Spanien lehnt "Lifeline"-Schiff ab
Zwar wolle das Land ein humanitäres Gesicht zeigen, wie es durch die Aufnahme der Flüchtlinge auf dem Rettungsschiff "Aquarius" gezeigt habe, sagte der Minister für öffentliche Arbeiten, Jose Luis Abalos, am Montag in einem Interview mit dem Radiosender "Cadena Ser".
Die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, hatte am Sonntag angeboten, als "sicherer Hafen" für Flüchtlinge zu dienen. Dazu sagte Abalos nun: "Ja, wir haben Häfen, Barcelona, Valencia, Palma. Aber Spanien kann diese Verantwortung nicht alleine übernehmen."
In der Nähe von Malta
Die neue sozialistische Regierung Spaniens hatte Mitte Juni 600 Bootsflüchtlinge auf der Aquarius und zwei weiteren Schiffen nach tagelanger Irrfahrt im Mittelmeer im Hafen von Valencia anlanden lassen, nachdem Italiens neue Regierung diese abgewiesen hatte.
Die "Lifeline" - ein Schiff der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline - hatte am Donnerstag die Flüchtlinge in der Nähe der libyschen Küste aufgenommen. Jedoch hat sich bisher kein Land bereit erklärt, dem Rettungsschiff einen Hafen zu öffnen. Es liegt derzeit in der Nähe von Malta.
Lifeline kündigte gemäss Berichten von italienischen Medien an, auch Paris um die Aufnahme der Migranten zu bitten. Dies sagte ein Sprecher von Lifeline laut italienischen Medien am Montag.
Die Situation an Bord sei problematisch, sagte Axel Steier, Sprecher von Lifeline, auch wegen des Mangels an Lebensmitteln. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP fügte Steier hinzu, dass die "Lifeline" vor einem entwickelten Land liege und Europa zusehe, wie die Leute auf dem Boot dahinvegetierten.
Fünf Tage an Bord
Die "Lifeline" hatte vor fünf Tagen die mehr als 230 Bootsflüchtlinge aufgenommen. Seither wartet die Besatzung darauf, in einen EU-Hafen einlaufen zu können. Malta und Italien verweigerten dem Schiff das Anlaufen eines Hafens.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte ankündigt, keine Schiffe von Hilfsorganisationen mit Migranten mehr in italienische Häfen zu lassen. Die Behörden werfen den Helfern auf See vor, die Menschen schon in den Küstengewässern Libyens aufzunehmen und damit den kriminellen Schleppern in die Hände zu spielen. (sda/apa/afp)
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