Islands WM-Premiere gegen Argentinien
Argentinien, Weltmeister 1978 und 1986 sowie Finalist zuletzt 2014 in Brasilien, ist fixer Bestandteil eines WM-Turniers. Letztmals fehlten die Gauchos 1970. Island dagegen, das mit seinen 350'000 Einwohnern weniger Menschen zählt als die Stadt Zürich, ist zum allerersten Mal auf höchster Ebene vertreten. Doch wenn sie ähnlich engagiert kämpfen wie zuletzt 2016 beim sensationellen Vorstoss in die Viertelfinals der EM, brauchen sich die körperlich robusten Isländer vor dem ersten Vergleich mit dem übermächtig scheinenden Argentinien nicht zu fürchten.
In der Qualifikation mussten Lionel Messi und Co. bis zum letzten Tag zittern. Erst der Sieg im abschliessenden Match gegen Ecuador brachte die Himmelblau-Weissen nach Russland. In 18 Spielen produzierten sie nur 19 Goals, so wenige wie noch nie seit Mitte der Neunzigerjahre, seit in Südamerika die WM-Teilnehmer in nur noch einer einzigen Gruppe ermittelt werden. Ende März folgte zudem die Schmach eines 1:6 im Testspiel gegen Spanien.
Empfindlich geschwächt wurde Argentinien durch den Ausfall von Stamm-Keeper Sergio Romero, der kurz vor der WM mit einer Knieverletzung ausfiel. Für ihn dürfte nun der bereits 36-jährige Willy Cabellero zum Einsatz kommen.
Wie Island vor zwei Jahren in den Achtelfinals der EM England eliminierte, ist noch in bester Erinnerung, wie auch ihr Schlachtruf, das sich steigernde "Huh". Ähnliche Auftritte erhoffen sich die Wikinger auch in Russland, doch die Testspiele in diesem Jahr dämpften den Optimismus. In vier Spielen gab es keinen einzigen Sieg, gegen Mexiko, Peru und Norwegen setzte es gar Niederlagen ab. Vor allem die Absenz von Schlüsselspieler Gylfi Sigurdsson, der wegen einer Knieverletzung drei Monate fehlte, machte sich bemerkbar.
Kroatien hofft wieder einmal auf Grosses
Auch die zweite Partie der Gruppe F, Kroatien gegen Nigeria, gab es in der Vergangenheit noch nie. Die Kroaten stellen wie schon so oft eine Mannschaft mit grossartigen Einzelspielern. Die grossen Erwartungen konnten sie aber lediglich 1998 bei ihrer ersten Endrunden-Teilnahme erfüllen. Damals erreichten sie überraschend Platz 3. Seither kamen die Kroaten in drei Anläufen nie mehr über die Gruppenphase hinaus. Ivan Rakitic, in Möhlin aufgewachsen und beim FC Basel gross geworden, möchte dies endlich ändern. "Wir hoffen in Russland auf Grosses", liess sich der Mittelfeldmann des FC Barcelona zitieren.
Nigeria stand schon dreimal in den Achtelfinals einer WM, zuletzt auch vor vier Jahren in Brasilien. Die letzten Testspiele blieben allerdings ernüchternd. Es gab Niederlagen gegen Serbien, England und Tschechien. Der deutsche Trainer Gernot Rohr setzt vorab auf die Jugend. Seine Mannschaft ist die jüngste überhaupt in Russland. Knapp 26 Jahre alt sind seine Spieler im Schnitt. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.