Den richtigen Weg einschlagen
Vaduz. – Eine Verdoppelung der Arbeitgeberbeiträge für die Arbeitslosenversicherung, steigende Krankenkassenprämien, höhere Mehrwertsteuern und eine EU-Richtlinie zum Elternurlaub, die laut Arnold Matt Kleinst- und Kleinbetriebe unter Umständen vor grosse Probleme stellt. Der Wirtschaftskammerpräsident führte gestern an der 4. Delegiertenversammlung der Wirtschaftskammer einige Punkte an, die ihm Sorgen bereiten. Zudem blickt er mit einem betrübten Auge auf die Staatsfinanzen. Es sei von grösster Bedeutung, dass sich Liechtenstein nicht verschulde. Sparmassnahmen seien unumgänglich. «Doch von Bedeutung erscheint mir, dass in den richtigen Bereichen gespart wird», so Matt. «Vollkommen falsch finde ich, wenn Entscheide getroffen werden, die der Wirtschaft und den Unternehmen unseres Landes zum Nachteil generieren.»
Zielkonflikte bedenken
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer nahm die mahnenden Worte des Wirtschaftskammerpräsidenten auf und pflichtete ihm bei, dass die Lohnnebenkosten nicht steigen sollten. «Unternehmertum und Arbeiten soll sich auch künftig lohnen», sagte Wirtschaftsminister Meyer. «Aber es gibt einen Zielkonflikt.» Auf der einen Seite sollte das Staatsbudget konsolidiert werden, auf der anderen Seite sollten sich die Lohnnebenkosten und andere Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Ziel der Politik müsse sein, ausgewogene Lösungen zu präsentieren.
Selber tätig werden
Sich nur auf die Politik verlassen will Arnold Matt sich als Unternehmer und Wirtschaftskammerpräsident nicht. Zufrieden schaute er im Zelt auf dem Rathausplatz in Vaduz auf das vergangene Jahr der Wirtschaftskammer zurück, in dem sie gemeinsam mit dem Bankenverband, der Industrie- und Handelskammer sowie der Treuhändervereinigung die Volksabstimmung zu den Mobilfunkgrenzwerten gewinnen konnte. «Wir werden auch in Zukunft alles daran setzen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in unserem Land verbessern oder zumindest gleich bleiben», vergewisserte der einstimmig wiedergewählte Präsident die Mitglieder. (rb)
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Martin Meyer