der Ostukraine fort und reklamiert die Eroberung weiterer Ortschaften für sich. So sei im Gebiet Donezk das Dorf Kleban-Byk südlich der von der Ukraine verteidigten Stadt Kostjantyniwka besetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Sollten die Angaben stimmen, wären ukrainische Truppen im Nachbarort Schtscherbyniwka nahezu abgeschnitten. In dem Gebiet erschwert zudem eine Talsperre einen möglichen Abzug der Ukrainer. Ukrainische wie russische Militärbeobachter bestätigten auf ihren Karten die Eroberung von Kleban-Byk aber nicht. Der Generalstab der Ukraine schrie Schtscherbyniwka. (dpa)
11:17 Uhr
Samstag, 23. August
Wochenkommentar zu den Verhandlungen im Ukraine-Krieg
Wenn die Ukraine aus einer Position der Schwäche mit Russland verhandelt, wird Moskau keine Konzessionen machen. Dabei hat Kreml-Herrscher Putin eine empfindliche Achillesferse.
07:56 Uhr
Samstag, 23. August
Moskau sieht Bedingungen für Gipfel als nicht erfüllt an
Ein baldiges Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski ist für Russland unrealistisch. «Putin ist bereit, sich mit Selenski zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.
US-Präsident Donald Trump hatte sich für ein solches Treffen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen. Moskau hatte sich dazu bislang ausweichend geäussert.
Lawrow sagte nun, zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis. «Selenski hat zu allem Nein gesagt», sagte Lawrow.
Russland hat im Laufe der vor dreieinhalb Jahren begonnenen Invasion die ostukrainische Region Luhansk fast vollständig und die vom Kreml beanspruchten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson teilweise eingenommen. Für ein Einfrieren der Front in Saporischschja und Cherson fordert Putin dem Vernehmen nach Kiews vollständige Aufgabe der Regionen Luhansk und Donezk. Die ebenfalls von Moskau beanspruchte Halbinsel Krim kontrolliert Russland bereits seit 2014.
Selenski macht Moskau Vorwürfe
Nach dem Alaska-Gipfel am Freitag vergangener Woche hatten US-Präsident Trump, Selenski und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als Nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenski stattfinden.
Selenski hatte Moskau vorgeworfen, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. «Ehrlich gesagt sind die Signale aus Russland derzeit einfach unanständig», sagte er. «Sie versuchen, sich aus der Notwendigkeit eines Treffens herauszuwinden. Sie wollen diesen Krieg nicht beenden. Sie setzen ihre massiven Angriffe gegen die Ukraine und ihre sehr heftigen Angriffe an der Front fort.»
Rutte lobt Trump
Derweil lobte Nato-Generalsekretär Mark Rutte bei einem Besuch in Kiew am Freitag Trump. Trump habe Bewegung in die Verhandlungen gebracht. Er «hat aber auch klargemacht, dass die USA involviert sein werden bei der Gewährung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine», sagte Rutte. Er bezeichnete die Garantien als wichtigen Faktor für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine. (dpa)
17:38 Uhr
Freitag, 22. August
Lawrow: Kein Gipfel zwischen Putin und Selenski in Planung
Laut dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow ist kein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski geplant. Solche Pläne gebe es nicht, sagte Lawrow dem US-Sender NBC. Das Interview sollte am Sonntag in der Sendung «Meet the Press» ausgestrahlt werden. Erst vor wenigen Tagen sagte US-Präsident Donald Trump, er habe mit den Vorbereitungen für ein Treffen begonnen.
«Es ist kein Treffen zwischen den russischen und ukrainischen Staatschefs geplant», sagte Lawrow in dem Gespräch. Trump schrieb am Montag in den sozialen Medien, er habe mit Putin gesprochen und Vorbereitungen für ein Gipfeltreffen an einem noch zu bestimmenden Ort getroffen. Er fügte hinzu, er werde anschliessend zu einem trilateralen Treffen mit den beiden Politikern kommen.
In den vergangenen Tagen war allerdings die Unsicherheit mit Blick auf Moskaus Engagement für die von den USA geführten Friedensbemühungen gewachsen. Russische Regierungsvertreter erhoben Einwände gegen Eckpunkte der Vorschläge. So sagte Lawrow am Donnerstag, Putin sei bereit, sich mit Selenski zu treffen, um Bedingungen für eine Friedenslösung zu diskutieren. Allerdings müssten die wichtigsten Fragen zuvor von Unterhändlern geklärt werden. Das könnte einen langwierigen Verhandlungsprozess bedeuten, weil beide Seiten in ihren Forderungen noch weit auseinander liegen.
«Die Russen versuchen alles, um das Treffen zu verhindern», sagte Selenski am Freitag in einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der Kiew besuchte. «Es geht nicht um das Treffen selbst, sondern darum, dass sie den Krieg nicht beenden wollen.» (dpa)
06:53 Uhr
Freitag, 22. August
Selenski sagt: Wir müssen selbst mehr angreifen
Die Ukraine wehrt sich seit knapp dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Nach dem Alaska-Gipfel am Freitag vergangener Woche hatten US-Präsident Trump, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als Nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenski stattfinden. Moskau äusserte sich dazu bislang ausweichend.
Selenski warf Moskau nun vor, nicht an einem Frieden interessiert zu sein. «Ehrlich gesagt sind die Signale aus Russland derzeit einfach unanständig», sagte er. «Sie versuchen, sich aus der Notwendigkeit eines Treffens herauszuwinden. Sie wollen diesen Krieg nicht beenden. Sie setzen ihre massiven Angriffe gegen die Ukraine und ihre sehr heftigen Angriffe an der Front fort.»
Sein Land müsse sich aus dem Dauerzustand der ständigen Verteidigung gegen russische Angriffe lösen und selbst aktiv zum Angriff übergehen. «Dieser Krieg muss beendet werden, wir müssen Druck auf Russland ausüben», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. Kremlchef Wladimir Putin verstehe «nichts ausser Macht und Druck». (dpa)
12:23 Uhr
Donnerstag, 21. August
Nord-Stream-Sabotage: Ukrainer in Italien verhaftet
Im Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 hat die deutsche Bundesanwaltschaft in Italien einen tatverdächtigen Ukrainer festnehmen lassen. Die Behörde wirft ihm unter anderem das gemeinschaftliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor.
Der in Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines festgenommene Ukrainer wurde nach einem italienischen Medienbericht im Urlaub von der Polizei gestellt. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge hielt sich der 49 Jahre alte Mann seit einigen Tagen mit seiner Familie an der Adria-Küste auf. Nach der Festnahme sei er ins Gefängnis gebracht worden. Die Entscheidung über die Vollstreckung des vorliegenden europäischen Haftbefehls liege nun beim Berufungsgericht der norditalienischen Stadt Bologna.
Dem Bericht zufolge wurde der Ukrainer in der Nacht zum Donnerstag in der Gemeinde San Clemente im Hinterland des Badeorts Rimini festgenommen. Offensichtlich sei bei einer Kontrolle festgestellt worden, dass es sich um den europaweit gesuchten Mann handele, hiess es.

Von offizieller Seite gab es auf dpa-Anfrage zunächst keine Bestätigung. Wegen der internationalen Bedeutung des Falles ist auch die italienische Regierung damit befasst.
Bundesanwaltschaft sieht in Verdächtigen Drahtzieher
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Mann gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Er soll demnach zu einer Gruppe von Verdächtigen gehören, die im September 2022 nahe der dänischen Ostseeinsel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 platzierte. Dabei soll er einer der Koordinatoren gewesen sein. Nach Angaben der Karlsruher Behörde soll er nun nach Deutschland überstellt werden.
Mehrere Sprengungen hatten die beiden Pipelines beschädigt und unterbrochen. Die Explosionen wurden in der Nähe von Bornholm registriert. Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb. (dpa)
11:10 Uhr
Donnerstag, 21. August
Selenski: Russischer Angriff torpediert Friedensbemühungen
Nach einem der grössten russischen Luftangriffe des Jahres hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski stärkeren Druck der internationalen Gemeinschaft auf Moskau eingefordert. Mit Blick auf die jüngsten US-Vorstösse im Bemühen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine konstatierte Selenski, der Kreml verhalte sich, «als ob sich überhaupt nichts geändert hätte». Es gebe keine Anzeichen für Bemühungen Moskaus, ernsthafte Verhandlungen über ein Kriegsende zu führen. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, den Druck auf Russland mit Zöllen und verschärften Sanktionen zu verstärken.
Russland habe mehrere Marschflugkörper für einen Angriff auf ein ziviles US-Unternehmen verschwendet, das Produkte wie Kaffeemaschinen herstelle, erklärte er. Das sei «sehr bezeichnend». Aussenminister Andrij Sybiha hatte zuvor erklärt, ein russischer Angriff habe einen «grossen amerikanischen Elektronikhersteller» im Westen der Ukraine getroffen. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Donnerstag mit, Moskau habe insgesamt 574 Drohnen und 40 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt. (dpa)
09:39 Uhr
Donnerstag, 21. August
Ukraine meldet einen der grössten russischen Luftangriffe des Jahres
Das ukrainische Militär hat einen der grössten russischen Luftangriffe des Jahres gemeldet. Moskau habe insgesamt 574 Drohnen und 40 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, teilte die Luftwaffe am Donnerstag mit. Vor allem die westlichen Regionen des Landes seien attackiert worden. Mindestens ein Mensch wurde getötet, mindestens 15 weitere wurden verletzt, wie Behördenvertreter mitteilten. Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha erklärte, Russland habe im Westen der Ukraine einen «grossen amerikanischen Elektronikhersteller» getroffen. Weitere Details nannte er zunächst nicht. (dpa)
06:18 Uhr
Donnerstag, 21. August
Ukraine arbeitet an Sicherheitskonzept
Die Ukraine arbeitet eigenen Angaben zufolge an einem Sicherheitskonzept für die Zeit nach einem Ende des russischen Angriffskrieges auf ihr Land. «Unsere Teams, vor allem das Militär, haben bereits mit der aktiven Arbeit an der militärischen Komponente der Sicherheitsgarantien begonnen», schrieb der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, Andryj Jermak, auf der Plattform X. Es werde auch ein Plan mit notwendigen Massnahmen für den Fall entwickelt, dass Russland den Krieg weiter verlängere.
Jermak hatte sich zuvor mit nationalen Sicherheitsberatern Deutschlands, Italiens, Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, Finnlands sowie der EU und der Nato abgestimmt. Die Ukraine sei zu jedem Dialogformat über eine faire Beendigung des Krieges bereit, schrieb er weiter. «Die Russen müssen entweder die notwendigen Schritte unternehmen – oder sich auf zusätzlichen, wirklich schmerzhaften Druck seitens der Welt gefasst machen.» Man habe mit den Partnern vereinbart, «unsere Positionen täglich abzustimmen». (dpa)
06:16 Uhr
Donnerstag, 21. August
Russischer Luftangriff - Explosionen in Kiew und Lwiw
Trotz der laufenden Friedensbemühungen lassen die russischen Angriffe auf die Ukraine nicht nach. In der Nacht sei eine Reihe von Kampfdrohnen und Raketen in Richtung ukrainischer Städte gefeuert worden, schrieb das Portal «The Kyiv Independent». Nach Angaben der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren Explosionen etwa in der Hauptstadt Kiew und in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) zu hören.
RBK-Ukraine schrieb unter Berufung auf Gebietsgouverneur Maksym Kosyzkyj, in der Region Lwiw sei die Luftabwehr im Einsatz. In Kiew sei bereits am Mittwochabend Luftalarm ausgegeben worden - die Drohnenangriffe hätten dort über Nacht angehalten. Auch hier sei die Luftabwehr aktiv. Die Menschen sollten in Schutzräumen bleiben, schrieb die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Kiews Militärverwaltung. Zu Verletzten und Schäden gab es zunächst keine genauen Angaben. (dpa)
22:10 Uhr
Mittwoch, 20. August
Tote nach russischem Angriff auf Stadt in der Ostukraine
In der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Vier weitere seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Donezk bei Telegram mit. Getroffen worden sei ein Wohngebiet mit einem Markt. Das russische Militär habe demnach Raketenwerfer des Typs «Smertsch» (Wirbelsturm) eingesetzt.
Die Frontlinie befindet sich nur wenige Kilometer von der Industriestadt entfernt. Von den über 70'000 Einwohnern, die vor Kriegsbeginn dort lebten, sollen nach Behördenangaben noch rund 8000 in Kostjantyniwka verblieben sein. (dpa)
06:34 Uhr
Mittwoch, 20. August
Hinweise auf möglichen Ukraine-Gipfel in Budapest
Nach der Ankündigung neuer Ukraine-Gespräche verdichten sich die Hinweise auf ein Treffen der Präsidenten der Ukraine und Russlands mit Donald Trump in Budapest. Der Secret Service, der für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig ist, treffe bereits Vorkehrungen dafür, berichtete die Website «Politico». Die ungarische Hauptstadt sei bei einem Gespräch Trumps mit Ministerpräsident Viktor Orban vorgeschlagen worden, schrieb der Finanzdienst Bloomberg.
Das Dreiertreffen ist nach bisherigen Angaben im Anschluss an eine Begegnung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit Kremlchef Wladimir Putin geplant. Trump sagte in einem Radio-Interview, er habe «sehr erfolgreiche» Begegnungen mit beiden gehabt - «und nun dachte ich, es wäre besser, wenn sie sich ohne mich treffen». Er wolle sehen, wie das Gespräch verlaufe.
Trotz der Ankündigung am Montag, dass die beiden Treffen vorbereitet werden, gibt es noch viele offene Fragen - darunter auch, ob der Kreml überhaupt dazu bereit ist. Das Weisse Haus bekräftigte, dass Putin einem Gipfel mit Selenski zugestimmt habe, aus Moskau gab es aber immer noch keine eindeutigen Worte dazu.
Damit fällt die Schweiz aus dem Rennen, um das Treffen auszurichten, obwohl Aussenminister Ignazio Cassis gesagt hat, die Schweiz sei mehr als bereit, Gastgeberin des Gipfels zu sein. (dpa/chm)
16:36 Uhr
Dienstag, 19. August
Trump sieht Europäer zu Truppeneinsatz in der Ukraine bereit
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Grossbritannien dazu bereit sind, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken. «Wenn es um die Sicherheit geht, sind sie bereit, Bodentruppen zu entsenden», sagte er im Gespräch mit dem US-Sender Fox News. Die Vereinigten Staaten seien unterdessen bereit, die Verbündeten – etwa aus der Luft – zu unterstützen.
In Deutschland wird darüber diskutiert, ob sich die Bundeswehr an einer Absicherung des Friedens beteiligen soll. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte in Washington gesagt, die Frage, wer sich in welchem Umfang an Sicherheitsgarantien beteilige, müsse man zwischen den europäischen Partnern und der US-Regierung besprechen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von zwei Sicherheitsgarantien, um den Frieden in der Ukraine zu wahren: Neben einer starken ukrainischen Armee solle es Rückversicherungstruppen an Land, im Meer und in der Luft geben.
Bei dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski den europäischen Spitzenpolitikern am Montag war über Schutzversprechen an die Ukraine nach dem Vorbild des Artikel 5 des Nato-Vertrages diskutiert worden. Dieser besagt, dass Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und eine Attacke auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.
Trump: Nato-Beitrittswunsch von Ukraine Grund für Krieg
Zudem nannte Trump in dem Interview das Streben der Ukraine in die Nato als einen Grund für den Konflikt mit Russland. «Russland sagte: Wir wollen den sogenannten Gegner oder Feind, um diesen Ausdruck zu benutzen, wir wollen sie nicht an unserer Grenze. Und sie hatten Recht», sagte er.
Die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 durch Russland und den fehlenden Widerstand seines Vorgängers Barack Obama dagegen nannte Trump «das schlechteste Immobiliengeschäft, das ich je gesehen habe». Doch die Forderung der Ukrainer nach Rückgabe der Krim sei einer der Gründe für den Konflikt jetzt. Erneut sah der US-Präsident nicht Moskau als Angreifer, sondern gab Kiew die Schuld am Krieg. «Man legt sich nicht mit einer zehnmal grösseren Nation an», sagte er. (dpa)
16:19 Uhr
Dienstag, 19. August
Starmer: Sicherheitsgarantien werden mit USA ausgearbeitet
Nach dem Ukraine-Gipfel im Weissen Haus wollen sich Vertreter der sogenannten Koalition der Willigen nach britischen Angaben mit ihren US-Partnern treffen, um Sicherheitsgarantien für Kiew zu konkretisieren. Es werde dabei auch darum gehen, die Vorbereitungen für den Einsatz von Friedenstruppen im Falle einer Waffenruhe voranzubringen, erklärte Premierminister Keir Starmer nach einer Videoschalte von rund 30 Staats- und Regierungschefs.
Bei den von Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron geleiteten Beratungen ging es auch darum, wie weiter Druck auf Russland ausgeübt werden kann, etwa mit neuen Sanktionen. Präsident Wladimir Putin müsse zeigen, «dass er bereit sei, ernsthafte Schritte zur Beendigung seiner illegalen Invasion zu unternehmen», hiess es.
Mit der «Koalition der Willigen» ist eine Gruppe von Staaten unter der Führung Grossbritanniens und Frankreichs gemeint, die unter Umständen zu militärischen Einsätzen bereit sind, um die Einhaltung einer möglichen Waffenruhe in der von Russland angegriffenen Ukraine zu überwachen. (dpa)
13:56 Uhr
Dienstag, 19. August
Moskau bremst weiter bei Treffen von Putin und Selenski
Russland hat verhalten auf die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein schnelles Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski reagiert. Moskau sei prinzipiell für jedes Gesprächsformat offen, sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. «Aber alle Kontakte unter Beteiligung der Staatschefs müssen äusserst sorgfältig vorbereitet werden», fügte er hinzu. Schon zuvor hatte Russland mit diesem Argument Forderungen Selenskis nach einem schnellen Treffen mit Putin zurückgewiesen.
Nach Ansicht Moskaus müssen zuerst Delegationen auf unterer Ebene eine Vereinbarung aushandeln. Erst dann treten die Staatschefs selbst auf den Plan und unterzeichnen die vorverhandelte Abmachung. Bei den seit Mai laufenden bilateralen Verhandlungsrunden zwischen Kiew und Moskau gab es bisher wenig Fortschritte. Ausgehandelt wurden mehrere grosse Gefangenenaustausche.
Selenski fordert direktes Treffen mit Putin
Bei den Bedingungen für eine Waffenruhe oder gar einen endgültigen Frieden liegen aber beide Seiten noch weit auseinander - daher hatte Selenski bereits mehrfach ein Treffen mit Putin gefordert, da dieser als einziger in Moskau den Krieg beenden könne.
Nach Treffen - zunächst in Alaska mit Putin und dann in Washington mit Selenski und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs - hatte US-Präsident Trump den Eindruck vermittelt, nahe an einer Friedenslösung zu sein. Demnach soll ein Treffen zwischen Putin und Selenski innerhalb der nächsten zwei Wochen organisiert werden. Dem soll ein trilateraler Gipfel mit Trump folgen, um die Bedingungen für ein Ende des Kriegs zu besprechen. (dpa)
13:24 Uhr
Dienstag, 19. August
Macron schlägt Genf für Selenski-Putin-Treffen vor – Cassis befürwortet Idee

