Tote bei Selbstmordanschlag in Kabul
Unter den Toten seien Sicherheitskräfte und Zivilisten, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums.
Der Kabuler Polizeichef Basir Mudschahid sagte, dass es der Attentäter auf einen provisorischen Sicherheitsposten im Viertel Makroroian, einer Wohngegend nahe dem Zentrum der Stadt, abgesehen habe. Diesen hatte die Polizei laut Mudschahid aufgestellt, weil es am Donnerstag in der Gegend zuerst Kämpfe mit Alkohol- und Drogenverkäufern und dann Proteste lokaler Händler gegen Razzien der Sicherheitskräfte gegeben hatte. Die meisten Toten seien Polizisten.
Hinweisen auf Internet-Plattformen - so genannten sozialen Medien - zufolge bekannte sich die IS-Terrormiliz zu dem Anschlag - auch durch ihr Sprachrohr Amaq. Der IS ist in Afghanistan noch recht neu und hat im Osten des Landes eine relativ kleine territoriale Basis. Er wird von der afghanischen Regierung, den USA und auch den rivalisierenden radikalislamischen Taliban schwer bekämpft.
IS-Terrormiliz hat Hunderte getötet
In Kabul haben die sunnitischen Fanatiker vom so genannten Islamischen Staat (IS) allerdings laut dem IS-Experten des Rechercheinstituts International Crisis Group (ICG) 2017 allein 16 Anschläge mit mehr als 270 Toten für sich beansprucht. Die Extremisten gefallen sich seit einiger Zeit darin, weltweit alle möglichen Anschläge für sich zu reklamieren.
Der Anschlag war der erste im neuen Jahr nachdem es 2017 mehr als 20 grosse Attentate mit mehr als 500 Toten gegeben hatte. Die Gesamtzahl der Toten und Verletzten lag vermutlich bei mehr als 1000. Erst vor acht Tagen hatten sich ein Selbstmordattentäter des IS in einem schiitischen Kulturzentrum im Westen der Stadt in die Luft gesprengt, mindestens 41 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt.
Die Kabul-Provinz steht wegen der vielen Angriffe auf die Hauptstadt an der Spitze der Anschlags- und Opfer-Statistiken. Schon von 2015 auf 2016 war laut Uno die Anzahl der zivilen Opfer von Anschlägen in Kabul um 68 Prozent gestiegen. Bis Juli 2017 wuchs sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 59 Prozent. (sda/afp/dpa/reu)
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