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Massenkundgebung in Madrid gegen Stierkämpfe

Zehntausende Menschen haben in Madrid für ein landesweites Verbot von Stierkämpfen demonstriert. Nach Angaben der Hauptorganisatoren, der Bewegung "Stierkampf ist Gewalt", nahmen an der Demonstration am Sonntag mehr als 40'000 Menschen teil.
Das rote Pulver symbolisiert das Blut der rund 20'000 Stiere, die in Spanien jährlich bei Corridas getötet werden.
Das rote Pulver symbolisiert das Blut der rund 20'000 Stiere, die in Spanien jährlich bei Corridas getötet werden. (Bild: KEYSTONE/EPA EFE/J.P.GANDUL)

Sie forderten die Streichung aller Spektakel mit Stieren aus dem nationalen Verzeichnis des Kulturerbes, das Ende der Förderung solcher Veranstaltungen mit Steuergeldern sowie eine Verschärfung der Tierschutzgesetze.

Auf dem Platz Puerta del Sol im Zentrum Madrids brachen rund 500 Aktivisten Torero-Lanzen, aus denen ein roter Staub ausströmte, der das Blut der rund 20'000 Stiere symbolisierte, die jährlich in Spanien bei den Veranstaltungen mit oft jahrhundertealter Tradition getötet werden. Die Kundgebungsteilnehmer trugen Plakate mit Aufschriften wie "Stierkampf: Nationale Schande".

Zum Protest hatten anlässlich des bis zum 10. Juni dauernden Madrider Volksfestes "Feria de San Isidro", bei dem Stierkämpfe im Mittelpunkt stehen, 17 Organisationen aufgerufen. Rund 170 weitere Organisation aus dem In- und Ausland unterstützten die Kundgebung.

Öffentliche Gelder für Corridas

Die Demonstranten forderten unter anderem auch, dass allen Minderjährigen die Teilnahme an Spektakeln mit Stieren untersagt wird und dass Kinder auch keine Torero-Schulen besuchen dürfen.

"Es ist rückständig, wenn im 21. Jahrhundert Tiere weiterhin aus Spass gefoltert werden und das auch noch mit öffentlichen Geldern finanziert wird", sagte die Sprecherin Laura Gonzalo von "Stierkampf ist Gewalt" der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press.

Die konservative Regierung hatte 2017 die Mehrwertsteuer für Stierkämpfe auf zehn Prozent gesenkt. Stierkampf wurde in Spanien 2013 zum "nationalen Kulturerbe" erklärt. Die sogenannten Corridas können deshalb mit öffentlichem Geld gefördert werden. (sda/dpa)

 
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