Der französische Präsident Emmanuel Macron erklärte in einem Interview gegenüber dem TV-Sender TF1, dass das Treffen zwischen Wolodimir Selenski und Wladimir Putin in Europa stattfinden sollte.
«Es wird ein neutrales Land sein, also vielleicht die Schweiz, ich plädiere für Genf, oder ein anderes Land. Das letzte Mal, dass es bilaterale Gespräche gab, war in Istanbul», erklärte Macron weiter. Am Montag hatte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihrerseits vorgeschlagen, dass das Treffen in Rom stattfinden sollte.
Bundesrat Cassis: «Bereit für so ein Treffen»
Auch Ignazio Cassis zeigt sich offen für ein Treffen zwischen Selenski und Putin in der Schweiz, wie der Bundesrat gegenüber SRF erklärte. «Wir sind bereit für so ein Treffen und wir danken auch in das uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir haben immer unsere Bereitschaft signalisiert, aber es hängt natürlich von dem Willen der Grossmächte ab», so der Aussenminister im Gespräch.
Auch wenn derzeit ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Putin vorliegt, könne das Treffen in der Schweiz stattfinden, so Cassis weiter. Der Bundesrat erklärt: «Wir haben die rechtliche Situation geklärt. Wir könnten so ein Treffen durchführen und wir wissen, was zu tun ist, damit das problemlos abläuft. Wir können das trotz des Haftbefehls gegen Putin tun, wegen unserer speziellen Rolle und der Rolle Genfs als europäischen UNO-Hauptsitz.» (luk)
06:16 Uhr
Dienstag, 19. August
Rückt der Frieden näher? Die Knackpunkte nach dem Ukraine-Gipfel
Es ist zwar noch kein Frieden in Sicht. Aber zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vor fast dreieinhalb Jahren zeichnet sich ein umfassender Verhandlungsprozess mit allen Beteiligten ab. Bereits am Freitag sprachen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska direkt miteinander. Nun folgte ein Treffen Trumps mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und europäischen Spitzenpolitikern in Washington. Was hat dieser Gipfel konkret gebracht - und was ist noch offen?
Kommt es zu einem Treffen von Putin und Selenski?
Danach sieht es aus. Der US-Präsident verkündete, er habe damit begonnen, ein Zweiertreffen der beiden Präsidenten vorzubereiten. Ort und Zeit sind bislang unbekannt. Die Begegnung soll aber nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) innerhalb der nächsten beiden Wochen stattfinden. Danach - so Trumps Plan - soll ein Dreiertreffen mit ihm selbst folgen.
Offensichtlich ist dieser Plan aber noch nicht fix. Nach einem Telefonat Trumps mit Putin sprach der Kreml zunächst nicht von einem Treffen auf Präsidentenebene. Zwar hat Putin bereits mehrfach erklärt, dass er bereit sei zu einem Treffen mit Selenski, allerdings nannte er dabei stets als Bedingung, dass grundlegende Fragen vorab geklärt sein müssten. Selenski sagte dagegen im Weissen Haus erneut, dass er Putin treffen und auch Trump gern dabeihaben wolle.
Wie können Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen?
Mit sogenannten Sicherheitsgarantien können Staaten oder internationale Organisationen einem Land verbindliche Zusagen geben, um dessen Schutz zu gewährleisten und es vor externen Bedrohungen zu schützen. Im Fall der Ukraine bergen vor allem zwei Varianten Konfliktpotenzial:
Zusicherungen nach dem Vorbild des Artikels 5 des Nato-Vertrages: Dieser Artikel besagt, dass Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und eine Attacke auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird. Nato-Generalsekretär Mark Rutte betonte in Washington, dass es zwar nicht um eine volle Mitgliedschaft der Ukraine in der Allianz gehe, aber Artikel-5-ähnliche Zusicherungen weiterhin auf dem Tisch seien. Was sie umfassen sollen, werde nun im Detail besprochen. Friedenstruppen für die Ukraine: Rutte, Merz und auch Trump liessen offen, wie genau eine solche Truppe aussehen könnte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von «Rückversicherungstruppen auf dem Meer, in der Luft und am Boden», die von den Verbündeten der Ukraine zur Verfügung gestellt werden könnten.
Für Macron gehört auch eine robuste ukrainische Armee, die jedem Angriff standhalten könne, zu den notwendigen Sicherheitsgarantien. Ähnlich klang es auch bei Selenski. Rutte unterstrich im US-Sender Fox News, dass Russland nach einem Friedensabkommen nie wieder versuchen dürfe, auch nur eine Quadratmeile ukrainischen Bodens zu ergattern.
Was sagt Moskau dazu?
Putin hatte nach seinem Treffen mit Trump in Alaska zwar auch von Sicherheitsgarantien für die Ukraine gesprochen, diesen Punkt aber nicht näher ausgeführt. Das russische Aussenministerium bekräftigte am Tag der Gespräche in Washington, dass Russland keine Truppen aus Nato-Staaten zur Friedenssicherung nach einem Waffenstillstand in der Ukraine akzeptieren werde. Bei solch einem Szenario drohe eine Eskalation und der Konflikt zu einer globalen Konfrontation zu werden, hiess es aus Moskau.
Gibt es eine Waffenruhe oder nicht?
Das ist völlig unklar. Die Aussagen der verschiedenen Akteure sind unterschiedlich. Trump hatte ursprünglich eine sofortige Waffenruhe für die Ukraine verlangt. Nach seinem Treffen mit Putin, der in diesem Punkt kein erkennbares Einlenken signalisierte, war davon keine Rede.
Kanzler Merz sagte nun in Washington: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächste Treffen ohne eine Feuerpause stattfindet.» Allerdings kassierte Selenski seine schon länger bestehende Forderung nach einer Waffenruhe ein, die es vor einem Treffen mit Putin geben müsse. «Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte», sagte er nach den Gesprächen im Weissen Haus.
Was ist mit Gebietsabtretungen an Russland?
Russland forderte stets, dass die Ukraine für einen Waffenstillstand den Verlust eigener Gebiete anerkennen solle. Die annektierten ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson werden seit 2022 in der russischen Verfassung als neue Regionen aufgeführt.
In einem Memorandum machte Moskau den Vorschlag, dass die ukrainischen Streitkräfte komplett aus den noch nicht ganz von russischen Truppen kontrollierte Gebieten Luhansk und Donezk abziehen, zur Bedingung für einen Waffenstillstand. Im Gebiet Donezk liegen die strategisch wichtigen Städte Kramatorsk und Slowjansk, die Kiew noch hält und nicht aufgeben will.
Spekuliert wird, dass Russland besetzte Teile der ukrainischen Gebiete Sumy, Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw aufgeben und dafür die volle Kontrolle in Donezk und Luhansk erhalten könnte. Offen ist auch die Zukunft der Gebiete Saporischschja und Cherson. Sie sind jeweils zu mehr als 50 Prozent unter russischer Kontrolle, jedoch hat Kiew in den Gebietshauptstädten weiter das Sagen.
Selenski betonte immer wieder, die ukrainische Verfassung lasse keinen Verzicht auf Gebiete oder den Tausch von Land zu. Er sagte auch, dass er über territoriale Fragen direkt mit Putin verhandeln wolle. Die europäischen Verbündeten betonten, dass die Ukraine eine Entscheidung über einen von Russland geforderten Verzicht auf Gebiete selbst treffen müsse.
Was ist die Rolle Deutschlands?
Deutschland steht weiterhin eng an der Seite der Ukraine. Kanzler Merz hat eine führende Rolle unter den europäischen Verbündeten. Er sagte in Washington, das geplante Treffen zwischen Putin und Selenski müsse gut vorbereitet werden. «Das werden wir auch mit Präsident Selenski tun.»
Innenpolitisch zeichnen sich schwierige Diskussionen darüber ab, wie genau sich Deutschland im Falle eines Friedensabkommens an Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligen sollte. Zentrale Frage: Soll Deutschland 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Bundeswehr-Truppen in die Ukraine schicken?
Merz sagte, der Umfang der Sicherheitsgarantien müsse in Europa und in der Koalition in Berlin besprochen werden - «bis hin zu der Frage, ob wir hier möglicherweise mandatspflichtige Beschlüsse zu fassen haben». Noch sei es zu früh, um darauf eine endgültige Antwort zu geben. Mandatspflichtige Beschlüsse bedeutet: Der Bundestag müsste darüber entscheiden, Bundeswehrsoldaten in die Ukraine zu schicken.
Wie optimistisch sind die Europäer?
Nach dem Gipfel war Erleichterung herauszuhören. So sagte Merz zum Beispiel: «Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden.» Er wolle nicht verhehlen, dass er unsicher gewesen sei, ob das Treffen so ausgehen werde. «Das hätte auch anders verlaufen können.»
Es gab aber auch andere Zwischentöne. Der finnische Präsident Alexander Stubb sagte dem US-Sender CNN nach dem Treffen, die grundlegenden strategischen Ziele Putins hätten sich nicht geändert. Der Kremlchef wolle Russland als Supermacht sehen. «Er möchte den Westen spalten.» Und er wolle der Ukraine die Souveränität nehmen, ergänzte der Finne, dessen Land direkt an Russland grenzt. (dpa)
05:47 Uhr
Dienstag, 19. August
Russland greift Region Poltawa mit Raketen und Drohnen an
Parallel zu Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in den USA hat das russische Militär Ziele in der Zentral- und Südukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. Schwerpunkt waren nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe und von Militärbeobachter das zentralukrainische Gebiet Poltawa und dabei insbesondere die Industriestadt Krementschuk. Mehrere Dutzend Drohnen und mindestens zwei ballistische Raketen wurden auf die Region abgefeuert. Zudem ging eine ballistische Rakete den Angaben nach auf ein Ziel im südukrainischen Gebiet Odessa nieder. Über Schäden und Opfer wurde vorerst nichts bekannt.
Auch ukrainische Drohnenangriffe in Russland
Im russischen Wolgagebiet wurden wiederum ukrainische Drohnenangriffe registriert. Unter Berufung auf den Gouverneur des Gebietes Wolgograd, Andrej Botscharow, berichteten russische Medien über Brände aufgrund herabgestürzter Drohnentrümmer auf dem Gelände einer Erdölraffinerie. Ein Krankenhaus sei zudem beschädigt worden. Verletzte habe es nicht gegeben. Wegen drohender Drohnenflüge war den Angaben nach der Flugbetrieb am Flughafen Wolgograd vorübergehend eingestellt worden.
Die Ukraine wehrt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. (dpa)
22:38 Uhr
Montag, 18. August
Trump telefoniert mit Putin
US-Präsident Donald Trump hat den russischen Machthaber Wladimir Putin angerufen und dazu sein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten und europäischen Spitzenpolitikern unterbrochen. Anschliessend sollen die Beratungen fortgesetzt werden, wie die deutsche «Bild» berichtet.
Ursprünglich hatte Trump seinen russischen Amtskollegen erst nach den Beratungen anrufen wollen.
22:46 Uhr
Montag, 18. August
Trump sagt: Entscheidung liege bei Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat versichert, dass es keine Lösung für den Ukraine-Krieg gegen den Willen des Landes geben wird. Trump wolle ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Kremlchef Wladimir Putin organisieren. Er habe das Gefühl, dass die beiden zu einer Vereinbarung kommen könnten. Zugleich sagte Trump: «Letztendlich ist es eine Entscheidung, die nur Präsident Selenski und das ukrainische Volk treffen können - in Zusammenarbeit mit Präsident Putin.»
Trump sagte zugleich erneut, dass man auch über einen «Gebietstausch» sprechen werde. Selenski und andere ukrainische Politiker betonen stets, dass die territoriale Einheit des Landes in der Verfassung festgeschrieben sei. Selenski sagte nun, sensible Fragen wie Territorien sollten bei einem Dreier-Treffen mit Putin und Trump besprochen werden. (dpa)
22:09 Uhr
Montag, 18. August
Für Selenski sind US-Sicherheitsgarantien zentral
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach seinem Einzelgespräch mit US-Präsident Donald Trump die Sicherheitsgarantien für sein Land als vorrangig bezeichnet für einen Frieden mit Russland. «Es ist sehr wichtig, dass die Vereinigten Staaten ein starkes Signal geben und bereit sind für diese Sicherheitsgarantien», sagte Selenski. Zudem hänge die Sicherheit in der Ukraine auch von den europäischen Verbündeten ab.
Selenski und Trump begannen mit den europäischen Staats- und Regierungschefs im Weissen Haus ihre Gespräche, bei denen es auch um konkrete Garantien für die Sicherheit der Ukraine vor möglichen künftigen russischen Angriffen geht. Wie diese konkret aussehen könnten, war aber zunächst nicht klar.
Selenski bezeichnete ein Gespräch mit Trump als gut, er habe mit ihm über viele sensible Punkte gesprochen. Die Ukraine wolle den Krieg beenden, betonte Selenski. Er hoffe auch, dass Trump bei humanitären Fragen helfe wie der Rückführung von durch Russland verschleppten Kindern und Jugendlichen.
Trump rechnet mit einer zeitnahen Entscheidung, ob es in den Friedensverhandlungen zum Ukraine-Krieg eine Lösung geben kann. Man werde sehen, «dass wir in einer bestimmten Zeitspanne, die nicht mehr allzu fern ist - in ein oder zwei Wochen - wissen werden, ob wir dieses Problem lösen können oder ob diese schrecklichen Kämpfe weitergehen werden», sagte er. (dpa)
22:01Uhr
Montag, 18. August
Das sagen die europäischen Staatschefs
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz pocht auf eine Waffenruhe in der Ukraine. Merz sagte beim Ukraine-Gipfel in der Runde mit US-Präsident Donald Trump und europäischen Verbündeten, er könne sich nicht vorstellen, dass es nächste Friedensverhandlungen ohne eine Feuerpause geben könne.
Der britische Premierminister Keir Starmer zeigt sich vorsichtig optimistisch. Mit der richtigen Herangehensweise könne man an diesem Nachmittag echte Fortschritte erzielen, besonders mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine, sagte Starmer im Weissen Haus. Er spricht von einem «historischen Schritt» für «die Sicherheit der Ukraine und die Sicherheit in Europa», der heute aus dem Treffen hervorgehen könne.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hält ein Dreier-Treffen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs für entscheidend. «Es ist der einzige Weg», sagte Macron im Weissen Haus. Es brauche einen robusten und langanhaltenden Frieden. (dpa)
21:21 Uhr
Montag, 18. August
Verhandlungen bleiben schwierig
Mit weiter gegensätzlichen Positionen Donald Trump und Wolodimir Selenski in ihre Beratungen über eine Beendigung des Ukraine-Krieges gegangen. So sah Trump zum Auftakt des Gipfels weiterhin nicht die Notwendigkeit einer Waffenruhe, die aber Selenski verlangt.
Er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen «sofort» aufhören würde, sagte Trump im Weissen Haus. «Aber wir können an einem Deal arbeiten, wo wir auf ein Friedensabkommen abzielen.» Zuvor hatte Selenski bei einem Treffen mit den Europäern in der ukrainischen Botschaft in Washington betont: «Die Ukraine ist bereit zu einem realen Waffenstillstand und der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur.»
Unmittelbar vor dem Treffen hatte Trump den Druck auf Selenski erhöht. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte er sich nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin als Angreifer, sondern schrieb: «Der ukrainische Präsident Selenski kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen».
Zugleich erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. «Manche Dinge ändern sich nie!!!», schrieb er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Grossbuchstaben hinzu: «KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.»
Der US-Präsident verfolgt den Plan, Putin und Selenskyj direkt an einen Tisch zu bringen. Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten könnte - wenn es gut verläuft - der entscheidende Zwischenschritt dahin sein. Ziel ist es, ein Ende des russischen Angriffskrieges zu erreichen, den Kremlchef Putin vor fast dreieinhalb Jahren befohlen hatte. Trump sieht sich in der Rolle des Vermittlers und Friedensstifters. (dpa)
21:00 Uhr
Montag, 18. August
Medienauftritt verläuft ohne Eklat
Nach dem Eklat bei ihrem Treffen im Weissen Haus im Februar haben der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und Donald Trump diesmal einen betont freundlichen Ton angeschlagen. Die Atmosphäre schien besser zu sein als im Februar. Sie lächelten mehr und stimmten bei einigen Aspekten mit Blick auf den Krieg in der Ukraine überein. Selenski würdigte ausdrücklich die Friedensbemühungen und die Unterstützung des US-Präsidenten. Trump zeigte Sympathie für die Ukraine und ihren Staatschef. «Er ist durch die Hölle gegangen», sagte er über Selenski.
Anschliessend ziehen sich die beiden zurück zu einem Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Vor einem anschliessend geplanten Treffen zwischen Selenskyj, Trump, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer, Bundeskanzler Friedrich Merz, dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb, der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Nato-Generalsekretär Mark Rutte war ein Gruppenfoto geplant. Danach sollte im East Room des Weissen Hauses über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gesprochen werden. (dpa)
20:31 Uhr
Montag, 18. August
Analyse: So verlief der Gipfel im Weissen Haus
Es ist ein Gipfeltreffen mit sonderbarer Choreografie. Unsere erste Einschätzung zum aussergewöhnlichen Spektakel in Washington:
20:21 Uhr
Montag, 18. August
Trump weicht Frage nach US-Friedenstruppe für Ukraine aus
Auf dem Weg zu einem Ende des Ukraine-Kriegs sieht US-Präsident Donald Trump nicht die Notwendigkeit einer Waffenruhe. Er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen «sofort» aufhören würde, sagt er in Anwesenheit des ukrainischen Staatschefs Wolodimir Selenski vor Journalisten in Washington. «Aber wir können an einem Deal arbeiten, wo wir auf ein Friedensabkommen abzielen», fügt Trump hinzu. Er würde gerne ein Ende der Kämpfe sehen - dies könne sich allerdings zu einem Nachteil für eine der beiden Seiten entwickeln.

