Embolo zurück beim Schweizer Nationalteam
10, 33, 12, 54 - Embolos Einsatzzeiten in der aktuellen Bundesliga-Saison. Der Rückkehrer zählt jede einzelne Kurzarbeitsschicht. "Ich versuche, so viele Minuten wie möglich zu bekommen." Gegen Leverkusen (1:1) stand der Schalker 349 Tage nach komplizierten Frakturen und Rissen im linken Sprunggelenk erstmals wieder von Beginn weg auf dem Feld. Applaus, stehende Ovationen, Erleichterung. "Es war tatsächlich zermürbend, so lange weg zu sein."
Sportchef Christian Heidel machte der Öffentlichkeit nach dem Startelf-Comeback klar, "dass es eine wirklich fürchterliche Verletzung war. Sie hätte zu allem führen können. Fakt ist, dass es Sportler gibt, die nach einem solchen Befund nicht mehr zurückgekommen sind." Man habe die Situation Embolos "mit Absicht nicht so dramatisiert".
Embolo geht in einem sda-Interview auf die Aussagen Heidels ein: "Ich realisierte zunächst gar nicht, wie gravierend alles war." Er habe geglaubt, nach 16 Wochen wieder einsteigen zu können. "Dabei musste ich wieder bei null beginnen, laufen lernen, das Vertrauen in meinen Körper aufbauen. Es war ein langer Prozess, bis ich wieder frei war im Kopf, bis alles abgehakt war."
Er habe sich nach dem Foul des Augsburgers Konstantinos Stafylidis im Oktober 2016 zwangsläufig Grundsatzfragen stellen müssen. "Wie weiter? Wenn man so lange zu Hause verbringen muss, bleibt natürlich Raum, alles zu hinterfragen und zu analysieren. Warum ich? Warum ausgerechnet jetzt?"
Das Tief habe allerdings nicht lange angehalten, so Embolo. "Ich wurde sofort unterstützt - vom Verband, vom Klub, von der Familie." Und wie sehr die Anhänger nach wie vor auf ihn setzen, bekam der 20-Jährige im Juni an der Mitgliederversammlung zu spüren. 10'000 erhoben sich und würdigten ihn. "Die Reaktion der Fans hat mich sehr berührt."
Nach jenem emotionalen Auftritt hatte sich Embolo einen eigenen Plan zurechtgelegt. "Mein Ziel nach all den Sonderschichten war, von Saisonbeginn voll dabei zu sein." Der Coach Domenico Tedesco kalkulierte anders, der junge Hoffnungsträger reagierte impulsiv, suchte umgehend das Gespräch mit den Verantwortlichen. "Ich wünschte mir Spielpraxis. Mir war völlig egal, wo und wann!"
Auf eigenen Wunsch hin nahm der teuerste Einkauf der Schalker Klubgeschichte in der 5. deutschen Liga mit der U23 von S04 Anlauf. "Mir taten die Spiele gut. Ich sagte den Jungs: 'Ich brauche euch, um wieder in Fahrt zu kommen, aber ich komme nicht für einen Eiertanz. Ich will hier gewinnen", sagt Embolo zur Nachrichtenagentur sda. (sda)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.