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Langläufer Markus Hasler gibt auf

Liechtensteins 38-jähriges Langlauf-Ass Markus Hasler hat sich nicht für die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 qualifiziert und gibt nun sportlich auf.

Von Ernst Hasler

Langlauf. – «Ich werde die Saison noch zu Ende laufen, jedoch mich vom aktiven internationalen Spitzensport zurückziehen. Was soll ich noch Weltcup- und Continental-Cuprennen laufen, da ich mein grosses Ziel, die Olympischen Spiele verpasst habe», meinte ein sichtlich enttäuschter Markus Hasler. «Das eine oder andere Rennen werde ich vorwiegend in Norwegen bestreiten. Das bin ich meinen Sponsoren und Fans noch schuldig», präzisierte Markus Hasler.

«Stets ein Einzelkämpfer»

«Ich habe nichts mehr zu beweisen, deshalb macht es keinen Sinn mehr weiterzumachen», erklärte der 38-Jährige. Bis auf zwei Jahre war Hasler (2000/2002) stets als Einzelkämpfer unterwegs. «Daneben war ich in Norwegen und anderen Teams integriert. Ich war dennoch ein Einzelkämpfer in einer Mannschaft. Ich konnte mich jedoch stets gut integrieren; das hat mir einiges gebracht», erzählt Markus Hasler.

Saisonausklang in Norwegen

Der Eschner reist am Montag wieder nach Oslo (No), um beim Skiclub «Høybraten Stovner IL» in Oslo die U15/U16-Jugendlichen zu trainieren. Nach Ende der Saison wird Hasler im März zwei J+S-Kurse (Methodik / Technik) absolvieren.

WM-Vierter in Val di Fiemme

Der vierte Rang an der WM-Verfolgung in Val di Fiemme (It) 2003 war der grösste Erfolg Haslers in seiner Laufbahn. «Lediglich eine Schuhlänge hat aufs Podest gefehlt», ärgert sich Hasler heute. An gleicher Stätte lief er über die 50 km zudem auf den guten siebten Rang. Doch auch der elfte Rang vor vier Jahren an den Olympischen Spielen in Turin (It) in der Doppelverfolgung hat historischen Wert. Es ist das beste Ergebnis, das ein Liechtensteiner Langläufer an Olympischen Spielen überhaupt erreicht hat. «Das war ein super Ergebnis. Es war sehr eng und fünf Sekunden fehlten fürs Podest», urteilt Hasler. Sehenswert war auch sein Auftritt in der Doppelverfolgung an der WM in Lahti (Sf) 2001. «Dort lief ich auf der Skatingstrecke die beste Laufzeit», erinnert sich Hasler gerne an seinen Husarenritt zurück: Rang sechs.

Siebter am Holmenkollen

Das Mekka des Langlaufsportes sind und bleiben die Holmenkollen-Spiele in Oslo, wo er am 16. März 1996 über 50 km den siebten Rang herauslief. «Das war eines meiner prägenden Erfolge», so Hasler. Dank Hasler hat sich im Liechtensteiner Langlaufsport einiges bewegt. «Das Interesse im Langlaufsport konnte ich mitprägen, es ist angestiegen und erhielt ein höheres Ansehen. Das Beispiel in der Schweiz ist ähnlich, wenn Erfolge vorhanden sind, steigt das Interesse», so Hasler.

Verletzung in Sapporo 2007

Die Verletzung an der WM 2007 in Sapporo (Jap), als sich Hasler Bänder am rechten Schultereckgelenk riss, leitete die Negativspirale ein. «Danach ist alles zusammengefallen. Im 2008 hat jeder erwartet, dass ich im Weltcup in die Punkteränge laufe. Alles hätte rascher von statten gehen sollen, doch das Umfeld hat sich immer mehr reduziert. Die Balance hat nicht gestimmt, um Leistungen zu erbringen. Neben den Verletzungen hätte ich mich noch auf andere Dinge konzentrieren sollen. Der Sprung nach vorne ist mir nicht mehr so richtig gelungen», weiss Hasler heute.
Ein Teamanschluss an Österreich kam nach den Vorkommnissen von Turin (It) – in den Unterkünften kam es zu einer Doping-Razzia – nicht mehr in Frage. «Die Suche nach einem neuen Teamanschluss blieb an mir hängen und war mit einem grossen Fragezeichen, wo kann ich mich anschliessen, behaftet. Finanziell hatte der Verband nicht die Möglichkeit und konnte er wohl auch nicht ein eigenes Team auf die Beine stellen«, meint Hasler mit Distanz. Er erhielt wohl nicht genügend Rückhalt. «Die Motivation und moralische Unterstützung war nach meiner Verletzung mässig. Das hat alles die Fortsetzung meiner Karriere erschwert», ist Hasler überzeugt.

Schockerlebnis Turin

Die Thematik Turin 2006 war für Hasler ein Schockerlebnis. «Die Art und Weise war extrem, zudem kam sie völlig unerwartet zustande. Man erwartet solche Aktionen mit keinem Gedanken», so Hasler. «Im ersten Moment war ich über die Aktion überrascht und erstaunt. Prägend war das Erlebnis, dass man plötzlich wie ein Schwerverbrecher an die Wand gestellt wird. Das hat mich lange Zeit belastet. Die Details zur Razzia mit ihren Auswirkungen habe ich erst später mitgekriegt», schildert Hasler.

Rückhalt dank Sponsoren

Da war Hasler froh, dass ihn die Sponsoren in den letzten Jahren motiviert und unterstützt haben. «Ihnen und auch den Gönnern, die in meiner letzten Saison noch dazustiessen, gebührt ein sehr grosser Dank. Auch der Fanclub und die stillen Helfer, die mich motiviert haben, und mich an die sechsten Olympischen Winterspiele bringen wollten, gebührt ein besonders grosser Dank», betont Markus Hasler.

 
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