Fragen nach amerikanischen Friedenstruppen in der Ukraine weicht Trump allerdings aus. Man werde später am Tag möglicherweise etwas mehr dazu erfahren, sagt Trump
Auch eine Frage nach konkreten Details zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine lässt er unbeantwortet. Zugleich sagt er: «Wir werden ihnen sehr guten Schutz geben, sehr gute Sicherheit.» Trump verwies darauf, dass im Weissen Haus gerade auch europäische Staats- und Regierungschefs seien, die den Schutz der Ukraine garantieren wollten. «Und wir werden ihnen dabei helfen.» Das sei aus seiner Sicht sehr wichtig. (dpa)
20:16 Uhr
Montag, 18. August
Trump und Selenski wollen Treffen mit Putin
US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski und europäischen Verbündeten anrufen. Das kündigt er im Oval Office an. «Er erwartet meinen Anruf, wenn wir dieses Meeting beendet haben.»
Selenski äussert seine Bereitschaft zu einem Dreier-Gipfel mit Putin und Trump. «Wenn heute alles klappt, werden wir ein Trilaterales haben», sagt Trump. Wenn man ein Dreiertreffen habe, bestehe eine gute Chance, dass man das Ganze vielleicht beenden könne. «Wir werden mit Russland zusammenarbeiten, wir werden mit der Ukraine zusammenarbeiten.» Selenski sagte, das sei ein gutes Signal. «Ich denke, das ist sehr gut.» (dpa)
19:50 Uhr
Montag, 18. August
Selenski in schwarzer Anzugjacke statt Pulli
Anders als bei seinem vergangenen Besuch im Weissen Haus ist der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski zu seinem heutigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump in einem schwarzen Anzug eingetroffen. Selenski erschien in einem schwarzen Hemd mit Kragen und einer schwarzen Jacke mit Revers, wie Live-TV-Bilder zeigten.
Trump lobte das Outfit des ukrainischen Präsidenten. Dieser sehe toll aus in dem schwarzen Anzug. Ähnlich äusserte sich der Journalist, der Selenski bei dessen letzten Besuch im Weissen Haus im Februar für dessen Outfit kritisiert und das Thema aufgebracht hatte.

Noch bei einem Treffen mit dem US-Sonderbeauftragten Keith Kellogg, das Selenski wenige Stunden vor seiner Ankunft im Weissen Haus auf X teilte, war der ukrainische Präsident in einem schlichten schwarzen T-Shirt zu sehen.
Selenskyi letzter Besuch im Weissen Haus im Februar war in einem Fiasko geendet. Nachdem Trump und dessen Vize JD Vance ihn vor laufenden Kameras zurechtgewiesen hatten, verliess er Washington vorzeitig. Dabei sah sich der Ukrainer auch dem Vorwurf mangelnder Kompromissbereitschaft im Ringen um einen Frieden in seinem Land ausgesetzt.
In der Kritik stand auch Selenskyi Outfit: Er erschien wie immer im schlichten Pullover - ein Symbol seiner Rolle als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, das auf US-Seite jedoch als Respektlosigkeit kritisiert wurde. (dpa)
19:17 Uhr
Montag, 18. August
Trump begrüsst Selenski am Weissen Haus
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski zu den Gesprächen über den Ukraine-Krieg am Weissen Haus empfangen. Die beiden gaben sich die Hand, nachdem Selenskis Kolonne vorgefahren war. Vor dem Präsidentensitz waren Jubelrufe zu hören, als sich der Wagen von Selenski näherte. (AP/dpa)

18:59 Uhr
Montag, 18. August
Auch Merz und Macron treffen ein
Die Protokollchefin des Weissen Hauses begrüsst den deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron:
Wachsoldaten hissen derweil die ukrainische und die amerikanische Flagge am Eingang des Weissen Hauses vor der Ankunft des ukrainischen Präsidenten.

18:27 Uhr
Montag, 18. August
Die ersten europäischen Vertreterinnen und Vertreter treffen ein
Die Protokollchefin des Weissen Hauses Monica Crowley begrüsst nebst weiteren die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen ...

... NATO-Generalsekretär Mark Rutte ...

... und den britischen Premierminister Keir Starmer.

17:13 Uhr
Montag, 18. August
Vor Trumps Treffen mit Selenski: Medieninteresse ist gross
US-Präsident Trump trifft sich heute mit europäischen Staats- und Regierungschefs und dem ukrainischen Präsident Wolodimir Selenski, um den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland zu erörtern. Das Medieninteresse ist äusserst gross. Reporterinnen und Reporter stellen sich schon mehrere Stunden vor dem Treffen vor dem Weissen Haus auf.

15:44 Uhr
Montag, 18. August
Ranghoher russischer General in der Ukraine schwer verletzt
In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist der Vizekommandeur des Leningrader Wehrbezirks, Generalleutnant Esedulla Abatschew, schwer verwundet worden. Abatschew sei seit den ersten Kriegstagen an der Front, schrieb das Oberhaupt der russischen Teilrepublik Dagestan, Sergej Melikow, auf Telegram. «Er hat mehrere wichtige Kommandeursposten innegehabt, war aber immer ganz vorn, an den verantwortungsvollsten und daher gefährlichsten Frontabschnitten.» Abatschew ist gebürtiger Dagestaner.
Melikow gab keine Details zu der Verletzung bekannt und teilte nur mit, dass der 57-Jährige in «einem der besten Militärhospitäler des Landes» behandelt werde. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR mussten dem General mehrere Gliedmassen amputiert werden. Der HUR beanspruchte die Verwundung als eigenen Erfolg durch einen Schlag gegen eine Militärkolonne in der westrussischen Region Kursk.
Abatschew ist nicht der erste ranghohe russische Offizier, der im Krieg gegen die Ukraine zu Schaden gekommen ist. Bestätigt wurde bislang der Tod von zwölf Offizieren im Generalsrang. (dpa)
13:48 Uhr
Montag, 18. August
Für Selenski und Europa steht viel auf dem Spiel – Experte ordnet ein
US-Präsident Trump hat von seinem Gipfel mit Kremlchef Putin Ideen mitgebracht. Darüber will er mit den Europäern reden. Aber zunächst muss der ukrainische Staatschef Selenski allein zum Rapport.
08:19 Uhr
Montag, 18. August
Tote in Charkiw durch russischen Drohnenangriff
Vor Spitzengesprächen in Washington über ein Ende des Ukraine-Kriegs sind bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Grossstadt Charkiw mindestens fünf Menschen getötet worden. Ausserdem wurden mindestens 20 Menschen verletzt, wie Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mitteilte. Den Angaben nach hatten vier russische Kampfdrohnen ein mehrgeschossiges Wohnhaus getroffen.
Nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde bei dem nächtlichen Luftangriff eine nicht näher bezeichnete Anlage der Treibstoff-Infrastruktur getroffen. Die Feuerwehr habe den Grossbrand löschen können, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit. Das Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine wurde nach regionalen Behördenangaben mit sogenannten Gleitbomben attackiert.
Am Morgen trafen Raketen auch die Grossstadt Saporischschja. Ziel sei die Infrastruktur der Stadt gewesen, teilte der Militärgouverneur des Gebietes, Iwan Fedorow, mit. Er sprach von sechs Verletzten. (dpa)
07:08 Uhr
Montag, 18. August
Zweiergespräch zwischen Trump und Selenski geplant
US-Präsident Donald Trump wird um 13.15 Uhr Ortszeit (19.15 Uhr MESZ) ein bilaterales Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski im Oval Office führen. Das Weisse Haus plant nach eigenen Angaben neben diesem bilateralen Treffen etwa zwei Stunden später ein weiteres in grösserer Runde mit europäischen Spitzenpolitikern.
Nach seinem Treffen am Freitag mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska, den er damit nach langer Isolation im Westen auf die Weltbühne zurückgeholt hatte, empfängt Trump an diesem Montag (Ortszeit) Selenski in Washington. Dieser wird von europäischen Regierungschefs und Spitzenpolitikern begleitet. Darunter sind Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Der US-Präsident verfolgt den Plan, Putin und Selenski direkt an einen Tisch zu bringen. Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten könnte - wenn es gut verläuft - der entscheidende Zwischenschritt dahin sein. Ziel ist es, ein Ende des russischen Angriffskrieges zu erreichen, das Töten zu beenden. Trump sieht sich in der Rolle des Vermittlers.
Erinnerung an einen Eklat
Dass es nun erneut ein Gespräch zwischen Trump und Selenski im Oval Office gibt, weckt Erinnerungen an einen beispiellosen Eklat im Februar. Vor laufenden Kameras hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance Selenski zurechtgewiesen - er hatte dann Washington vorzeitig verlassen.
Danach gab es wieder eine Annäherung. Bekannt wurde ein Foto von Trump und Selenski, auf dem zu sehen war, wie sie im April im Vatikan am Rande der Papst-Trauerfeier miteinander sprachen. (dpa)
06:21 Uhr
Montag, 18. August
Nach Putin-Gespräch: Trump empfängt Selenski
Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski. Der Ukrainer wird bei den Gesprächen in Washington über Wege aus dem russischen Angriffskrieg von europäischen Regierungschefs und Spitzenpolitiker begleitet. Darunter sind Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Nach Angaben des Weissen Hauses ist auch ein bilaterales Gespräch zwischen Trump und Selenski im Oval Office geplant. Der Tag könnte je nach Verlauf ein Zwischenschritt hin zu einem möglichen dritten Treffen sein - dann zwischen Russland und der Ukraine.
Trump: Beendigung des Kriegs liegt in Selenskis Händen
Stunden vor dem Treffen lagen die Sichtweisen darauf, wer das Kriegsende herbeiführen könnte, auseinander. Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: «Der ukrainische Präsident Selenski kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen». In der Vergangenheit hatte Trump dem Ukrainer bereits eine Mitschuld - und teils sogar die alleinige Verantwortung - an Russlands 2022 begonnenem Angriffskrieg gegeben. Nur kurz darauf schrieb Selenski, der nach eigenen Angaben bereits in Washington angekommen ist, auf X: «Russland muss diesen Krieg beenden, den es selbst begonnen hat.»
Laut deutscher Bundesregierung wird am Montag (Ortszeit) unter anderem über «Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression» gesprochen. Mit Sicherheitsgarantien sind Massnahmen zum Schutz eines Landes vor Angriffen gemeint. Und zu den territorialen Fragen: Russland besteht darauf, dass die Ukraine Gebietsverluste anerkennt und fordert angeblich auch den gesamten Donbass. Selenski lehnte das kategorisch ab.
Was wird aus dem Donbass?
Seit dem Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin am Freitag mehren sich unbestätigte Medienberichte, dass der US-Präsident die Möglichkeit für ein schnelles Friedensabkommen sieht, wenn die Ukraine Russland den gesamten Donbass überlässt. Inbegriffen seien auch strategisch wichtige Gebiete, die russische Streitkräfte bisher nicht unter ihre Kontrolle bringen konnten.
Ohnehin sind Gebietsabtretungen, die die Ukraine dann hinnehmen müsste, zuletzt immer wieder diskutiert worden. Zum Beispiel verlangt Russland, dass die Ukraine auf eine Vielzahl von Gebieten verzichtet, was Selenskyj kategorisch ablehnt.
Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim rückte kurz vor dem Treffen in den Fokus: Trump hält eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel für unrealistisch, wie er in seinem Post auf Truth Social deutlich machte. Selenskyj hingegen schrieb, die Krim hätte nie aufgegeben werden dürfen.
Sicherheitsgarantien im Mittelpunkt der Gespräche
Bei den Gesprächen wird es auch um das Szenario eines Nato-ähnlichen Schutzversprechens der USA und europäischer Staaten an die Ukraine gehen. Nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff hat Russland Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild des Artikel 5 im Nato-Vertrag zugestimmt - was Putin im Gegenzug von den USA, der Ukraine oder Europa erhalten soll, war zunächst unklar.
Artikel 5 des Nato-Vertrags sieht vor, «dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird». Der Nato-Rat stellt den Bündnisfall fest, erklärt wurde er bisher erst einmal: nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001. Im Gegensatz zum ursprünglichen Artikel 5 würde im diskutierten Szenario aber nicht das atlantische Bündnis einspringen - die Vereinigten Staaten und europäische Länder stünden stattdessen in der Pflicht.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äusserte sich skeptisch über mögliche Friedenspläne Russlands. Er glaube nicht, dass Putin nach Frieden strebt. «Denke ich, dass Präsident Putin Frieden will? Die Antwort ist Nein», sagte Macron. «Ich glaube, dass er die Kapitulation der Ukraine will.»
Selenski drängt auf Sicherheitsgarantien
Selenski stimmte sich vor dem Gipfel in Washington mit den europäischen Verbündeten in Brüssel ab. Von der Leyen stellte heraus, dass auch die USA zu Schutzversprechen bereit seien. «Wir begrüssen die Bereitschaft von Präsident (Donald) Trump, zu Artikel 5-ähnlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen», sagte die deutsche Politikerin. Die «Koalition der Willigen», einschliesslich der EU, sei bereit, ihren Teil beizutragen.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine war kein solcher Bündnisfall, da das Land nicht Mitglied der Nato ist. Selenski sagte am Sonntag, auch eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine sei eine Garantie für die Sicherheit des Landes.
USA berichten von angeblichem Zugeständnis Russlands
Ein Nato-Beitritt der Ukraine ist Russland allerdings ein Dorn im Auge - dies ist nach Angaben des US-Sondergesandten Steve Witkoff nicht diskutierbar. «Wir konnten das sozusagen umgehen und eine Vereinbarung erzielen, dass die Vereinigten Staaten einen Schutz ähnlich dem in Artikel 5 bieten könnten», sagte er. Die Russen hätten erstmals so einem Szenario zugestimmt. Trump hält einen Nato-Beitritt der Ukraine für unrealistisch.
Nach seinem Treffen mit Putin war Trump von seiner zentralen Forderung nach einem Waffenstillstand als Bedingung für Friedensverhandlungen abgerückt. Stattdessen will er – im Sinne Putins – direkt über eine Friedensvereinbarung sprechen. In der Folge hatte Kanzler Merz zu erkennen gegeben, dass auch er Friedensverhandlungen vorherigen Waffenstillstand für vertretbar hält - vorausgesetzt, es komme schnell zu einem Abkommen. (dpa)
06:10 Uhr
Montag, 18. August
Selenski: Frieden muss von Dauer sein
Der ukrainische Präsident Präsidenten Wolodimir Selenski hat kurz vor einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump vor halbseidenen Vereinbarungen zur Beendigung des Krieges in seinem Land gewarnt. Ein Frieden müsse von Dauer sein, schrieb er auf der Plattform X. «Nicht wie vor Jahren, als die Ukraine gezwungen war, die Krim und einen Teil unseres Ostens – einen Teil des Donbass – aufzugeben, und (Kremlchef Wladimir) Putin dies einfach als Sprungbrett für einen neuen Angriff nutzte.» Selenski verwies auch darauf, dass die «Sicherheitsgarantien», die die Ukraine 1994 erhalten habe, nicht funktioniert hätten.

