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Deutschland fahndet europaweit wegen G-20

Die deutsche Polizei hat wegen der Ausschreitungen beim G-20-Gipfel in Hamburg im Jahr 2017 zu 24 mutmasslichen Randalierern eine europaweite Fahndung eingeleitet. Auch die Schweiz ist betroffen.
Die deutsche Polizei hat im Zusammenhang mit dem G-20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg zahlreiche Fahndungen nach Personen in 15 Ländern eingeleitet. (Archivbild)
Die deutsche Polizei hat im Zusammenhang mit dem G-20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg zahlreiche Fahndungen nach Personen in 15 Ländern eingeleitet. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/EPA/FILIP SINGER)

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) habe am 13. April 2018 eine Fahndungsliste mit Bildern von zwei Dutzend bisher unbekannten Personen an ausgewählte europäischen Staaten gesandt. So heisst es in einer Antwort des deutschen Innenministeriums an die Linksfraktion, die den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe vorliegt.

Mit der "Bitte um Identifizierung" der Tatverdächtigen ging die Fahndungsliste an 15 ausländische Dienststellen, unter anderem an die "Guardia Civil Counter Terrorism Unit" in Spanien, die "State Security Division" in Griechenland, das "SO15 Counter Terrorism Command" in Grossbritannien sowie weitere Sicherheitsbehörden in Frankreich, Polen, Ungarn, Tschechien, in den Niederlande, Belgien, Österreich, Schweden, Dänemark, Finnland, Italien und in der Schweiz. Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung seien eingeleitet worden.

Lächerlichkeits-Wettbewerb der Behörden

Am Rande des Gipfeltreffens G-20 in Hamburg im vergangenen Juli war es zu Ausschreitungen, Brandstiftungen und teilweise Plünderungen gekommen. Die Hamburger Polizei hatte zunächst eine deutschlandweite öffentliche Fahndung nach mehr als 100 unbekannten Personen eingeleitet, die sich an den Ausschreitungen beteiligt haben sollen.

Datenschützer und linke Politiker üben scharfe Kritik an der öffentlichen Fahndung nach mutmasslichen G-20-Randalierern. Die Linksfraktion sieht in der Polizeimassnahme eine "unverhältnismässige Verletzung der Grundrechte". Teilweise seien sogar Minderjährige von der Fahndung betroffen. "Das Landeskriminalamt Hamburg und das Bundeskriminalamt überbieten sich in einem Lächerlichkeits-Wettbewerb", sagte Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen. Die Hamburger Behörden wollen nach Informationen der Mediengruppe am kommenden Mittwoch bei einer Pressekonferenz Ergebnisse zum Stand der Ermittlungen präsentieren. (sda/apa/dpa)

 
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