­
­
­
­

"Stück des Jahres" kommt aus Basel

Die Berliner Volksbühne ist zum "Theater des Jahres" gewählt worden. "Stück des Jahres" wurde Simon Stones radikale Tschechow-Überschreibung "Drei Schwestern" vom Theater Basel. "Inszenierung des Jahres" wurde "Five Easy Pieces" des Schweizers Milo Rau.
Simon Stones radikale Tschechow-Überschreibung "Drei Schwestern" am Theater Basel wurde in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift "Theater heute" zum "Stück des Jahres" gewählt. (zVg Theater Basel)
Simon Stones radikale Tschechow-Überschreibung "Drei Schwestern" am Theater Basel wurde in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift "Theater heute" zum "Stück des Jahres" gewählt. (zVg Theater Basel) (Bild: zVg Theater Basel)

Raus Stück verhandelt das Leben und die Verbrechen des belgischen Kindermörders Marc Dutroux - nachgespielt von Kindern. Die bewegende Inszenierung wurde vom International Institute of Political Murder, Campo Gent und dem Kunstenfestival Brüssel verantwortet.

Auch der Titel "Kostüme des Jahres" hat engen Bezug zur Schweiz: Der deutsche Theatermacher Ersan Mondtag holte ihn sich für "Die Vernichtung" von Olga Bach, die er am Konzert Theater Bern zur Uraufführung brachte. Das "Bühnenbild des Jahres" ist Ulrich Rasches Entwurf für Schillers "Die Räuber" am Münchner Residenztheater.

Zur "Schauspielerin des Jahres" wurde Valery Tscheplanowa gewählt. Sie spielte in Castorfs letzter grosser, siebenstündiger Volksbühnen-Inszenierung "Faust" die Margarete und die Helena. "Schauspieler des Jahres" ist Joachim Meyerhoff. Er erhält die Auszeichnung für seine Rolle in "Die Welt im Rücken" nach Thomas Melles gleichnamigem Borderline-Roman am Wiener Akademietheater.

Wo viel Licht ist, ist viel Schatten

Die Wahl der Berliner Volksbühne zum "Theater des Jahres" durch die Fachzeitschrift "Theater heute" ist auch eine Verneigung zum Abschied von Frank Castorf. Nach einem Vierteljahrhundert hat Castorf zum Ende der Spielzeit die Volksbühne verlassen, mit der er bereits im vergangenen Jahr (zusammen mit dem Berliner Gorki Theater) und im Jahr 1993 die begehrte, undotierte Auszeichnung holte. Castorfs Nachfolger ist der umstrittene belgische Museumsexperte Chris Dercon, dessen Start Anfang September die skeptische Theaterszene mit Spannung erwartet.

Das leitet nahtlos über zum Prädikat "Ärgernis des Jahres": Über nichts habe man sich in Theaterkreisen in der Spielzeit 2016/17 begeisterter, wütender und wehmütiger erregt als über Castorfs Abschied, die Pläne des neuen Chefs Dercon und die Berliner Kulturpolitik. (sda/dpa)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Verdächtige flüchtig, Zeugenaufruf

Zwei Männer mit Roller überfallen Tankstelle in Bendern

Zwei jugendliche Männer überfallen vermummt die Tankstelle in Bendern und rauben einen grösseren Geldbetrag aus der Kasse. Die Räuber waren auf einem Roller der Marke «Aprilia Rally» unterwegs.
13.07.2025
AboÜberfall auf Buchser Laden

Er bedrohte Verkäuferin mit Küchenmesser: Mann zu vier Jahren Haft und Therapie verurteilt

Das Kreisgericht Mels schickt einen Räuber für vier Jahre in Gefängnis. Ob er danach freikommt, hängt davon ab, ob seine Therapie anschlägt. Diese scheint dringend nötig.
03.07.2024

Neues Stück von Marthaler in Berlin

Die Abschieds-Spielzeit von Intendant Frank Castorf an der Berliner Volksbühne startet mit alten Bekannten. Am 21. September geht die Saison mit einer neuen Inszenierung des Schweizer Regisseurs Christoph Marthaler los, wie das Theater ankündigte.
12.07.2016

Wettbewerb

4. Vaduzer Beatles Party - 10x 2 Drinks zu gewinnen
4. Vaduzer Beatles Party

Umfrage der Woche

Balzers kürzt Energiesubventionen: Können Sie den Entscheid nachvollziehen?
vor 18 Stunden
­
­