Die Krim hätte damals nicht aufgegeben werden dürfen, betonte Selenski - «genauso wenig wie die Ukrainer nach 2022 Kiew, Odessa oder Charkiw aufgegeben haben». Russland müsse diesen Krieg beenden, den es selbst begonnen habe. «Und ich hoffe, dass unsere gemeinsame Stärke mit Amerika und unseren europäischen Freunden Russland zu einem echten Frieden zwingen wird», schrieb Selenski, der sich nach eigenen Angaben bereits in Washington befindet. Dort ist heute ein Treffen mit US-Präsident Trump geplant, an dem auch europäische Verbündete teilnehmen werden. (dpa)
06:00 Uhr
Montag, 18. August
Trump: Beendigung des Kriegs liegt in Selenskis Händen
US-Präsident Donald Trump hält einen Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. «Manche Dinge ändern sich nie!!!», schrieb der Republikaner mit Blick auf entsprechende Forderungen der Ukrainer auf seiner Plattform Truth Social. Er verwies auf die vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama geduldete Annexion der Krim und fügte hinzu: «KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.»
Damit untermauert der US-Präsident Stunden vor seinem Treffen mit Selenski in Washington Forderungen, die Russland mit Blick auf eine mögliche Friedenslösung stellte. Kremlchef Wladimir Putin hat mehrfach betont, dass eine Rückgabe der Krim und ein Nato-Beitritt der Ukraine für ihn nicht infrage kommen.
«Der ukrainische Präsident Selenski kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen», schrieb Trump weiter. In der Vergangenheit hatte Trump dem Ukrainer bereits eine Mitschuld - und teils sogar die alleinige Verantwortung - an Russlands 2022 begonnenem Angriffskrieg gegeben. (dpa)
19:11 Uhr
Sonntag, 17. August
Macron glaubt nicht, dass Putin den Frieden will
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron glaubt nicht, dass Kremlchef Wladimir Putin nach Frieden strebt. «Denke ich, dass Präsident Putin Frieden will? Die Antwort ist Nein», sagte Macron in seiner Sommerresidenz in Bormes-les-Mimosas nach einer Videoschalte der Europäer. «Ich glaube, dass er die Kapitulation der Ukraine will.» Mit Blick auf US-Präsident Donald Trump zeigte sich Macron hingegen überzeugt, dass dieser Frieden wolle.
Russlands Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa bezeichnete Macrons Worte als «niederträchtige Lüge». Ihre Ausführungen machen deutlich, wie weit das Verständnis des Konflikts zwischen dem Westen und Russland auseinandergeht: Russland habe sieben Jahre lang im Rahmen der Minsker Vereinbarung zur Befriedung der von russischen Separatisten kontrollierten Regionen von Donezk und Luhansk eine friedliche Lösung der «innerukrainischen Krise» vorgeschlagen, schrieb sie auf Telegram. Frankreichs Staatsmänner und Politiker seien später dazu übergegangen, Sicherheit und Frieden zu untergraben. (dpa)
18:44 Uhr
Sonntag, 17. August
Friedensabkommen ohne vorherige Waffenruhe? Selenski kritisch
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sieht ein von der US-Regierung angestrebtes Friedensabkommen im Ukraine-Krieg ohne vorherige Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine kritisch. Eine Waffenruhe biete die Gelegenheit, sich in Ruhe mit den Forderungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auseinanderzusetzen, sagte Selenski bei einer Pressekonferenz mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntag in Brüssel. «Es ist unmöglich, das unter dem Druck von Waffen zu tun», sagte er.
17:53 Uhr
Sonntag, 17. August
Fronten im Krieg weiter aktiv
Im Schatten der Aktivitäten an den diplomatischen und politischen Fronten haben russische und ukrainische Truppen ihre Kämpfe im Osten der Ukraine fortgesetzt. Insgesamt seien im Tagesverlauf 65 bewaffnete Zusammenstösse registriert worden, teilte der ukrainische Generalstab am späten Nachmittag mit. Die Frontberichte konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Als Schwerpunkte der Kämpfe galten Kupjansk sowie Pokrowsk. Bei Kupjansk seien die ukrainischen Stellungen mit gelenkten Gleitbomben sowie aus Raketenwerfern angegriffen worden. «Die ukrainischen Einheiten führen aktive Massnahmen durch, um die Pläne der Besatzer zu vereiteln, und erzielen an einigen Orten gewisse Erfolge», berichtete die Generalität in Kiew, ohne genauere Angaben zu machen.
Am Dauerbrennpunkt Pokrowsk habe es im Tagesverlauf 27 Angriffe russischer Einheiten gegeben. Die Angriffe seien abgeschlagen worden. Die russische Armee versucht seit Monaten, Pokrowsk unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Verlauf der verlustreichen Kämpfe ist die Stadt bereits weitestgehend zerstört worden. (dpa)
12:15 Uhr
Sonntag, 17. August
Merz, Macron, Rutte, Meloni, Starmer und von der Leyen reisen mit Selenski zu Trump
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Kanzler Friedrich Merz (CDU) nehmen morgen an dem Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in Washington teil. Auch andere europäische Staats- und Regierungschefs seien dabei, schrieb von der Leyen auf X, ohne Namen zu nennen. Die Teilnahme des Kanzlers teilte die Bundesregierung mit. Thema der Unterredung mit Trump ist eine Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Washington reisen. Das teilte der Élysée-Palast mit. Zudem wird der finnische Präsident Alexander Stubb an dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump teilnehmen, wie das Präsidentenbüro mitteilte.
Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte und der britische Premierminister Keir Starmer werden am Montag an dem Gespräch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump teilnehmen. Rutte reise dafür nach Washington, teilte die Nato mit. Zudem wird die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni teilnehmen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Dabei gehe es unter anderem um «Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression. Dazu gehört auch die Aufrechterhaltung des Sanktionsdrucks», teilte die Bundesregierung mit. «Die Reise dient dem Informationsaustausch mit US-Präsident Donald Trump nach dessen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska.» Deutschland unterstreiche das Ziel eines Friedensschlusses in der Ukraine, hiess es.
Selenski in Brüssel erwartet – Videoschalte geplant
Von der Leyen empfängt Selenski am Sonntag in Brüssel. Geplant ist eine Videoschalte der sogenannten «Koalition der Willigen», zu der neben Deutschland vor allem auch Frankreich und Grossbritannien gehören. Dabei wollen die Verbündeten der Ukraine ihre Taktik absprechen vor dem Treffen von mit Trump. Die Europäer wollen verhindern, dass Entscheidungen zum Nachteil der Ukraine getroffen werden.
Trump will nach seinem Treffen mit Putin in Alaska am Freitag mit Selenski persönlich über Wege zur Beendigung des Krieges sprechen. Nach dem Gipfel in Anchorage war Trump von seiner ultimativen Forderung nach einem Waffenstillstand abgerückt. Stattdessen soll nun – im Sinne Putins – über eine Friedensvereinbarung zwischen der Ukraine und Russland gesprochen werden. Unter anderem verlangt Russland, dass die Ukraine auf Gebiete verzichtet, was Selenski kategorisch ablehnt. (dpa)
11:14 Uhr
Sonntag, 17. August
Ukraine fordert von Europäern Druck auf Russland
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha fordert nach dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin mehr Druck auf Moskau zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Zudem brauche die Ukraine in erster Linie Garantien für ihre eigene Sicherheit, eine Stärkung ihrer Verteidigungskraft und ein Paket von Abschreckungsmassnahmen, das Russland zwingt, den Krieg zu beenden, teilte der Minister bei X vor einer am Nachmittag geplanten Videoschalte europäischer Staats- und Regierungschefs mit.
Sybiha führte demnach Gespräche mit seinen europäischen Amtskollegen, um Schritte mit Blick auf die Schalte zu koordinieren. Auch der Sanktionsdruck auf Russland müsse erhöht werden, sagte der Minister. Die EU-Kommission bereitet derzeit ein 19. Paket mit Strafmassnahmen vor.
Trump will mit Selenski über mögliches Kriegsende sprechen
Die sogenannte «Koalition der Willigen», zu der neben Deutschland vor allem auch Frankreich und Grossbritannien gehören, will bei einer Videoschalte ihre Taktik absprechen vor einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit Trump in Washington an diesem Montag. Die Europäer wollen verhindern, dass Entscheidungen zum Nachteil der Ukraine getroffen werden. Trump will nach seinem Treffen mit Putin nun mit Selenski persönlich über Wege zur Beendigung des Krieges sprechen.
Nach dem Treffen mit Putin am Freitag in Alaska war Trump von seiner Forderung nach einem Waffenstillstand abgerückt. Stattdessen soll nun – im Sinne Putins – über eine Friedensvereinbarung gesprochen werden. Unter anderem verlangt Russland, dass die Ukraine auf Gebiete verzichtet, was Selenski kategorisch ablehnt.
06:46 Uhr
Sonntag, 17. August
Reaktion auf Alaska-Gipfel: Europäer sprechen ihre Taktik ab
Nach dem Ukraine-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs politisch einseitige Entscheidungen zulasten Kiews verhindern. Am Sonntag solle eine Videoschalte der «Koalition der Willigen» stattfinden, hiess es aus dem Élysée-Palast in Paris. Damit sind die Verbündeten der Ukraine gemeint, die zur Unterstützung einer friedenssichernden Mission bereit wären. Unterdessen will der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski nach Washington reisen, um dort am Montag mit Trump zu sprechen.
Trump hatte Putin am Freitag zu einem Gipfeltreffen in Alaska empfangen und seinem diplomatisch weitgehend isolierten Gast dabei buchstäblich den roten Teppich ausgerollt - obwohl gegen Putin ein internationaler Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen vorliegt. Konkrete Gesprächsinhalte gaben die beiden danach nicht preis. Allerdings kassierte Trump seine bisherige Forderung nach einer Waffenruhe vor etwaigen Friedensverhandlungen wieder ein - und schwenkte damit auf Putins Linie ein, ohne dass der russische Präsident selbst sichtbare Zugeständnisse gemacht hätte.
Zwar wurde das aus Sicht der Europäer schlimmste Szenario, ein Deal über den Kopf der Ukrainer hinweg, vorerst nicht zur Realität. Doch die Ernüchterung nach den intensiven Absprachen im Vorfeld - auch mit Trump - war deutlich spürbar. Putin durfte am Rednerpult neben seinem Gastgeber einmal mehr deutlich machen, dass für einen stabilen Frieden zuallererst die Grundursachen des Konflikts beseitigt werden müssten, so wie er sie definiert. Trump liess das unwidersprochen - und betonte später in einem TV-Interview, er rate Selenski dazu, einem «Deal» mit dem militärisch überlegenen Angreifer zuzustimmen.
Putin verlangt angeblich kompletten Donbass
Besonders heikel ist die Frage möglicher Gebietsabtretungen, die Kiew bislang strikt ablehnt. US-Medien zufolge soll Putin verlangt haben, den kompletten Donbass im Osten der Ukraine Russland zuzuschlagen. Trump habe diese Forderung an Selenski weitergereicht, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg, die Zeitung «New York Times» und die Nachrichtenseite «Axios» jeweils unter Berufung auf informierte Kreise. Gegenwärtig kontrolliert Moskau nur Teile des Donbass.
Nach dem Gipfel informierte Trump die wichtigsten europäischen Staats- und Regierungschefs am Samstagmorgen über sein Gespräch mit Putin. Darin habe Trump erfreulicherweise nicht einen einzigen der vorher von den Europäern und Selenski festgelegten fünf Kernpunkte infrage gestellt, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz in einem ZDF-Interview.
Merz schliesst territoriale Zugeständnisse nicht aus
Mittlerweile hält der CDU-Vorsitzende auch Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ohne vorherigen Waffenstillstand für vertretbar - vorausgesetzt, es komme schnell zu einem Abkommen. «Wenn das gelingt, ist das mehr wert als ein Waffenstillstand, der möglicherweise über Wochen andauert - ohne weitere Fortschritte in den politischen, diplomatischen Bemühungen.»
In der Schalte sei es auch um mögliche territoriale Zugeständnisse an Russland gegangen, sagte Merz. Gebietsabtretungen im Gegenzug für ein Ende des russischen Angriffskriegs schien er dabei prinzipiell nicht auszuschliessen: «Keine territorialen Zugeständnisse, bevor es nicht einen Friedensvertrag gibt», umriss Merz die Vorgabe in einem ARD-«Brennpunkt». Spätestens mit einem solchen Friedensvertrag müssten dann auch Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Kraft treten. Dass auch die USA bereit seien, sich an solchen Sicherheitsgarantien zu beteiligen, bezeichnete Merz als gute Nachricht.
Allerdings liess der Kanzler auch leise Kritik an der Inszenierung des Alaska-Gipfels und der Aufwertung Putins durchklingen. «Es war ein grosses Protokoll. Die Presse in Russland jubelt. Ein bisschen weniger wäre auch genug gewesen.»
Gerät Selenskis Besuch bei Trump wieder zum Fiasko?
Wie es nun weitergeht, dürfte massgeblich davon abhängen, wie Selenskis Besuch in Washington verläuft - und mit welchen Forderungen er dort konfrontiert wird. Im Februar war sein Treffen mit Trump im Weissen Haus vor laufenden Kameras eskaliert, so dass der Ukrainer unverrichteter Dinge abziehen musste. In der Folge setzten die USA ihre für die Ukraine enorm wichtigen Militärhilfen vorübergehend aus.
Merz zufolge soll Selenskis Besuch diesmal ein trilaterales Gespräch mit Trump und Putin folgen, für das es aber noch keinen Ort und Zeitpunkt gebe. Laut einem unbestätigten «Axios»-Bericht liess der US-Präsident seine europäischen Gesprächspartner wissen, dass er ein solches Treffen am Freitag anstrebe.
Merz empfiehlt sich selbst als Vorbild
Merz geht nicht davon aus, dass Selenskis Visite in Washington auch diesmal wieder ausartet. Die europäischen Staats- und Regierungschefs würden dem ukrainischen Präsidenten vorher «ein paar gute Ratschläge geben», sagte der Kanzler den Sendern RTL/ntv. «Er hat ja auch gesehen, dass mein Treffen mit Donald Trump ganz anders verlaufen ist als sein Treffen. Wir haben uns darüber schon einmal ausführlich unterhalten.» (dpa)
20:34 Uhr
Samstag, 16. August
Friedrich Merz: Lösung für Ukraine ein kleines Stückchen näher gekommen
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz zieht ein positives Fazit des Alaska-Gipfels von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin. «Dieser Gipfel kann ein Erfolg werden auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine, vorausgesetzt, es werden jetzt die richtigen Schritte unternommen», sagte er.
Er verwies auf das geplante Treffen Trumps mit dem ukrainische Präsidenten Wolodimir Selenski an diesem Montag. Diesem solle später ein trilaterales Gespräch mit Putin folgen, für das Zeitpunkt und Ort aber noch offen seien. «Das ist ein guter Weg, aber dieser Weg wird noch mühevoll werden. Und ich glaube, das dürfen wir alle nicht unterschätzen», sagte Merz.
Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges sei die Bundesregierung immer wieder aufgefordert worden, alle Anstrengungen für eine diplomatische Lösung zu unternehmen. Den habe er immer zugestimmt, sagte Merz. Allerdings müsse eine solche diplomatische Lösung auch im Sinne der Eigenstaatlichkeit, der Souveränität der Ukraine erzielt werden. «Und dem sind wir jetzt ein kleines Stückchen näher gekommen.»
Merz geht nicht davon aus, dass Trump Selenski im Weissen Haus wieder so vorführen wird wie im Februar. Die europäischen Staats- und Regierungschefs würden Selenski bei einem Gespräch an diesem Sonntag «ein paar gute Ratschläge geben», sagte Merz. «Er hat ja auch gesehen, dass mein Treffen mit Donald Trump ganz anders verlaufen ist als sein Treffen. Wir haben uns darüber schon einmal ausführlich unterhalten.» (dpa)
17:37 Uhr
Samstag, 16. August
Selenski berichtet von Kriegserfolgen im Osten der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach einem Treffen mit Armeechef Olexander Syrskyj von kleineren Erfolgen seiner Truppen im Osten des Landes berichtet. Vor allem in der Region Donezk seien bereits zwei Tage hintereinander nicht näher beschriebene Fortschritte in der Umgebung der Orte Dobropylija und Pokrowsk gemacht worden. Schon am Vortag hatten ukrainische Medien berichtet, dass es bei Pokrowsk gelungen sei, russische Attacken abzuwehren und im Gegenangriff Gelände zurückzuerobern. Die Angaben liessen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
Selenski warnte zugleich vor möglichen russischen Gegenschlägen. «Angesichts der politischen und diplomatischen Lage in der Ukraine und in Kenntnis russischer Hinterlist gehen wir davon aus, dass die russische Armee in den kommenden Tagen versuchen wird, den Druck und die Angriffe auf ukrainische Stellungen zu verstärken, um günstigere politische Bedingungen für Gespräche mit globalen Akteuren zu schaffen», schrieb Selenski auf der Plattform X.
Die ukrainischen Militärs verfolgten die Bewegungen russischer Truppen und seien bereit, auch asymmetrisch auf Vorstösse zu reagieren. (dpa)
17:35 Uhr
Samstag, 16. August
Bericht: Alaska-Gipfel-Unterlagen in Hotel-Drucker gefunden
In einem Hotel-Drucker in Anchorage sind laut einem US-Medienbericht vorbereitende Unterlagen für die Teilnehmer des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin gefunden worden. Das Radio-Netzwerk NPR meldete, dass die acht Seiten am Freitagmorgen im Business Center des Captain-Cook-Hotels entdeckt worden seien. Es liegt rund 20 Fahrminuten von der Militärbasis Elmendorf-Richardson entfernt, wo das Treffen der beiden Präsidenten zum Ukraine-Krieg stattfand.
Die von NPR veröffentlichten Unterlagen enthalten unter anderem einen detaillierten Zeitplan mit konkreten Besprechungsräumen des Treffens, Ansprechpartner des US-Aussenministeriums mit Telefonnummern, das Menü des geplanten Mittagessens und Mini-Biografien mit Fotos der Teilnehmenden und Aussprachehilfen zu ihren Namen. Zu Russlands Präsident ist beispielsweise die Aussprache «POO-tihn» vermerkt.
Eine Regierungssprecherin sagte dem US-Sender ABC News dazu: «Es ist lächerlich, dass NPR ein mehrseitiges Mittagsmenü veröffentlicht und es als «Sicherheitslücke» bezeichnet.» Sie bestritt nicht, dass Dokumente gefunden worden seien.
Sicherheitsexperten sehen den Vorgang kritisch. «Mir kommt das wie ein weiterer Beweis für die Schludrigkeit und Inkompetenz dieser Regierung vor», sagte Juraprofessor Jon Michaels von der Universität UCLA in Los Angeles dem Sender. «Man lässt einfach nichts im Drucker liegen. Es ist ganz einfach.» (dpa)
16:50 Uhr
Samstag, 16. August
Putin zufrieden mit Alaska-Gipfel
Kremlchef Wladimir Putin hat sich im Nachgang zufrieden über sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska geäussert. «Das Gespräch war sehr offen, inhaltlich reichhaltig und bringt uns meiner Meinung nach den gewünschten Lösungen näher», sagte Putin vor einer Sitzung mit Vertretern der russischen Führung im Kreml, bei der er die Details des Gipfels hinter verschlossenen Türen ausführen wollte. «Wir haben seit Langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene mehr geführt», fügte er nach Angaben der Agentur Tass hinzu.
Russland respektiere die Position der US-Regierung über die Notwendigkeit einer raschen Beendigung der Kampfhandlungen in der Ukraine, sagte Putin. «Nun, auch wir würden dies begrüssen und möchten alle Fragen mit friedlichen Mitteln lösen», sagte der Kremlchef. Seine Truppen führen seit Februar 2022 einen harten Angriffskrieg gegen die Ukraine, haben bisher knapp ein Fünftel des Nachbarlandes unter ihre Kontrolle gebracht.
Der Gipfel in Anchorage hatte keine greifbaren Ergebnisse im Hinblick auf eine schnelle Friedenslösung gebracht. Russland ist auch immer noch nicht erkennbar von seinen Maximalforderungen abgerückt. (dpa)
14:17 Uhr
Samstag, 16. August
Kallas: «Sicherheit Europas steht nicht zur Verhandlung»
Nach dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin betont EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas die Kompromisslosigkeit gegenüber Russland. «Die Sicherheit Europas steht nicht zur Verhandlung», schrieb die EU-Aussenbeauftragte auf der Plattform X. Die eigentliche Ursache des Ukraine-Krieges sei die imperialistische Aussenpolitik Russlands, «nicht ein imaginäres Ungleichgewicht in der europäischen Sicherheitsarchitektur».
Die Entschlossenheit von Trump, ein Friedensabkommen zu erzielen, sei von entscheidender Bedeutung. «Die harte Realität ist jedoch, dass Russland nicht die Absicht hat, diesen Krieg in absehbarer Zeit zu beenden», ergänzte Kallas. Während sich die Delegationen getroffen hätten, habe Russland neue Angriffe auf die Ukraine gestartet. «Putin zieht die Verhandlungen weiter in die Länge und hofft, damit durchzukommen.» (dpa)
13:57 Uhr
Samstag, 16. August
Selenski drängt auf Dreier-Treffen und will Sanktionen
In seinem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland bekräftigt. Das teilte Selenski in sozialen Netzwerken mit. «Es muss stärkere Sanktionen geben, wenn es kein dreiseitiges Treffen gibt oder Russland sich einem fairen Ende des Krieges verweigert», so der ukrainische Staatschef. Sanktionen seien ein wirkungsvolles Instrument.
Selenski strebt nach dem Alaska-Gipfel von Trump und Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag ein Dreier-Treffen an, um über ein Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu sprechen. Aus dem Kreml hiess es, dass dazu bisher nichts besprochen worden sei.
Selenski forderte zudem «zuverlässige und langfristige Sicherheitsgarantien» für die Ukraine unter Beteiligung von Europa und den Vereinigten Staaten. Dazu bestand er darauf, dass Kiew bei allen die Ukraine betreffenden Verhandlungen auch eingebunden werde. Das gelte vor allem für territoriale Fragen. (dpa)
13:21 Uhr
Samstag, 16. August
Europäer pochen auf Sicherheitsgarantien für die Ukraine
Nach dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin pocht Europa weiter auf Schutzversprechen für die Ukraine. «Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine unumstössliche Sicherheitsgarantien benötigt, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam zu verteidigen», heisst es in einem gemeinsamen Statement mehrerer europäischer Staats- und Regierungschefs.
Nach Angaben von Teilnehmern hatte Trump nach seinem Treffen mit Putin in einer Schaltkonferenz mit europäischen Partnern die Bereitschaft bekräftigt, der Ukraine gemeinsam mit Europa entsprechende Sicherheitsgarantien zu geben.
Diese Bereitschaft begrüsse man, schreiben Bundeskanzler Friedrich Merz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer, der finnische Präsident Alexander Stubb, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, Polens Regierungschef Donald Tusk und EU-Ratspräsident António Costa in ihrem Statement.
Die sogenannte Koalition der Willigen sei bereit, eine aktive Rolle zu spielen. Die zuvor immer wieder erwähnte Forderung der Europäer nach einem Waffenstillstand findet in dem Statement keine Erwähnung.
Nun müssten weitere Gespräche folgen, auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, fordern die Europäer weiter. Man sei bereit, mit Trump und Selenski auf einen trilateralen Gipfel mit europäischer Unterstützung hinzuarbeiten.
Starmer: Wichtiger Fortschritt
Der britische Premier Starmer erklärte: «Die Bemühungen von Präsident Trump haben uns der Beendigung des völkerrechtswidrigen Krieges Russlands in der Ukraine näher gebracht als je zuvor.» Die Bereitschaft der USA, der Ukraine gemeinsam mit Europa im Rahmen eines Abkommens robuste Sicherheitsgarantien zu geben, sei ein wichtiger Fortschritt und werde entscheidend dazu beitragen, Putin von weiteren Angriffen abzuhalten. (dpa)
12:40 Uhr
Samstag, 16. August
Macron nach Alaska-Gipfel: Weiter Druck auf Russland ausüben
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Alaska-Gipfel betont, dass der Druck auf Russland aufrechterhalten werden müsse. Gemeinsam mit seinen europäischen Kollegen sei er der Meinung, dass dies notwendig sei, solange der russische Angriffskrieg auf die Ukraine laufe und ein solider und dauerhafter Frieden, der die Rechte der Ukraine respektiere, nicht geschlossen worden sei, schrieb der französische Staatschef auf X.
Macron schrieb auch, die Europäer seien sich einig, dass jeder solide Frieden von unerschütterlichen Sicherheitsgarantien begleitet werden müsse. «Ich begrüsse mit Blick darauf die Bereitschaft der USA, dazu beizutragen», schrieb Macron. Um dabei konkret voranzukommen, solle es bald ein neues Treffen der «Koalition der Willigen» geben.
Der französische Präsident mahnte zudem, die Lehren aus den vergangenen 30 Jahren zu ziehen «und besonders aus der gut bekannten Neigung Russlands, seine eigenen Verpflichtungen nicht einzuhalten». (dpa)
12:25 Uhr
Samstag, 16. August
Trump: Friedensabkommen bester Weg zu Kriegsende in Ukraine
Nach seinem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska beharrt US-Präsident Donald Trump nicht länger auf einer sofortigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Am besten lasse sich der Krieg beenden, indem man direkt zu einem Friedensabkommen übergehe, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
Wörtlich hiess es in dem Post: «Es wurde von allen entschieden, dass der beste Weg, den furchtbaren Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, darin besteht, direkt zu einem Friedensabkommen überzugehen, und nicht zu einer reinen Waffenruhe-Vereinbarung, die oft nicht hält.»
Trump bestätigte, dass er am kommenden Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in Washington zusammentreffen werde. «Wenn alles klappt, werden wir ein Treffen mit Präsident Putin vereinbaren», schrieb er weiter. (dpa)
11:58 Uhr
Samstag, 16. August
Trump beharrt nicht mehr auf sofortiger Waffenruhe
US-Präsident Donald Trump beharrt im Ukraine-Krieg nicht mehr auf einer sofortigen Waffenruhe. Das Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska sowie Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und europäischen Verbündeten seien sehr gut gelaufen, schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Alle seien sich einig gewesen, dass der beste Weg sei, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen und kein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht halte.
Trump schrieb von einem «grossartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska». Selenski werde nun nach Washington kommen. Wenn alles klappe, werde dann ein Treffen mit Putin vereinbart. Vor dem Treffen mit Putin hatte Trump noch auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen. (dpa)
09:40 Uhr
Samstag, 16. august
Selenski reist am Montag nach Washington
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski reist am Montag zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump nach Washington. Das kündigte er nach einem Telefonat mit Trump bei Telegram an. (dpa)
09:38 Uhr
Samstag, 16. August
Moskau und Kiew setzen Luftangriffe trotz Alaska-Gipfel fort
Trotz der amerikanisch-russischen Gespräche in Alaska haben Russland und die Ukraine ihre gegenseitigen Luftangriffe in der Nacht fortgesetzt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe sind vom russischen Militär 85 Kampfdrohnen und eine ballistische Rakete gegen Ziele im ukrainischen Hinterland eingesetzt worden. Zwar sei ein Grossteil der Drohnen abgefangen worden, dennoch habe es 24 Drohneneinschläge und einen Raketeneinschlag an zwölf Orten gegeben, hiess es.
Auch auf russischer Seite wurden ukrainische Drohnenangriffe registriert. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge sind 29 Drohnen abgeschossen worden. Demnach gab es die meisten Einsätze der Flugabwehr über südrussischen Gebieten und dem Asowschen Meer. (dpa)
09:36 Uhr
Samstag, 16. August
Kreml nach Gipfel: Treffen mit Selenski bisher kein Thema
eim Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska ist nach Kreml-Angaben ein Dreier-Treffen mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodimir Selenski kein Thema gewesen. Ein solcher Gipfel sei bisher nicht angesprochen worden, sagte Putins aussenpolitischer Berater, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen.
Auch das Datum für ein nächstes Treffen von Putin und Trump sei bisher nicht bekannt, sagte Uschakow. Putin hatte Trump beim Gipfel in Anchorage bei einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse nach Moskau eingeladen. Der russische Präsident machte indes auf der Rückreise nach Moskau in der Region Tschukotka im Fernen Osten Station, um dort Gespräche über die regionale Entwicklung zu führen. (dpa)
09:04 Uhr
Samstag, 16. August
Schumer: Trump hat von Putin nichts erhalten
Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, hat das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf kritisiert.
«Donald Trump hat heute dem autokratischen Schurken Wladimir Putin den Roten Teppich ausgerollt», sagte Schumer einer Mitteilung zufolge. Während Details zum Gesprächsinhalt zwischen Trump und Putin noch auf sich warten liessen, scheine es so, als habe der US-Präsident dem Russen Legitimität auf einer internationalen Bühne verliehen und keinerlei Rechenschaftspflicht abverlangt - aber im Gegenzug nichts erhalten.
Schumer fügte hinzu: «Wir befürchten, dass es keine Diplomatie war, sondern reines Theater.» (dpa)
09:02 Uhr
Samstag, 16. August
Trump nach Gipfeltreffen zurück in Washington
US-Präsident Donald Trump ist nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska zurück in Washington. Seine Maschine, die Air Force One, landete am frühen Samstag (Ortszeit) auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews nahe der US-Hauptstadt, wie mitreisende Journalisten berichteten. (dpa)
02:10 Uhr
Samstag, 16. August
Auch Trump ist wieder zurück in seinem Flugzeug
Der amerikanische Präsident hat Air Force One bestiegen. Der Abflug steht unmittelbar bevor. Ankunft von Trump war um 10.20 Uhr (Lokalzeit). Abflug sechs Stunden später. Zurück bleiben Hunderte von Medienschaffende, die extra für den Gipfel nach Alaska gereist sind. (rr)
01:53 Uhr
Samstag, 16. August
Putin auf dem Weg zurück nach Moskau
Der russische Präsident hat genug gesehen. Nach fünf Stunden in Alaska bereitet sich Wladimir Putin auf seinen Rückflug vor. Er hat soeben seine Präsidentenmaschine bestiegen. Das deutet nun definitiv nicht darauf hin, dass er alle seine Ziele erreicht hat. (rr)
01:19 Uhr
Samstag, 16. August
Erstes Fazit: Kein Durchbruch
Das Rätselraten geht weiter. Putin sprach über «Abkommen», die während des langen Gesprächs getroffen worden seien. Trump hingegen sagte, «we didn't get there», wir habens nicht geschafft. Auch betonte der Amerikaner, dass kein Deal vorliege, solange kein Deal vorliege. Das deutet eigentlich darauf hin, dass Putin ihn abblitzen liess. Andererseits: Trump schien guter Laune zu sein und äusserte sich sehr respektvoll über Putin. Das deutet darauf hin, dass er immer noch daran glaubt, Putin von einem Waffenstillstand überzeugen zu können. (rr)
01:45 Uhr
Samstag, 16. August
Und was macht Putin?
Während Trump mit Sean Hannity plaudert, hat sich Putin angeblich mit einem russisch-orthodoxen Priester getroffen. Er überbrachte ihm Geschenke aus Russland. Am Treffen auf dem amerikanischen Stützpunkt war ein Übersetzer zugegen, weil der russisch-orthodoxe Geistliche anscheinend nicht Russisch spricht. (rr)
01:39 Uhr
Samstag, 16. August
Trump spricht nun mit seinem Lieblingsmoderator
Nach dem Ende des Treffens mit Putin steht nun für Donald Trump ein Interview mit Sean Hannity auf dem Programm. Der «Fox News»-Moderator ist ein enger Freund, mit dem der Präsident fast täglich sprechen soll. Vielleicht findet er heraus, was genau Trump mit Putin besprochen hat? Allerdings ist Hannity nicht wirklich für seine bohrenden Fragen bekannt. Ausgestrahlt werden soll das Interview um ca. 3 Uhr (Schweizer Zeit). Trump wird Alaska also schon bald wieder verlassen. (rr)
01:07 Uhr
Samstag, 16. August
Pressekonferenz war keine Pressekonferenz, ist aber nun zu Ende
Nun ist der gemeinsame Auftritt der beiden Präsidenten bereits vorbei. Weder Putin noch Trump haben gesagt, was genau nun beschlossen wurde. Das Wort Waffenstillstand jedoch fiel kein einziges Mal. Der amerikanische Präsident deutete an, dass bald ein weiterer Gipfel stattfinden werde. Putin sagte, auf Englisch, dass dieses hoffentlich in Moskau stattfinden werde. Auffallend war, wie gut sich die beiden verstanden. Und dass beide kein Interesse daran hatten, die Fragen der Medienschaffenden zu beantworten. (rr)
00:58 Uhr
Samstag, 16. August
Nun spricht Trump
Putin hat in seinen Ausführungen angetönt, dass er und Trump «Abkommen» abgeschlossen hätten. Aber wollte nicht verraten, was in diesen Abkommen steht. Der amerikanische Präsident sagt nun, dass die beiden Fortschritte gemacht hätten. Aber inhaltlich ist er auch sehr vage. Trump spricht von «extrem produktiven» Sitzungen, in denen fast alle offenen Fragen beantwortet werden konnten. Was haben die beiden abgemacht? (rr)
00:57 Uhr
Samstag, 16. August
Pressekonferenz hat begonnen
Zuerst spricht der russische Präsident. Wladimir Putin beginnt mit einer kleinen Geschichtslektion. Keine Überraschung. (rr)
00:47 Uhr
Samstag, 16. August
Trump informiert angeblich Selenski über das Ergebnis des Gipfels
Der Beginn der geplanten Pressekonferenz verzögert sich. Angeblich, meldet der Sender «Fox News Channel» informiere Donald Trump derzeit noch den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski über das Ergebnis des Gesprächs mit Wladimir Putin. Trump hatte vor dem Gipfel versprochen, seinen ukrainischen Amtskollegen gleich nach dem Ende des Gipfels zu kontaktieren. (rr)
00:21 Uhr
Samstag, 16. August
Treffen zu Ende, folgt nun eine Pressekonferenz?
Das Treffen zwischen Trump und Putin ist nach rund zweieinhalb Stunden zu Ende, heisst es in Anchorage. Nun sind alle Augen auf die Bühne gerichtet, auf der die beiden Präsidenten nun bald eine Pressekonferenz veranstalten sollen. Hinter den zwei Podien ist zu lesen: «Pursuing Peace», Friede anstreben. (rr)
22:44 Uhr
Freitag, 15. August
Treffen immer noch im Gang
Das Treffen der amerikanischen und der russischen Delegation dauert an. Und zwar hinter verschlossenen Türen. Die Medienschaffenden wissen also nicht, was Trump und Putin gerade besprechen. (rr)
22:22 Uhr
Freitag, 15. August
Präsidenten, Aussenminister, Berater: Wer sitzt am Tisch?
Kurz vor dem zunächst als Zweiertreffen angekündigten Gespräch zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin haben die Amerikaner überrascht: An der Unterhaltung würden zwei weitere US-Vertreter teilnehmen, berichteten US-Medien. Auch Russland schickte zwei weitere Personen in die Runde. Wer sind die sechs Teilnehmenden im Raum?

