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Neuer Eurogruppen-Chef übernimmt Amt

Der neue Eurogruppen-Chef Mário Centeno sieht als eine seiner wichtigsten Aufgaben die Reform der Währungsunion. Bei einer Zeremonie in Paris übergab der bisherige Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem am Freitag das Amt symbolisch an den portugiesischen Finanzminister.
Der Portugiese Mario Centeno (r.) löst den Niederländer Jeroen Dijsselbloem (l.) an der Spitze der Eurogruppe ab.
Der Portugiese Mario Centeno (r.) löst den Niederländer Jeroen Dijsselbloem (l.) an der Spitze der Eurogruppe ab. (Bild: Keystone/EPA/ETIENNE LAURENT)

Centeno erhielt dabei eine Glocke, mit der Dijsselbloem die monatlichen Sitzungen der Finanzminister der 19 Euro-Staaten geleitet hatte. Offiziell tritt Centeno laut EU-Rat sein Amt am Samstag an.

Centeno ist nach dem Niederländer Dijsselbloem und dem heutigen Luxemburger EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker der dritte Eurogruppen-Chef. Hauptaufgabe des Gremiums ist eine enge Koordinierung der Wirtschaftspolitik der Länder der Währungsunion. In der Finanz- und Schuldenkrise wurde die Eurogruppe zentrale Schaltstelle für die Ausarbeitung von Rettungsprogrammen für vom Staatsbankrott bedrohte Länder wie Griechenland.

Nach Jahren der Krise ist die Debatte um die Reform der Währungsunion bereits in vollem Gang. Für diese haben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Juncker eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet. Sie reichen von einem EU-Finanzminister bis zu einem Europäischen Währungsfonds. Umstritten sind Pläne für zusätzliche Finanzmittel, die in Deutschland teils als Einstieg in eine "Transferunion" gesehen werden.

Es gebe ein "Fenster der Möglichkeiten", die Währungsunion zu vertiefen und institutionell zu vollenden, sagte der 51-jährige Centeno bei der Amtsübergabe in der portugiesischen Botschaft in Paris. Europa habe zwar die Finanzkrise hinter sich gelassen, "die Arbeit ist aber noch nicht beendet". Ziel müsse es sein, die Währungsunion "robuster und widerstandsfähiger" zu machen.

Währungsunion ist robuster

Amtsvorgänger Dijsselbloem erklärte laut EU-Rat, die Währungsunion sei nun "in viel besserer Verfassung" als bei seinem Amtsantritt 2013. "Wir haben Wirtschaftswachstum in allen Ländern, die Arbeitslosigkeit fällt und die öffentlichen Finanzen stehen auf einer gesünderen Basis." Insbesondere mit der Bankenunion seien bereits wichtige Schritte zur Stärkung der Währungsunion getan worden.

Centeno war von seinen Kollegen im Dezember für eine erste Amtszeit von zweieinhalb Jahren gewählt worden. Er ist seit November 2015 Portugals Finanzminister. Davor hatte er viele Jahre für die portugiesische Zentralbank gearbeitet. (sda/afp)

 
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