Real Madrid fordert die Turiner Defensive
Dem siebten Meistertitel in Serie ist Juventus Turin in den letzten Wochen um einiges näher gekommen. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf das lange Zeit in der Serie A führende Napoli. Seit die Turiner Mitte November letztmals verloren haben (2:3 bei Sampdoria Genua) agieren sie überragend und liessen in 25 Partien nur noch fünf Gegentreffer zu.
Die Mannschaft mit Stephan Lichtsteiner, dem einzigen im Wettbewerb verbliebenen Schweizer, hat trotz der 1:4-Niederlage im letzten Champions-League-Final gegen Real Madrid allen Grund, selbstbewusst zu sein. In den letzten drei Jahren erreichte Juventus zweimal den Final, und auch die Bilanz gegen Real Madrid lässt sich sehen: Die letzten vier K.o.-Runden-Begegnungen entschieden die Italiener für sich, zuletzt den Halbfinal 2015.
"Ich hoffe, dass uns die Erfahrungen der letzten Jahre helfen werden - egal ob sie positiv oder negativ waren", sagte Juves Goalie und Captain Gianluigi Buffon. Der 40-Jährige konnte die Champions League bislang noch nie gewinnen, dreimal unterlag er im Final. Im Endspiel 2017 in Cardiff sei sein Team etwas gar selbstbewusst angetreten, befand Buffon und meinte deshalb: "Wir müssen gegen Real Madrid so spielen, wie wir es können. Wir müssen nichts anderes tun."
Real Madrid hat nach mühevollen Wochen zu Beginn des Jahres den Tritt wieder gefunden. Für eine Korrektur im spanischen Meisterrennen erwachte das Team von Zinédine Zidane zu spät, doch der dritte Titel in Folge in der Champions League ist machbar, was nicht zuletzt der souverän gewonnene Achtelfinal gegen Paris Saint-Germain bewies. Das zuverlässigste Mittel, um den Formstand der Madrider zu bestimmen, ist die Torquote von Ronaldo. Und diese ist beeindruckend: Der Portugiese traf in den letzten 13 Partien 23 Mal.
"Im April geht es um alles"
Der zweite Viertelfinal vom Dienstag ist auf dem Papier weniger ausgeglichen. Der FC Sevilla, Rekordsieger in der Europa League, steht zum ersten Mal seit 1958 im Viertelfinal des wichtigsten Europacups. Dass die Andalusier aber auch auf diesem Niveau wettbewerbsfähig sind, haben sie im Achtelfinal gegen Manchester United genauso gezeigt wie am Samstag gegen den FC Barcelona (2:2).
Bayern München Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge stellte vor dem Abflug am Ostermontag nach Sevilla nochmals fest, dass der spanische Meisterschafts-Sechste kein Traumlos sei. Er schätzt den Gegner hoch ein und weiss um die zuletzt enttäuschende Statistik seiner Mannschaft gegen Vertreter aus Spanien. In den letzten vier Jahren schied der deutsche Meister in der Champions League immer gegen Spanier aus. Den letzten Sieg in Spanien feierte Bayern München auf dem Weg zum Champions-League-Titel 2013 mit dem 3:0 in Barcelona.
Damals sass wie heute Jupp Heynckes auf der Trainerbank. Der 73-Jährige, über dessen Nachfolger derzeit ohne Zurückhaltung spekuliert wird, ist mit seiner Mannschaft bestens auf Kurs. Der Meistertitel wird demnächst Tatsache sein, und im Cup steht sie im Halbfinal. Seit Jahresbeginn hat Bayern München 13 Spiele bestritten und dabei siebenmal vier oder mehr Treffer erzielt. Thomas Müller hielt allerdings fest: "Jetzt beginnen die Wochen, für die man die ganzen Vorbereitungen absolviert, im April geht es um alles."
Die Partien im Überblick:
Die Viertelfinal-Hinspiele. Am Dienstag (20.45 Uhr): Juventus Turin - Real Madrid, Sevilla - Bayern München. - Am Mittwoch (20.45 Uhr): Barcelona - AS Roma, Liverpool - Manchester City. (sda)
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