- Donald Trump, 79, Präsident. Trump hatte im US-Wahlkampf versprochen, den Ukraine-Krieg sofort nach seinem Amtsantritt zu beenden. Bei ihm wächst die Unzufriedenheit über fehlende Fortschritte zu Waffenruhe und Frieden. Er hat Putin mit Sanktionen und indirekten Zöllen für russische Handelspartner gedroht, sollte dieser nicht bald mehr Verhandlungsbereitschaft zeigen.
- Marco Rubio, 54, Aussenminister. Rubio war einst ein lauter öffentlicher Kritiker Putins, nannte ihn einen «Gangster», «Schläger» und «Kriminellen». Als Trumps Aussenminister ist er zurückhaltender geworden und sieht auch die Ukraine öffentlich kritischer.
- Steve Witkoff, 68, Sonderbeauftragter. Witkoff ist Anwalt, Immobilieninvestor und seit Jahrzehnten mit Trump bekannt. Dieser hatte ihn zu Beginn seiner zweiten Amtszeit als Sondergesandten für den Gaza-Krieg, Atom-Verhandlungen mit dem Iran und für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eingesetzt.
- Wladimir Putin, 72, Präsident. Der Kremlchef führt seit fast dreieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine - und soll nun offiziell auf Forderungen nach einer allumfassenden und bedingungslosen Waffenruhe reagieren. Nach jahrelanger Isolation im Westen gilt Trumps Einladung in die USA und damit zurück auf die Weltbühne für Putin als grosser diplomatischer Erfolg. Von einem historischen Gipfel ist in Moskau die Rede - und von einer Chance, den Krieg zu beenden.
- Sergej Lawrow, 75, Aussenminister. Der russische Chefdiplomat gilt als starker Befürworter des Krieges gegen die Ukraine und erklärt immer wieder im Ausland Moskaus Invasionsziele. Normalerweise vertritt er Putin bei internationalen Auftritten und Konferenzen, denen der Kremlchef wohl auch aus Sicherheitsgründen fernbleibt. Putin ist - anders als Lawrow - mit einem Haftbefehl des Weltstrafgerichts international zur Fahndung ausgeschrieben.
- Juri Uschakow, 78, aussenpolitischer Berater Putins. Der altgediente Kremlbeamte steuert im Hintergrund die internationalen Kontakte Putins. Er ist auch die zentrale Figur in der Präsidialverwaltung für die jüngsten Kontakte zur US-Regierung. Zu seinen Aufgaben gehört die Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen nach jahrelanger Funkstille zwischen Moskau und Washington.
(dpa)
22:06 Uhr
Freitag, 15. August
«Alle raus aus dem Raum!»– Presse muss nach Blick auf Putin und Trump Raum verlassen
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin haben sich vor ihren Verhandlungen in Alaska bei einem kurzen Auftritt den auf dem Militärstützpunkt anwesenden Pressevertretern gezeigt. Auf Rufe von Reportern im Raum, unter anderem zu einer möglichen Waffenruhe und in der Ukraine getöteten Zivilisten, ging Putin nicht ein. Anwesend waren neben den beiden Präsidenten auch ihre Aussenminister Sergej Lawrow und Marco Rubio sowie weitere Mitglieder ihrer jeweiligen Delegation.

