Viele offene Lehrstellen im Kanton St. Gallen
Die Schulabgängerumfrage, die das Amt für Berufsbildung des Kantons St. Gallen Ende Mai durchgeführt hat, zeigt wie in den Vorjahren eine sehr gute Gesamtsituation. Über 93 Prozent der im Juli aus der Volksschule Austretenden hatten Ende Mai eine Anschlusslösung gefunden. Dieser Wert liegt beträchtlich über dem mehrjährigen Durchschnitt.
St.Gallen. - Bezüglich des Anteils an Übertritten in eine berufliche Grundbildung wird mit 71,5 Prozent der bisherige Höchstwert gar übertroffen. Den 354 Jugendlichen ohne Anschlusslösung standen am Stichtag 1177 unbesetzt gemeldete Ausbildungsplätze gegenüber. Erneut rückläufig ist der Anteil an Zwischenlösungen.
Rückläufige Schülerzahlen spürbar
Die Auswertung der Erhebung im Mehrjahresvergleich bestätigt den Trend der letzten Jahre: Zum einen bieten sich den Jugendlichen insgesamt sehr gute Perspektiven beim Übertritt, was sich im geringen Anteil derjenigen zeigt, die Ende Mai noch auf der Suche waren. Andererseits wird es offenbar für die Lehrbetriebe ? insbesondere aufgrund der demografisch rückläufigen Entwicklung der Schulabgängerzahlen ? zunehmend schwieriger, alle angebotenen Lehrstellen in gewünschter Weise zu besetzen. Es sticht ins Auge, dass den 354 Jugendlichen ohne Anschlusslösung ein Überhang von über 1170 frei gemeldeten Lehrstellen gegenüber steht.
Offene Lehrstellen selbst in beliebten Berufen
Dies deutet darauf hin, dass die Voraussetzungen der Suchenden oftmals nicht mit den Vorstellungen der Lehrbetriebe übereinstimmen. So fällt denn auf, dass in zunehmendem Mass auch Ausbildungsplätze in Berufen offen bleiben, die auf der Präferenzliste der Jugendlichen traditionell hoch eingestuft sind, aber als anspruchsvoll gelten. Die umfangreiche Liste offener Lehrstellen zeigt andererseits, dass auch für die leistungsschwächeren Jugendlichen die Chancen durchaus intakt sind, bis zum Lehrbeginn im August noch eine Anschlusslösung zu finden. Neben grossem eigenem Engagement, Unterstützung durch die Schule und das Elternhaus stehen diesen Jugendlichen auch die ergänzenden Fördermassnahmen des Staates zur Verfügung. (pd)