Raupen fressen Afrikas Maisbauern Ernte weg
Eine eingeschleppte Raupenplage macht Experten zufolge fast allen Mais anbauenden Ländern in Afrika zu schaffen. Inzwischen sei der Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda) in 38 Ländern auf dem Kontinent zu finden, sagte Jean-Baptiste Bahama von der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in Addis Abeba.
"Es wird erwartet, dass die Situation südlich der Sahara in den nächsten Erntezeiten schlimmer werden könnte", sagte der UNO-Vertreter. Demnach drohen den Bauern Ernteverluste in Milliardenhöhe.
"Das Ausmass des Schadens in den Ländern, in denen die meisten Bauern Kleinbauern sind und wenig Zugang zu Bekämpfungsmassnahmen haben, ist eine grosse Sorge", sagte Bahama. Die Raupe befällt vor allem Mais, das wichtigste Grundnahrungsmittel in Afrika.
Enorme Ausfälle
Bahama zufolge könnten die Ernteverluste enorm sein. Er schätzt, dass pro Jahr zwischen acht und fast 21 Millionen Tonnen der erwarteten 39 Millionen Tonnen Mais vernichtet werden. Es drohten Verluste zwischen 2,5 und 6,2 Milliarden Dollar pro Jahr, sagte der Experte.
Der Schädling wurde erstmals Anfang 2016 in Nigeria festgestellt. Die aus Amerika eingeschleppte Raupe stürzt sich in grossen Zahlen auf die Maisfelder. Sie frisst sich rasch satt und verwandelt sich in einen Falter. Dieser kann in einer Nacht bis zu 100 Kilometer weit fliegen, ein Weibchen kann Hunderte Eier auf einmal legen, wie Alessio Colussi von der FAO in Kenia erklärte. "Das Zerstörungspotenzial ist gewaltig."
Plötzlicher Ausbruch
Besonders besorgniserregend ist, wenn der Herbst-Heerwurm neu gepflanzten Mais angreift, wie Colussi sagte. "Die jungen Maispflanzen sind weitaus anfälliger und es ist viel einfacher, sie zu töten", sagte der Experte. "Das ist das grosse Risiko."
Obwohl der Schädling Mais bevorzugt, kann er sich der FAO zufolge von etwa 80 weiteren Pflanzenarten ernähren, darunter Reis, Baumwolle, Weizen, Zuckerrohr, Sorghum und Hirse.
Noch sei unklar, wie die Plage zu besiegen sei, sagte Bahama. "Alle betroffenen Länder haben einen ganz plötzlichen Ausbruch erlebt." Die meisten griffen demnach zu Pestiziden, um den Herbst-Heerwurm zu bekämpfen - mit gemischtem Erfolg. Es müssten weitere Methoden in Betracht gezogen werden, um die Plage effektiv zu bekämpfen, sagte Bahama. (sda/dpa)
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