Nach wenigen Minuten wurden die Journalisten zunächst freundlich, dann eher brüsk mit einem lauten «Everybody get out of the room!» («Alle raus aus dem Raum!») aufgefordert, den Saal zu verlassen. Hinter den beiden Präsidenten war eine blaue Wand mit der Aufschrift «Pursuing Peace» («Frieden anstreben») zu sehen. (dpa)
21:44 Uhr
Freitag, 15. August
Kreise: Nato-Oberbefehlshaber Grynkewich ebenfalls in Alaska
Der neue Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, General Alexus Grynkewich, ist für das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ebenfalls nach Alaska gereist. Dies teilte ein ranghoher Nato-Offizier am Freitag der Nachrichtenagentur AP unter Zusicherung von Anonymität mit. Der Amerikaner Grynkewich, der erst Anfang Juli das Kommando über die Nato-Streitkräfte in Europa übernahm, solle Trump und Pentagonchef Pete Hegseth in Alaska «militärischen Rat» geben.
Grynkewich ist ein Unterstützer der Ukraine und sieht Russland als eine klare Bedrohung für die europäische Sicherheit an. In der Vergangenheit hat der General von der Notwendigkeit gesprochen, der Regierung in Kiew schnell Militärhilfe bereitzustellen. In dieser Weise äusserte sich der General auch, als Trump im Juli erklärte, dass die Nato weitere US-Waffenlieferungen an die Ukraine koordinieren solle.
Die Anwesenheit Grynkewichs in Alaska dürfte auf die Zustimmung von Staats- und Regierungschefs in der EU stossen. Diese hatten in den vergangenen Tagen versucht, Trump davon zu überzeugen, bei seinem Treffen mit Putin robust aufzutreten und keinen Deal über den Kopf der Ukraine hinweg mit Russland auszuhandeln. (dpa)
21:41 Uhr
Freitag, 15. August
Trump und Putin steigen in gleichen Wagen
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin sind in Alaska nach einem Handschlag gemeinsam in den gleichen Wagen gestiegen. Auf Live-TV-Bildern war zu sehen, wie sie nach ihrer Begrüssung in eine schwarze Limousine mit US-Flagge einstiegen. Zuvor standen die beiden für einen Moment auf einer blauen Bühne, die mit «Alaska 2025» betitelt war. Journalisten hatten ihnen Fragen zugerufen, die aber unbeantwortet blieben. (dpa)
21:37 Uhr
Freitag, 15. August
Das Treffen hat begonnen
Mit der jeweiligen Delegation an ihrer Seite, sitzen die beiden Staatsoberhäupter gegenüber. Die Presse musste den Raum verlassen. (cam)

21:15 Uhr
Freitag, 15. August
Sprecherin: Doch kein Einzelgespräch zwischen Trump und Putin geplant
Bei ihrem Gipfel in Alaska wird US-Präsident Donald Trump kein Einzelgespräch mit Kremlchef Wladimir Putin führen. Dies teilte US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt vor mitreisenden Reportern an Bord der Air Force One mit. Vielmehr würden auf amerikanischer und russischer Seite zunächst jeweils drei Akteure Gespräche führen. Bei dem Treffen mit Putin werde Trump Aussenminister Marco Rubio und seinen Sondergesandten Steve Witkoff dabei haben.
An einem geplanten Arbeitsessen mit dem russischen Präsidenten würden neben Rubio und Witkoff der amerikanische Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick, Pentagonchef Pete Hegseth sowie die Stabschefin des Weissen Hauses, Susie Wiles, teilnehmen.
Noch zu Wochenbeginn hatte Leavitt angedeutet, dass es zu einem Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Putin kommen könnte. (dpa)
21:11 Uhr
Freitag, 15. August
Freundlicher Empfang von Putin durch Trump

Kurze Begrüssung auf dem Rollfeld. Trump und Putin schütteln sich freundlich die Hände und posieren kurz für die Medien. Die Fragen der Medienschaffenden wollen sie aber nicht beantworten. Nun fahren die beiden Präsidenten gemeinsam in der gepanzerten Limousine des amerikanischen Präsidenten an den Verhandlungsort auf dem Stützpunkt Joint Base Elmendorf-Richardson. (rr.)

