­
­
­
­

Drei Preise für Favoritenfilm "Blue My Mind"

Das siebenfach nominierte Coming-of-Age-Drama "Blue My Mind" ist am Freitagabend in der Halle 622 in Zürich Oerlikon mit drei Schweizer Filmpreisen ausgezeichnet worden. Darunter in der Königskategorie Bester Spielfilm.
Grosserfolg am Schweizer Filmpreis 2018: Drei der sieben Quartze, für die er an den diesjährigen Solothurner Filmtagen nominiert worden war, hat der Film "Blue My Mind" von Lisa Brühlmann (Mitte) gewonnen. (Archivbild)
Grosserfolg am Schweizer Filmpreis 2018: Drei der sieben Quartze, für die er an den diesjährigen Solothurner Filmtagen nominiert worden war, hat der Film "Blue My Mind" von Lisa Brühlmann (Mitte) gewonnen. (Archivbild) (Bild: Keystone/ANTHONY ANEX)

Schon nach wenigen Minuten hatte das bereits mehrfach ausgezeichnete Werk von Regisseurin und Schauspielerin Lisa Brühlmann die Auszeichnung für die Beste Darstellung in einer Nebenrolle an "Mario"-Schauspielerin Jessy Moravec abgeben müssen.

Auch die Preise für die Beste Montage und die Beste Kamera gingen gleich zu Beginn des Abends flöten. Den Kamera-Quartz dufte Pio Corradi für "Köhlernächte", jenen für die Beste Montage Gion-Reto Killias für "Almost There" entgegennehmen.

Dafür freute sich Lisa Brühlmann über den Quartz für das Beste Drehbuch. Die Geschichte der 15-jährigen Mia, die sich zum eigenen Entsetzen allmählich in eine Meerjungfrau verwandelt, überzeugte Kritiker und Jury von Anfang an. In die Kinos vermochte "Blue My Mind" dennoch lediglich etwas über 3000 Zuschauer zu locken.

"Mario", der Streifen von Regisseur Marcel Gisler über zwei homosexuelle Fussballer, war für vier Filmpreise nominiert, darunter auch als Bester Spielfilm und für das Beste Drehbuch. Er gewann jenen für den Besten Darsteller: Max Hubacher. Dieser nutzte seine komplette Sprechzeit, um seiner Filmpartnerin Jessy Moravec zu gratulieren und seinen Quartz in Quartzine umzutaufen. Für den Berner Schauspieler ist es bereits die zweite Auszeichnung in dieser Kategorie. 2012 wurde er für seine überzeugende Leistung in "Der Verdingbub" geehrt.

Ready für die Zukunft

Den Quartz für ihre Leistung als Beste Darstellerin durfte Nachwuchstalent Luna Wedler entgegennehmen. Ihre Spielkunst in "Blue My Mind" hat die 18-Jährige auf einen Schlag bekannt gemacht. An der diesjährigen Berlinale wurde sie etwa schon zum "Shooting Star". Hörbar gerührt sagte sie in ihrer Dankesrede, sie sei "ready für die Zukunft" und freue sich auf alles.

Leer aus ging der zweifach nominierte Familienfilm "Papa Moll" (Bester Darsteller, Beste Montage). An dem Beispiel lässt sich denn auch gut aufzeigen, dass weit über 100'000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Kinos noch keinen Preisregen ankündigen.

Ein Hauch von Hollywood

Für einen der grossen Lacher des Abends sorgte ein eingespielter Film in der Kategorie Spezialpreis der Akademie. Der Gewinner, Maskenbildner Thomas Nellen, arbeitet seit Jahren in Hollywood, so auch derzeit. Für den Film "Vakuum", der ihm die Ehrung einbrachte, kehrte er nur ausnahmsweise in seine Schweizer Heimat zurück. So wurde ihm der Quartz also von US-Schauspieler Jeff Bridges ("The Big Lebowski"), der in seinem aktuellen Filmprojekt mitspielt, direkt in der Garderobe übergeben.

Der Quartz für den Besten Dokumentarfilm ging an Jean-Stéphane Bron für "L'Opéra de Paris". Er setzte sich unter anderem gegen Milo Rau ("Das Kongo Tribunal") und Luc Schaedler ("A Long Way Home") durch. Zum Besten Kurzfilm wurde "Facing Mecca" von Jan-Eric Mack gekührt, der Preis für die Beste Filmmusik ging an Diego, Lionel Vincent und Nora Baldenweg ("Die kleine Hexe") und die Auszeichnung für den Besten Animationsfilm gewann Michaela Müller ("Airport").

Nächstes Jahr wieder in Genf

Bereits im Vorfeld bekannt war der Gewinner des Ehrenpreises: Der Westschweizer Animationsfilmer Georges Schwizgebel wurde für sein filmisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Zuletzt hatte er 2016 einen Schweizer Filmpreis für seinen Film "Erlkönig" gewonnen.

Die Schweizer Filmpreise wurden zum 21. Mal verliehen. Über die Nominierten und die Gewinner bestimmt die Schweizer Filmakademie, ausgerichtet und finanziert wird die Veranstaltung vom Bundesamt für Kultur. Die Gewinnerfilme beziehen sich jeweils auf das vergangene Kinojahr.

Seit 2013 findet die Gala abwechselnd in Genf und in Zürich statt. Die nächste Ausgabe des Schweizer Filmpreises findet am 22. März 2019 also erneut in Genf statt. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

    Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

AboTAK blickt auf seine drei Eigenproduktionen

«Das TAK-Ensemble ist spektakulär gut aufgestellt»

In der eben zu Ende gegangenen Spielzeit präsentierte das TAK gleich drei Eigenproduktionen. Mit Erfolg. Welchen Stellenwert diese haben, darüber spricht der Intendant Thomas Spieckermann.
27.06.2025
AboHinter den Masken des Theaters Karussell

«Die Kunst ist, dass man nicht erkennt, dass es eine Maske gibt»

Bereits seit Jahren kümmert sich Annette Ospelt im Theater Karussell um die Maske. Ein Traumjob, wie die gelernte Maskenbildnerin sagt. Dabei probiert sie auch gerne einmal Neues aus.
06.03.2025
AboTheater Karussell zeigt «Frank der Fünfte»

«Der Wunsch nach Reichtum ist zeitlos» 

Vom 7. bis 16. März zeigt das Theater Karussell im TAK mit «Frank der Fünfte» eine Komödie über Macht und Moral. 
11.02.2025

Wettbewerb

Personalisiertes Partyfass mit balleristo & Brauhaus
Bierfass Brauhaus personalisierbar

Umfrage der Woche

Umfrage der Woche

Würden sie einen Gratis-ÖV in Liechtenstein befürworten?
­
­