­
­
­
­

Nicht reden ? tun

In den ersten Strahlen der Frühlingssonne wird «Liechtenstein bewegt». Die neue Gesundheitskampagne startet am 15. März und macht es vor allem Unternehmen möglich, das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter dauerhaft zu steigern.

VON SHUSHA MAIER

Daniel Hilti, Schaans Vorsteher, macht mit und Ewald Ospelt, der Bürgermeister von Vaduz, auch, denn beide sind nicht nur überzeugt davon, selbst aktiv für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden etwas tun zu müssen, sondern mit dem Programm «well.system» auch ein Instrument in die Hand zu bekommen, das Aussicht auf lang anhaltenden Erfolg verspricht. Im Gegensatz zu konventionellen Ansätzen in der präventiven Gesundheitsfürsorge konzentriert sich das «well.system» ausschliesslich aufs Tun, denn Peter Luder, Entwickler des Systems, ist überzeugt, dass vom «Sensibilisieren» noch keiner gesünder geworden ist.

Jetzt aktiv werden

Derselben Ansicht ist auch Gesundheitsministerin Renate Müssner, die an der Präsentation der neuen Gesundheitskampagne gestern in Vaduz erklärte, «nach etlichen Jahren mit Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen ist die Zeit reif für aktive Massnahmen, die jeder für sich selbst gestalten kann».
Als Peter Luder sein Gesundheitsförderungsprogramm «well.system» vorstellte, rannte er damit im Gesundheitsressort offene Türen ein. Schnell war die Regierung als zweiter Partner gewonnen: Neben finanzieller Unterstützung fürs Programm wurde die Landesverwaltung als Arbeitgeber sogleich eines der ersten Unternehmen, die das «well.system» ihren Mitarbeitern anbieten wird. Genauso die beiden Gemeinden Schaan und Vaduz, die zum einen ihre Sportanlagen zur Nutzung bereitstellen, zum anderen das System ergänzend zu ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement für ihre Angestellten nutzen wollen.

Prävention, die funktioniert

Was für Staat und Gemeinden recht ist, ist für viele andere Unternehmen billig: «Gesundheitsförderung soll nicht allein auf die Reduzierung von Fehlzeiten abzielen», weiss Anita Hardegger, Verantwortliche für Personalentwicklung und -strategie des Liechtensteinischen Bankenverbands. Dem Hauptsponsor dieser Gesundheitsförderungskampagne ist vor allem das Wohlbefinden der Mitarbeiter wichtig, denn «gesunde Mitarbeiter tragen entscheidend zu einem gesunden Unternehmen bei.» Und damit nicht genug: Michael Hasler, Mitarbeiter in Liechtensteins grösstem Krankenversicherer Concordia – ein weiterer Sponsor des Projekts – ist überzeugt, dass «diese Prävention, die zu funktionieren verspricht, damit auch eine moderate Prämienentwicklung garantiert.»

Fördern und fordern

«well.system» hat offenbar damit überzeugt, dass es Unternehmen, Staat und Gesellschaft ins selbe Boot holt und, wie Renate Müssner betonte, «seine Umsetzung leicht zu managen ist». Und so funktioniert dieses Gesundheitsförderungsprogramm: Unternehmen kaufen für ihre Mitarbeiter Trainingsplätze im «well.system». Für einen bescheidenen Jahresbeitrag, der von den Mitarbeitern selbst berappt werden muss, bekommt jeder Teilnehmer seinen eigenen, auf seine persönlichen Bedürfnisse abgestimmten «well.plan», der den jeweiligen Gesundheitszustand, das bestehende Gesundheitsverhalten und das Gesundheitsziel berücksichtigt. Dieser Plan zeigt, wie man zielgerichtet und mit so wenig Aufwand wie möglich seine Gesundheit verbessern kann. Damit die guten Ratschläge auch befolgt werden, wird jeder Teilnehmer von einem Coach begleitet, der fördert, motiviert und sich nicht scheut, auch zu fordern.
Regelmässige Kräftigungs- und Ausdauertrainings stehen ebenso auf dem Programm wie Informationen über bekömmliche Ernährung oder Anregungen zum entspannten Umgang mit sich und anderen. Und da Motivation am besten mit der Aussicht auf Belohnung aufrechtzuerhalten ist, gibt es für ausdauerndes Mitmachen sogenannte «well.points», Bonuspunkte, für die es Prämien in Fachgeschäften der Region gibt – Massagen, Körperpflege oder eine zusätzliche Sportlektion stellt Peter Luder Eifrigen in Aussicht.

Als weiteres Plus seines Plans sieht er die Einbindung der Lebenspartner in das «well.system»: «Das soll sicherstellen, dass die guten Vorsätze nicht vor der eigenen Haustüre haltmachen.» Partner bekommen einen eigenen Trainingsplan und die Möglichkeit, zu moderaten Kosten bei speziellen Trainingsanlässen mitzumachen.

Gute Betreuung zählt

Gut betreuen möchte Peter Luder die Teilnehmer am «well.system». Darum sollen zumindest vorläufig nicht mehr als 500 Plätze angeboten werden, von denen rund 420 bereits belegt sind. In fünf Wochen, am 15. März, solls losgehen. Ab diesem Zeitpunkt wird «Liechtenstein bewegt». Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren wollen, sollten sich daher besser beeilen.

 

Schlagwörter

Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Ähnliche Artikel

AboBetriebliches Gesundheitsmanagement
Ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hilft Unternehmen in Krisenzeiten und bei Fachkräftemangel: Das zeigte der Besuch bei der Dr. Risch Ostschweiz AG in Buchs auf.
vor 1 Stunde
Abo
08.01.2024
Abo«Die Platte ist eine Art Gesamtkunstwerk»
Die Big Band Liechtenstein bringt am 19. April eine besondere Vinylplatte heraus, die es nur in limitierter Auflage von 100 Stück gibt.
29.03.2024
Wettbewerb
5-Liter-Partyfass Brauhaus naturtrüab zu gewinnen!
Brauhaus Bierfass
Umfrage der Woche
Soll Liechtenstein dem Internationalen Währungsfonds (IWF) beitreten?
­
­