20:53 Uhr
Freitag, 15. August
Russische Maschine gelandet
Nun ist auch der Flieger des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Anchorage gelandet. Gemäss der New York Times flogen vier amerikanische Tarnkappenbomber mit ohrenbetäubender Lautstärke und Geschwindigkeit über die Menge hinweg, als Putins Flugzeug anrollte.(cam)

20:33 Uhr
Freitag, 15. August
Trump: Würde Alaska-Gipfel im Zweifel schnell verlassen
Vor seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska hat Präsident Donald Trump ein positives Ergebnis in Aussicht gestellt - zugleich aber auch ein rasches Ende des Gipfels nicht ausgeschlossen. «Ich denke, das wird sehr gut laufen. Und wenn nicht, werde ich ganz schnell nach Hause zurückkehren», sagte der Republikaner dem Sender Fox News während des Hinflugs. Die erneute Nachfrage, ob er das Treffen im Zweifel verlassen würde, beantwortete Trump mit: «Das würde ich.» (dpa)
20:26 Uhr
Freitag, 15. August
Weisses Haus: Trump und Putin werde nicht allein reden
News aus dem Weissen Haus: Es wird nun kein direktes Gespräch zwischen Trump und Putin geben, beide Seiten werden für das erste Gespräch je zwei Begleiter haben. Bei Trump ist es Aussenminister Marco Rubio und der amerikanische Sondergesandte Steve Witkoff. (rr.)
20:23 Uhr
Freitag, 15. August
Air Force One mit Präsident Trump ist gelandet
Laut Flightradar ist die Air Force One gelandet. (cam)

19:56 Uhr
Freitag, 15. August
Trump dringt erneut auf Ukraine-Waffenruhe
Kurz vor dem historischen Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump erneut auf eine Feuerpause in der Ukraine gedrungen. «Ich will eine Waffenruhe», sagte Trump vor Ankunft seines Flugzeugs Air Force One in der Gipfelstadt Anchorage. «Ich weiss nicht, ob es heute klappt, aber ich wäre nicht glücklich, wenn es heute nicht klappt». Nichts sei in Stein gemeisselt.
Trump betonte, dass die europäischen Verbündeten ihm trotz enger Zusammenarbeit bei den Verhandlungen mit Putin keine Vorgaben machen könnten: «Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe, aber sie werden natürlich auch in den Prozess eingebunden sein.» (dpa)
18:17 Uhr
Freitag, 15. August
Kreml: Gipfel für sechs bis sieben Stunden geplant
Der Gipfel zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem US-Kollegen Donald Trump in Alaska ist nach Kremlangaben für sechs bis sieben Stunden angesetzt. «Wir gehen davon aus, dass es zunächst ein persönliches Gespräch geben wird. Das wird unter Beteiligung der Berater ablaufen. Dann wird es Gespräche innerhalb der Delegationen geben, möglicherweise in der Form eines Arbeitsessens», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem staatlichen TV-Sender Perwy Kanal.
«Danach werden sich die Staatschefs für einige Zeit zurückziehen und dann zu einer gemeinsamen Pressekonferenz zusammenkommen», sagte er. Zuvor hatte Peskow gesagt, dass Putin pünktlich um 11.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) ankommen werde. Trump hole ihn persönlich am Flugzeug ab. Putin startete mit dem Flugzeug von Magadan im Fernen Osten, wo er mehrere Termine hatte. Die Flugzeit für die Strecke bis nach Anchorage wurde mit vier Stunden berechnet.
Bei dem Gipfel auf einem Militärstützpunkt in Alaska soll es vor allem um eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehen. Peskow sagte, dass die russische Seite mit echten Ergebnissen rechne bei diesem ersten Treffen des Kremlchefs mit einem US-Präsidenten seit Kriegsbeginn 2022. Im Fall entsprechender Ergebnisse könne es dann auch ein Dreier-Treffen geben mit Beteiligung der Ukraine, die in Anchorage aussen vor ist, sagte Peskow. (dpa)
18:05 Uhr
Freitag, 15. August
Hillary Clinton stellt Trump Nobelpreisnominierung in Aussicht
Die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat Präsident Donald Trump für sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin eine Botschaft mit auf den Weg gegeben: «Wenn Donald Trump ein Ende von Putins Krieg gegen die Ukraine aushandelt, ohne dass die Ukraine Gebiete abtreten muss, werde ich ihn selbst für den Friedensnobelpreis nominieren», schrieb die frühere Aussenministerin auf der Plattform X.
Trump hat erklärt, dass ein Friedensabkommen seiner Ansicht nach wahrscheinlich den Austausch ukrainischer Gebiete zwischen beiden Seiten erfordern würde. Clinton, Trumps demokratische Rivalin im Präsidentschaftswahlkampf 2016, verwies auf ihren Auftritt in einem Podcast, in dem sie Trump einen Rat gab: «Er trifft sich nicht mit einem Freund. Er trifft sich mit einem Gegner.»
Wenn es ihm jedoch gelinge, Russland zum Rückzug aus den eroberten Gebieten zu bewegen und den Krieg zu beenden, ohne dass die Ukraine Gebiete abtreten müsse, werde sie Trump für den prestigeträchtigen Preis nominieren, sagte sie. Trump und seine Verbündeten werben seit Jahren dafür, ihm den Friedensnobelpreis zu verleihen. (dpa)
17:25 Uhr
Freitag, 15. August
Kreml: Putin kommt pünktlich – Trump holt ihn am Flugzeug ab
Der russische Präsident Wladimir Putin soll nach Kremlangaben pünktlich um 11.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) mit dem Flugzeug in Alaska zum Gipfel mit seinem US-Kollegen Donald Trump ankommen. Putin werde dann am Flugzeug von Trump persönlich empfangen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Starten sollte der Präsident demnach rechtzeitig nach mehreren Terminen in der Stadt Magadan im Fernen Osten Russlands.
Die Flugzeit für die noch gut 3000 Kilometer bis Anchorage wurde mit vier Stunden berechnet. Wegen des stürmischen Windes und Regens fragte der Mitarbeiter des Staatsfernsehens, ob die Ankunft denn pünktlich sein könne. Peskow erwiderte, dass Putin es immer pünktlich schaffe. Der Kremlchef ist allerdings international bekannt dafür, seine Gesprächspartner auch mal Stunden warten zu lassen. (dpa)
17:06 Uhr
Freitag, 15. August
Trump kritisiert russische Drohnenangriffe als kontraproduktiv
US-Präsident Donald Trump hat die russischen Drohnenangriffe auf zivile Ziele in der Ukraine als schädlich für die Verhandlungsposition von Kremlchef Wladimir Putin bezeichnet. «Er glaubt, das verleiht ihm Verhandlungsstärke. Ich denke, es schadet ihm», sagte Trump vor Reportern an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Alaska. Er kündigte an, dort mit Putin über das Vorgehen sprechen zu wollen.
Zugleich warnte Trump Russland vor schärferen Sanktionen, falls Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs ohne Ergebnisse blieben. Putin bringe zwar «viele Geschäftsleute» zu den Verhandlungen mit, was positiv sei, sagte Trump. «Das gefällt mir, denn sie wollen Geschäfte machen, aber sie machen keine Geschäfte, bis der Krieg beigelegt ist.» (dpa)
17:00 Uhr
Freitag, 15. August
In Alaska geht es Trump nicht nur um Frieden, sondern auch um den Nobelpreis – so strategisch geht er dabei vor
Mit seiner zweiten Amtszeit will der US-Präsident ein Vermächtnis hinterlassen. Um einen Friedensnobelpreis zu erhalten, geht er deshalb strategisch vor. Weshalb das im Hinblick auf den Friedensgipfel mit Putin gefährlich ist. (chm)
16:37 Uhr
Freitag, 15. August
Europäischer Gaspreis fällt vor Alaska-Gipfel deutlich
Der Preis für europäisches Erdgas hat sich am Freitag vor dem Gipfeltreffen der Präsidenten der USA und Russlands weiter deutlich verbilligt und den tiefsten Stand seit einem Jahr erreicht. Der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam wurde am Nachmittag bei 31,11 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Günstiger war Erdgas zuletzt im Juli 2024 gewesen.
An den Rohstoffmärkten wird gespannt auf Ergebnisse des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin gewartet, das im US-Bundesstaat Alaska stattfindet. Von dem Gespräch könnten entscheidende Impulse für einen Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgehen und damit auch für die Sanktionen gegen Russland. (dpa)
16:34 Uhr
Freitag, 15. August
Trump nennt Lukaschenko «hochverehrt»
Der amerikanische Präsident verhandelt mit dem Präsidenten von Belarus über eine Freilassung von bis zu 1300 politischen Gefangenen. Das hat Donald Trump am Freitag auf seinem Internet-Dienst Truth Social bekannt gegeben, während des Flugs zum Alaska-Gipfel mit Wladimir Putin. Trump nannte sein Gespräch mit dem autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko «wunderbar» und bezeichnete den seit 1994 regierenden Staatschef als «hochverehrt».
Lukaschenko hat sich in den vergangenen Monaten als Vermittler im Ukraine-Krieg positioniert, der Botschaften zwischen Trump und Putin weiterleitet. Auch gab er der amerikanischen Regierung Tipps für die Gespräche mit dem Kreml, wie er kürzlich stolz in einem Interview mit der Zeitschrift "Time" erzählte. Im Juni erklärte sich Lukaschenko nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg bereit, 14 politische Gefangene – darunter den bekannten Oppositionspolitiker Sergej Tichanowski – freizulassen. (rr)
16:31 Uhr
Freitag, 15. August
Explosion in Munitionsfabrik: 5 Tote und rund 100 Verletzte
Bei einer schweren Explosion und einem Grossbrand in einer Rüstungsfabrik sind in der russischen Region Rjasan mindestens fünf Menschen getötet worden. Mehr als 100 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Gouverneur Pawel Malkow bei Telegram mit. Er selbst sprach lediglich von einem Brand in einem Betrieb, russische Staatsmedien berichteten allerdings, dass es sich um eine Fabrik zur Herstellung von Schiesspulver und Sprengstoff handele. Ein Fabrikgebäude stürzte den Berichten zufolge ein. Dort könne es weitere Opfer unter den Trümmern geben, hiess es.
Vor Ort sei der Ausnahmezustand verhängt worden, sagte Malkow. Auf Fotos und Videos waren Feuer und eine dicke Rauchwolke zu sehen. Zur Ursache gab es zunächst keine Angaben. Ermittler leiteten ein Verfahren wegen Verstosses gegen die Sicherheitsvorschriften für Industrieanlagen ein.
Schon in der Vergangenheit kam es in der Region zu schweren Zwischenfällen mit der Lagerung oder Produktion von Munition. 2021 starben bei einer Explosion in einem Werk des nun auch wieder betroffenen Unternehmens 17 Menschen.
Zwar ist die Region auch immer wieder Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, mit denen sich Kiew gegen die russische Invasion wehrt. Aber zunächst gab es keine Hinweise darauf, dass es infolge eines Drohneneinschlags oder von Sabotage zu der Explosion gekommen war. (dpa)
16:25 Uhr
Freitag, 15. August
Ukraine greift Hafen im russischen Wolgadelta mit Drohnen an
Das ukrainische Militär hat einen russischen Seehafen in Astrachan in der Nähe des Kaspischen Meeres mit Kampfdrohnen angegriffen. «Infolge der Abwehr der Angriffe haben die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ein Schiff beschädigt», teilte der Gouverneur des Gebiets, Igor Babuschkin, bei Telegram mit. Alle Drohnen seien abgewehrt und die Hafeninfrastruktur nicht beschädigt worden. Opfer gab es demnach nicht. Die Hafenanlagen sind gut 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.
Zuvor hatte der ukrainische Generalstab über den Angriff informiert. «Dieses Objekt wird vom russischen Aggressor als wichtiger logistischer Punkt für die Lieferung von Militärgütern aus dem Iran genutzt», begründete er bei Telegram die Attacke. Es sei ein Schiff mit Einzelteilen für Shahed-Kampfdrohnen und Munition aus dem Iran beschädigt worden.
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, kommentierte den Angriff ebenfalls. «Wenn es den Wunsch gibt, Einzelteile für Waffen und Drohnen zu transportieren, die Ukrainer umbringen, dann braucht man sich nicht wundern, wenn dieses Transportmittel zu sinken beginnt», schrieb Jermak bei Telegram. Dazu veröffentlichte er ein Foto, welches das beschädigte Schiff zeigen soll. (dpa)
16:19 Uhr
Freitag, 15. August
Trump beschwichtigt Ukraine vor Gipfel mit Putin
Vor dem weltweit beachteten Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg hat US-Präsident Donald Trump versichert, keine Vereinbarungen ohne Einbezug Kiews zu schliessen. Zwar werde er mit Putin auch über den «Austausch» von Gebieten in der Ukraine reden, doch keine Entscheidungen treffen.
Das Treffen, das auf einem Militärstützpunkt in der Grossstadt Anchorage stattfindet und in den deutschen Abend fällt, könnte Impulse für ein mögliches Kriegsende geben. Doch in der Ukraine und bei den europäischen Verbündeten wird es vor allem mit Sorge verfolgt, auch wegen der eigenen Abwesenheit. Befürchtet wird, dass sich Trump und Putin auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten, ohne Kiew einzubeziehen. Gebietsabtretungen lehnt die Ukraine strikt ab.
Die Ukraine, die Europäer und Trump fordern eine umfassende Waffenruhe. Angreifer Russland ist bislang jedoch nicht von Maximalforderungen in dem Krieg abgerückt.
Das Land, um das es geht, fehlt
Der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenski, der das Treffen aus der Ferne verfolgen muss, äusserte die Hoffnung auf ein baldiges Dreiertreffen mit Trump und Putin. Es sei Zeit, den Krieg zu beenden. Russland müsse entsprechende Schritte machen.
Unterstützer Kiews protestierten in Anchorage gegen Putins Besuch in den USA. Russland will nach bisherigen Angaben die zu grossen Teilen besetzten ukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk komplett haben - und könnte dafür im Gegenzug potenziell bereit sein, sich aus anderen besetzten Flächen zurückzuziehen. Das russische Staatsfernsehen stimmt seine Zuschauer schon seit Tagen auf ein mögliches Kriegsende ein - obwohl die Kampfhandlungen weitergehen. Die ukrainischen Streitkräfte griffen die strategisch wichtige russische Ölindustrie und die westrussische Stadt Kursk mit Kampfdrohnen an.
Trump holt Putin aus der Isolation
Mit der Einladung in die USA holt Trump Kremlchef Putin noch ein deutliches Stück weiter aus der Isolation des Westens. Putin reiste über Magadan im Osten Russlands Richtung USA, Trump startete in Washington. Im Flugzeug nannte er Putin einen «klugen Kerl». Beide Männer respektierten sich sehr, sagte der Republikaner.
Der US-Präsident hatte sich in den letzten Jahren immer wieder anerkennend und respektvoll gegenüber Putin geäussert, der Russland mit harter Hand zunehmend autoritär regiert. Nach Treffen in seiner ersten Amtszeit hatte Trump immer wieder Standpunkte von Putin übernommen. In den vergangenen Wochen hatte er allerdings auch mehrfach Frustration über Putin geäussert und dessen Bereitschaft für Friedensverhandlungen infrage gestellt.
Trump betonte auf dem Weg nach Alaska auch das wirtschaftliche Interesse Russlands an den USA. Eine Zusammenarbeit werde es ohne Frieden in der Ukraine aber nicht geben. Wenn Putin keinen Deal wolle, drohten schwere wirtschaftliche Konsequenzen. (dpa)
15:46 Uhr
Freitag, 15. August
Trump schürt Hoffnung – und droht Putin: Das ist die Ausgangslage vor dem Gipfel in Alaska
Auf einem Militärstützpunkt bei Anchorage (Alaska) treffen sich am Freitag die beiden Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin. Wird Russlands Präsident die Forderungen Trumps erfüllen? (chm)
15:37 Uhr
Freitag, 15. August
Selenski hofft auf die USA beim Alaska-Gipfel
Der beim Gipfel zwischen den USA und Russland nicht anwesende ukrainische Präsident Wolodimir Selenski erhofft von seinem Geheimdienst Informationen über die Gespräche. «Ich erwarte heute einen Bericht des Geheimdienstes über die aktuellen Absichten der russischen Seite und ihre Vorbereitung auf das Treffen in Alaska», schrieb der Staatschef bei Telegram. Die Hauptsache sei, dass die Unterredungen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump den Weg für ein Dreiertreffen eröffnen.
«Es ist Zeit den Krieg zu beenden, und entsprechende Schritte müssen von Russland gemacht werden. Wir hoffen auf Amerika», meinte Selenski. Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
Putin und US-Präsident Donald Trump wollen auf einem Militärstützpunkt nahe Anchorage am Abend mitteleuropäischer Zeit zum ersten Mal seit Beginn der russischen Invasion persönlich zusammenkommen. Dabei soll es um Wege zu einem Waffenstillstand gehen. (dpa)
15:20 Uhr
Freitag, 15. August
Trump: Keine Nato-Sicherheitsgarantien für die Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat Sicherheitsgarantien der Nato für die Ukraine ausgeschlossen. Trump sagte am Freitag vor seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska, es bestehe die Möglichkeit, dass die USA der Ukraine gemeinsam mit europäischen Staaten Sicherheitsgarantien anbieten - «aber nicht in Form der Nato».
Trump sprach an Bord der Air Force One auf dem Weg zum Gipfel mit Reportern. Er sagte, es liege an den Ukrainern, zu entscheiden, ob sie Putin im Rahmen eines Friedensabkommens Gebiete überlassen wollten. «Ich denke, sie werden die richtige Entscheidung treffen», erklärte er.
«Ich bin nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln», sagte Trump. «Ich bin hier, um sie an einen Verhandlungstisch zu bringen.» (dpa)
15:10 Uhr
Freitag, 15. August
Macron und Selenski beraten sich vor US-Russland-Gipfel
Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein ukrainischer Kollege Wolodimir Selenski haben sich vor dem USA-Russland-Gipfel ein weiteres Mal ausgetauscht. Macrons Büro teilte mit, die beiden Staatschefs hätten am Donnerstag und ein weiteres Mal am Freitag miteinander gesprochen. Sie hätten ein Treffen nach der Zusammenkunft zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska am heutigen Freitag vereinbart, wenn dies «am nützlichsten und effektivsten» sei.
Das Treffen in Alaska könnte erheblichen Einfluss auf die Sicherheit Europas und den weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine nehmen. Dass Selenski daran nicht teilnehmen wird, ist aus Sicht Kiews und seiner europäischen Verbündeten bereits ein schwerer Schlag für das Ansinnen, dass keine Entscheidungen über die Ukraine ohne ukrainische Beteiligung getroffen werden.
Unter den US-Regierungsvertretern, die Trump auf seiner Reise nach Alaska begleiten, sind Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und Aussenminister Marco Rubio. Auch CIA-Direktor John Ratcliffe, Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und ranghohe Mitarbeiter des Weissen Hauses wie Stabschefin Susie Wiles standen auf der Passagierliste für den Regierungsflieger Air Force One.
Trump betonte auf seiner Plattform Truth Social am Freitag noch einmal in knappen Worten, dass viel auf dem Spiel stehe. Das Wetter im Gipfelort Anchorage war kühl und regnerisch. Medienvertreter aus aller Welt fanden sich in der Stadt ein. (dpa)
15:05 Uhr
Freitag, 15. August
Trump vor Gipfel mit Putin: Kiew wird selbst entscheiden
US-Präsident Donald Trump hat erneut versichert, dass er mit Kremlchef Wladimir Putin keine Vereinbarungen ohne Einbezug der Ukraine treffen wird.

