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Kolumbien weiter, Senegal gescheitert

Kolumbien qualifiziert sich dank dem 1:0-Sieg zum Vorrunden-Abschluss gegen den Senegal als Gruppensieger für die Achtelfinals. Für die Afrikaner bedeutet es das bittere Out.
Kolumbiens Cuadrado jubelt, Senegals Sadio Mané zieht geschlagen davon
Kolumbiens Cuadrado jubelt, Senegals Sadio Mané zieht geschlagen davon (Bild: KEYSTONE/AP/GREGORIO BORGIA)

Zwei Verwarnungen, die der Senegal im Verlauf der Vorrunde mehr kassiert hatte als die Japaner, sorgten für den minimalen Unterschied im Rennen um den zweiten Achtelfinal-Platz in der Gruppe H. Es war ein qualvolles Ausscheiden für den letzten im Turnier verbliebenen afrikanischen Vertreter. Die Spieler sanken nach dem Schlusspfiff und nach einer emotionalen Achterbahnfahrt in Samara konsterniert auf den Rasen, versuchten vielleicht, sich an die sechs kassierten Gelben Karten zu erinnern, oder dachten zurück an das 0:1 eine gute Viertelstunde vor Schluss.

Senegals charismatischer Trainer Aliou Cissé gab sich allerdings weder dem Selbstmitleid hin noch beklagte er sich über das Reglement: "Senegal hat sich nicht qualifiziert, weil wir es nicht verdient haben. So ist das Leben. Die Fairplay-Punkte gehören zum Reglement. Wir müssen das respektieren." Der frühere Mittelfeldspieler schob bloss nach, er wäre gern anders ausgeschieden.

Senegal zahlte einen hohen Preis für zwei Verwarnungen. Doch wäre es zu einfach, das Out nur darauf zurückzuführen. Gegen Kolumbien hätte ein Remis auf jeden Fall zum Weiterkommen gereicht, was ein machbares Unterfangen gewesen wäre gegen die alles andere als souverän aufgetretenen Südamerikaner. Kolumbien präsentierte sich nervös und erinnerte in keiner Weise an die Mannschaft, die wenige Tage zuvor Polen deklassiert hatte. James Rodriguez, der Dreh- und Angelpunkt sowie wichtige Skorer der Kolumbianer, fiel schon nach einer halben Stunde verletzungsbedingt aus. Er fehlte im Spielaufbau an allen Ecken und Enden.

Womöglich fühlte sich Senegal deshalb etwas zu sicher, meinte, das Spiel kontrollieren zu können, ohne selber sehr aktiv zu werden. Die Westafrikaner machten mit ihrer physischen Präsenz fast jede Offensivbemühung der Kolumbianer mit Leichtigkeit schon im Mittelfeld zunichte. Weil aber die rein rechnerische Marge in der Gruppe klein war, blieb es ein Drahtseilakt, der schliesslich in der 74. Minute schiefging: Yerry Mina erzielte nach einem Corner mit einem wuchtigen Kopfball den Siegestreffer. Für den 23-jährigen Verteidiger, der beim FC Barcelona im letzten Halbjahr nur eine marginale Rolle spielte, war es schon der zweite Turniertreffer.

Erst in der Not, in der letzten Viertelstunde setzte Senegal auf Angriff und kam noch zu zwei guten Möglichkeiten, durch Sadio Mané - seinen Schuss parierte Kolumbiens Goalie David Ospina stark - und Ismaila Sarr, der aus guter Position das Ziel verfehlte.

Telegramm und Rangliste:

Senegal - Kolumbien 0:1 (0:0). - Samara. - 41'970 Zuschauer. - SR Mazic (SRB). - Tor: 74. Mina 0:1.

Senegal: Khadim N'Diaye; Gassama, Sané, Koulibaly, Sabaly (74. Wagué); Sarr, Kouyaté, Gueye, Mané; Baldé (80. Konaté), Niang (86. Sakho).

Kolumbien: Ospina; Arias, Davinson Sanchez, Mina, Mojica; Uribe (83. Lerma), Carlos Sanchez; Cuadrado, Quintero, James (31. Muriel); Falcao (89. Borja).

Bemerkungen: Senegal komplett. Kolumbien ohne Aguilar (verletzt). Verwarnungen: 45. Mojica (Foul). 51. Niang (Foul).

1. Kolumbien 3/6 (5:2). 2. Japan 3/4 (4:4). 2. Senegal 3/4 (4:4). 4. Polen 3/3 (2:5). (sda)

 
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