Seltener Vogel muss für Sheeran-Konzert weg
Einem von der Stadt Essen genehmigten Artenschutzkonzept zufolge soll die im Gras brütende Feldlerche bis zum Sommer ihre Nistplätze auf dem Flughafen Essen/Mülheim vorübergehend räumen. Zu dem ausverkauften Konzert am 22. Juli werden rund 80'000 Besucher erwartet. Mit der Umsiedlungsaktion werde bereits im März begonnen, sagte eine Sprecherin der Stadt Essen.
Der NABU forderte eine Aufgabe der Konzertpläne und warf den Veranstaltern vor, eine gefährdete Vogelart aus rein ökonomischen Gründen verscheuchen zu wollen. Der Bestand des seltenen Feldvogels befinde sich seit einigen Jahren "im freien Fall", sagte Elke Brandt vom NABU Essen/Mülheim.
Von der Aktion sind nach Einschätzung des NABU etwa acht bis neun Brutpaare betroffen. Angesichts einer ungebremsten Zerstörung der Brutlebensräume zählten Flughäfen noch zu den weniger werdenden Rückzugsräumen der Bodenbrüter. "Ein Umzug kann nicht erfolgreich sein", sagte Brandt.
Veranstalter zahlt an Ausgleichsflächen
Unter Aufsicht der zuständigen Umweltbehörden der Stadt Essen sollen auf Kosten des Veranstalters zunächst sogenannte Ausgleichsflächen in der Nähe des bisherigen Brutgebiets angelegt werden. Dort wolle man mit eigens angelegten Gras- und Blühflachen vorübergehend einen neuen Rückzugsraum für den eher unscheinbaren braun-beigen Vogel schaffen, hiess es.
Ziel sei es, den Vogel dazu zu bewegen, sein bisheriges Brutrevier auf dem Flughafengelände aufzugeben. Während der ersten Brutperiode im Frühjahr könnten die Vögel noch zwischen den beiden Brutgebieten wechseln. Vor dem geplanten Konzert werde dann die Fläche auf dem Veranstaltungsgelände kurz gemäht, sodass dem Vogel dann dort die Rückzugsmöglichkeiten fehlten.
Mit dem vom Veranstalter vorgelegten Artenschutzkonzept habe die geplante Grossveranstaltung jedoch nur die erste Hürde genommen, betonte die Stadt Essen. Noch müssten ein Verkehrs- und ein Sicherheitskonzept genehmigt werden. Ein Sprecher des Konzertveranstalters FKP Scorpio zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, die noch ausstehenden Genehmigungen rechtzeitig zu erhalten. Das sei ein laufender Prozess, sagte er. (sda/dpa)
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