Zwar werde er mit Putin bei dem weltweit beachteten Treffen in Alaska am Abend mitteleuropäischer Sommerzeit auch über den «Austausch» von Gebieten in der Ukraine reden, doch keine Entscheidungen treffen: «Ich muss die Ukraine die Entscheidung treffen lassen, und ich denke, sie wird eine vernünftige Entscheidung treffen. Ich bin aber nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln», sagte Trump vor Reportern in der Air Force One. Trump beschrieb seine Rolle darin, Putin an den Verhandlungstisch zu bringen.
Zudem betonte Trump seine Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten in der Ukraine-Frage. Putin bezeichnete er unterdessen als «klugen Kerl» - ein solcher sei er aber ebenfalls. «Es herrscht auf beiden Seiten grosser Respekt», so Trump, der betonte, dass Putin zahlreiche Wirtschaftsbosse aus Russland mitbringe und grosses Interesse an einer Zusammenarbeit mit den USA habe. Falls Putin aber keinen Frieden in der Ukraine anstrebe, drohte der US-Präsident mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen für Moskau. (dpa)
14:33 Uhr
Freitag, 15. August
Papst Leo betet vor US-Russland-Gipfel für Frieden
Vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska hat Papst Leo XIV. für Frieden gebetet. Bei einer Messe in Castel Gandolfo, etwa eine halbe Stunde von Rom entfernt, schloss er zum Hochfest Mariä Himmelfahrt am Freitag die Bitte für ein Ende der «zunehmend ohrenbetäubenden Gewalt» weltweit in das Angelusgebet mit ein, ohne dabei das Treffen in Alaska zu erwähnen. Der 69-Jährige hat jedoch mehrfach zum Dialog aufgerufen und ein Ende des Krieges in der Ukraine eingefordert, auch in Gesprächen mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski.
Der Papst erinnerte daran, dass sein Vorgänger Papst Pius XII. auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs die Hoffnung formulierte, dass Kriege nie mehr Menschenleben zerstören. Doch auch heute fühle man sich im Angesicht der Gewalt noch machtlos, sagte Leo XIV. «Wir dürfen uns nicht der vorherrschenden Logik bewaffneter Konflikte hingeben», erklärte er.
Bei seiner Ankunft in Castel Gandolfo in dieser Woche sagte Leo zu Journalisten, er hoffe, dass der Gipfel zwischen Putin und Trump zumindest eine Waffenruhe hervorbringe. Der Krieg dauere bereits zu lange, es gebe zu viele Tote, und es sei kein Ende in Sicht. In Castel Gandolfo liegt die päpstliche Sommerresidenz. Die Rückkehr des Pontifex in den Vatikan ist für Dienstag geplant. (AP)
14:24 Uhr
Freitag, 15. August
Trump auf dem Weg zu Alaska-Gipfel mit Putin
Trump ist auf dem Weg zum Gipfel mit Putin. Der 79-Jährige verliess am frühen Morgen in Washington das Weisse Haus und stieg wenig später in die Präsidentenmaschine Air Force One, wie auf TV-Aufnahmen zu sehen war. Trump wird laut Planung der US-Regierung um 21.00 Uhr MESZ beim Tagungsort in Anchorage in Alaska landen. Dort soll er erstmals seit seinem erneuten Amtsantritt persönlich mit Putin zusammentreffen. Es soll vor allem um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gehen.

Mit Trump reisen unter anderem Aussenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent sowie Handelsminister Howard Lutnick nach Alaska. Auch Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ist dabei. Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social vor der Abreise nur: «Es steht viel auf dem Spiel!!!» („HIGH STAKES!!!“). (dpa)
14:23 Uhr
Freitag, 15. August
Nawalny-Witwe vor Gipfel: Russische Kriegsgegner freilassen
Vor dem Gipfel der USA und Russland zum Ukraine-Krieg hat die Oppositionelle Julia Nawalnaja von Kremlchef Wladimir Putin die Freilassung aller politischen Gefangenen aus den Gefängnissen gefordert. «Dieser Schritt geht in die Geschichte ein. Gehen Sie ihn einfach», sagte die Witwe des im Straflager 2024 zu Tode gekommenen Kremlgegners Alexej Nawalny in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des Gipfels in Alaska. Es gebe in Russland 1000 politische Gefangene, sagte sie. Dutzende wurden zu vielen Jahren Straflager verurteilt, weil sie gegen Putins Krieg protestiert hatten.
Putin und US-Präsident Donald Trump wollen auf einem Militärstützpunkt nahe Anchorage am Abend mitteleuropäischer Zeit zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast dreieinhalb Jahren persönlich zusammenkommen. Dabei soll es um Wege zu einem Waffenstillstand gehen.
Nawalnaja sieht Chance für historisches Treffen
Es gebe die Chance für einen historischen Gipfel in Anchorage mit einem echten Ergebnis, das in die Geschichte eingehen könne, sagte Nawalnaja. Sie hatte immer wieder erklärt, im Exil im Ausland den Kampf ihres Mannes gegen das autoritäre System Putins fortzusetzen. Nach ihrer Darstellung liegen auch die Listen mit den Gefangenen vor, so dass eine Freilassung schnell erfolgen könne. In ihrer Videobotschaft werden zudem Fotos einiger Inhaftierter gezeigt.
Nawalnys Team macht seit Jahren auf das Schicksal der politischen Gefangenen unter Putin aufmerksam - und auf die oft schlechten Haftbedingungen in den russischen Straflagern, die lebensbedrohlich sein können.
Zugleich zeigte sie sich skeptisch, ob der Gipfel zu einem Ende des russischen Angriffskriegs führen könne. Es habe zwar in der Vergangenheit Feuerpausen gegeben, aber Erwartungen und Hoffnungen auf ein Kriegsende seien immer wieder enttäuscht worden. «Menschen sterben jeden Tag», sagte sie. Es bestehe die Gefahr, dass in Anchorage Vereinbarungen getroffen würden, die keinen Bestand hätten und schon schnell vergessen seien. (dpa)
14:07 Uhr
Freitag, 15. August
Was bedeutet «Gebietstausch»? Und was ist die «Kontaktlinie»? Die wichtigsten Begriffe zum Alaska-Gipfel kurz erklärt
Bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine fallen immer wieder Begriffe, die von den Konfliktparteien unterschiedlich ausgelegt werden können. Themen, die auch beim Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska eine Rolle spielen dürften, sind etwa Waffenruhe, Gebietsabtretungen und Sicherheitsgarantien. Eine Auswahl:
Frontlinie, Kampflinie, Kontaktlinie
Die Frontlinie, an der die Kampfhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Truppen laufen, ist mehr als 1.200 Kilometer lang. Sollte es zu einer Waffenruhe kommen, stellt sich auch die Frage, wie diese auf einer solch langen Linie überwacht werden kann. Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte von einer Kontaktlinie gesprochen, von der aus im Fall eines neuen Einfrierens des Konflikts auch die Verhandlungen über territoriale Fragen ausgehen soll. Der Begriff der Kontaktlinie kann unter Umständen noch mehr umfassen als die Kampflinie - nämlich die Stellen, an denen sich zwar verfeindete Kräfte gegenüberstehen, aber an denen nicht gekämpft wird.
Gebietsverzicht und «Gebietstausch»
Trump hatte im Vorfeld des Gipfels von einem möglichen «Gebietstausch» gesprochen und wohl gemeint, dass Russland sich aus einigen besetzten Teilen der Ukraine zurückzieht, um wiederum andere Gebiete, wo Kiew noch die Kontrolle hat, zu übernehmen. Aus Russland gibt es nur den Vorschlag, dass die Ukraine sich komplett aus dem Gebiet Donezk zurückziehen soll, in dem Moskau bereits zwei Drittel der Fläche kontrolliert; im Gegenzug würden die Kämpfe eingestellt. In jedem Fall wäre das ein Gebietsverzicht für die Ukraine, den der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski kategorisch abgelehnt hat. Zu tauschen gibt es aus Sicht der Ukraine nichts, weil das Land die zeitweise kontrollierten Teile der westrussischen Region Kursk wieder verloren hat.
«de facto» und «de jure»
Laut Nato-Generalsekretär Mark Rutte muss in territorialen Fragen zwischen einer «de facto» und einer «de jure» Anerkennung von Gebieten unterschieden werden. Russland könnte also faktisch bestimmte Gebiete kontrollieren, ohne dass EU-Staaten oder die Ukraine diese Gebiete als russisches Staatsgebiet anerkennen würden. Zudem würde ein Verzicht der Ukraine auf Territorien eine Änderung der ukrainischen Verfassung voraussetzen, die in Kriegszeiten nicht erlaubt ist und auch sonst nicht durchsetzbar wäre. Die Ukraine und die Europäer haben Trump aufgefordert, mit Putin beim Gipfel gar nicht erst über territoriale Fragen zu sprechen.
Sicherheitsgarantien
Mit sogenannten Sicherheitsgarantien geben Staaten oder internationale Organisationen einem Land verbindliche Zusagen, um dessen Schutz zu gewährleisten und vor externen Bedrohungen zu schützen. So sollen Sicherheitsgarantien für die Ukraine etwa Russland von weiteren Angriffen auf das Land abschrecken. Wie sie aussehen sollen, ist aber bisher unklar. Denkbar könnte etwa eine Beistandsklausel sein, wie die Nato-Staaten sie untereinander haben. Deutschland und weitere europäische Länder haben der Ukraine bereits standhafte Unterstützung zugesichert. Europäische Truppen etwa in der Ukraine lehnt Russland kategorisch ab.
Waffenruhe
Das Völkerrecht unterscheidet zwischen einer (meist vorübergehenden) Waffenruhe (Feuerpause) und einem vertraglich vereinbarten Waffenstillstand. Nach einer Waffenruhe kann die Wiederaufnahme der Kämpfe folgen. Sie kann aber auch verlängert werden und in einen vertraglich vereinbarten Waffenstillstand übergehen. (dpa)
13:37 Uhr
Freitag, 15. August
Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Lawrow kommt im UdSSR-Pulli
Das Ukraine-Treffen in Alaska zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin beginnt mit einer Provokation: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow trägt bei seiner Ankunft in Anchorage einen Pulli mit dem Schriftzug CCCP - auf deutsch: UdSSR. Ein Affront gegenüber der Ukraine und der übrigen ehemaligen Sowjet-Staaten.
Nach den Worten des Aussenministers kommt Russland mit einer klaren Position zum Gipfeltreffen mit den USA nach Alaska. Er wolle keinen Ergebnissen vorgreifen, sagte Lawrow bei der Ankunft in Anchorage dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija-24. «Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen.»
Vieles für das Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in dem nördlichen US-Bundesstaat sei beim Besuch des US-Unterhändlers Steve Witkoff in Moskau vergangene Woche vorbereitet worden. Man hoffe darauf, diese «nützliche Unterhaltung» fortzusetzen, sagte Lawrow.
Trump will bei dem Treffen über eine Waffenruhe in der Ukraine und ein Ende des Krieges sprechen. Putin, auf dessen Befehl Russland die Ukraine angegriffen hat, lässt bislang kein Einlenken erkennen. Wegen der Zeitverschiebung beginnt der Gipfel erst am späten Freitagabend Schweizer Zeit. (fho/dpa)
12:37 Uhr
Freitag, 15. August
Putin macht vor Gipfel Zwischenstopp in Russisch-Fernost
Auf dem Weg zum Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska hat der russische Staatschef Wladimir Putin das Gebiet Magadan im Fernen Osten seines Riesenreichs besucht. Der Kremlchef nutze die Gelegenheit solcher Fernreisen auch, um sich um die russischen Regionen zu kümmern, kommentierte sein Sprecher Dmitri Peskow.
Magadan liegt Luftlinie etwa 6000 Kilometer östlich von Moskau. Das dünn besiedelte Gebiet am Ochotskischen Meer hat historisch einen traurigen Ruf als Ort von Lagern und Gefängnissen. Es lebt heute von Bergbau und Fischfang. Putin sollte in der Gebietshauptstadt Magadan eine Fabrik, Sport- und Kulturzentren besuchen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.
Danach sind es noch gut 3000 Kilometer Flug bis nach Anchorage, in die grösste Stadt des nördlichen US-Bundesstaates Alaska. Dort soll das Treffen mit Trump stattfinden, bei dem es vor allem um Russlands Krieg gegen die Ukraine gehen soll. Wegen der Zeitverschiebung beginnt der Gipfel nach mitteleuropäischer Sommerzeit am späten Freitagabend. (dpa)
10:41 Uhr
Freitag, 15. August
Ukraine attackiert erneut russische Ölindustrie
Die ukrainische Armee hat in der Nacht vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen erneut die strategisch wichtige Ölindustrie Russlands mit Kampfdrohnen angegriffen. Russische und ukrainische Telegramkanäle berichteten von einem grossen Brand in der Ölraffinerie von Sysran im Gebiet Samara an der Wolga.
Der Gouverneur der russischen Region, Wjatscheslaw Fedorischtschew, bestätigte indes nur allgemein, dass das Gebiet Samara angegriffen worden sei. «Nach vorläufigen Angaben wurden 13 feindliche Drohnen abgeschossen», schrieb er auf Telegram. Sysran liegt etwa 800 Kilometer von der Ukraine entfernt. (dpa)
05:00 Uhr
Freitag, 15. August
«Putin ist Trump klar überlegen»: Diese Fallen lauern in Alaska auf den US-Präsidenten
Was könnte am Freitag entschieden werden? Was hält der Kreml-Herrscher vom US-Präsidenten und welche Rolle spielen die Europäer? Staatswissenschafter Christoph Frei beantwortet die wichtigsten Fragen zum Ukraine-Gipfel in Alaska. (chm)
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