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Weitere 100 Jahre für Qualität einstehen

Mit einem Festakt feierte das «Vaterland» am Freitagabend in Schaan sein 100-jähriges Bestehen. Das Vaduzer Medienhaus wolle auch in den kommenden 100 Jahren durch Qualität überzeugen, sagte Verwaltungsratspräsident Donat P. Marxer - auch wenn die Digitalisierung in vielerlei Hinsicht eine grosse Herausforderung darstellt.

Schaan. - «Dinge anstossen und zur Meinungsbildung beitragen», dies sei seit 100 Jahren die Aufgabe des «Vaterlands» und seiner Vorgängerzeitungen, sagte Marxer. Am 25. April 1914 begann mit den «Oberrheinischen Nachrichten» die Geschichte des «Vaterlands». Auch in einer Zeit der digitalen Medien und der mobilen Kommunikation habe das Papier, «dass wir mit Inhalt versehen», einen hohen Stellenwert, so Marxer weiter. Bereits in den vergangenen 100 Jahren sei es gelungen, die Zeitungen und Produkte  immer wieder erfolgreich dem gesellschaftlichen Wandel anzupassen.

Wettbewerb belebte

Marxer erwähnte auch den direkten Konkurrenten «Volksblatt», dank dem das Medienhaus zur ständigen Weiterentwicklung herausgefordert gewesen sei. Vor den 130 Gästen, darunter Fürst Hans-Adam II., Erbprinz Alois und Regierungsvertreter, verhehlte Marxer zudem nicht, dass die Finanzierung von Qualitätsjournalismus schwieriger geworden sei. «Aber eine vitale Gesellschaft ist auch in Zukunft darauf angewiesen. Deshalb wollen wir auch in den kommenden 100 Jahren durch Qualität überzeugen.»

Gründungsumfeld

Historiker Peter Geiger ging in seinem Vortrag vor allem auf das politische und gesellschaftliche Umfeld vor 100 Jahren ein. Die Lancierung der «Oberrheinischen Nachrichten» fiel schliesslich beinahe mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges zusammen. Geiger erwähnte, dass die Auseinandersetzungen zwischen «Vaterland» und «Volksblatt» in den ersten Jahrzehnten in heute unvorstellbarer Heftigkeit geführt worden seien. Eindrücklich ist auch der Unterschied an Lesestoff: 1914 waren es wöchentlich 4 Seiten, heute sind es durchschnittlich über 30 Seiten täglich.

Leben wird softwaregesteuert

Die massiven Umwälzungen durch die Digitalisierung aller Lebensbereiche verdeutliche Zukunftsforscher Gerd Leonhard. So sind bald alle Dienstleistungen, die der Mensch in Anspruch nimmt, Software gesteuert. «Unser Gehirn wird quasi ausgelagert», sagte Leonhard. Entsprechend streben die bekannten grossen Internetfirmen in Märkte vor, die vor kurzem noch weit neben ihren angestammten Geschäftsfeldern lagen. So besitzt etwa Facebook eine Bankenlizenz oder Google könnte zum Hersteller selbstfahrender Autos werden. Wenn man sich vorstellt, dass Google alle Suchbegriffe kennt, die man eingibt, so trifft es wohl zu, dass Google einen besser kennt als der eigene Partner. Durch die totale Digitalisierung entsteht somit ein neues «Menschsein». Folglich werde es sogar wieder zum Luxus, wenn man einmal offline sei, so Leonhard. (ach)

Mehr in der Print- und ePaper-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands» vom Samstag, 26. April 2014.

 

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