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Mediahüüsler on Beizen-Tour

Piraten, Hühner und Erdbeeren pendeln derzeit von Ball zu Ball. Die Palette an Kostümen ist breit ? und originell. Allerdings sind Bälle nicht jedermanns Sache und die eine oder der andere zieht es vor, die Fasnacht in den Beizen zu feiern.

Mit blinkenden Farblichtern und auffälligen Mottos versuchen die Lokalbesitzer die Beizenfasnächtler zu locken. Laden die verschiedenen Dekorationen aber auch wirklich zum Feiern ein Wie kostenspielig sind überhaupt solche Dekos für die Lokalbetreiber. Am Sitzungstisch wird unter den Redakstionsmitgliedern nicht lange herumdiskutiert: Schnell stellt sich eine Gruppe vom Medienhaus für eine Beizentour zur Verfügung. Natürlich rein geschäftlich – der Spass blieb dennoch nicht auf der Strecke.

Fernweh im Fasnachtsfieber

26. Januar, 19 Uhr: Der Startschuss für die geplante Beizentour fällt im Wildmandli-Land im Heusträffl. An die Bärger erinnert in diesem Lokal aber nicht mehr viel – ausser die Stammgäste. Von ihnen abgesehen, taucht man Schritt für Schritt in eine bunte, schrille und fröhliche Welt ein – wie die Fasnacht eben sein sollte. An den Wänden hangeln Affen und kriechen Schlangen, von den Decken hängen Sonnenschirme und Lampions, Pfauenfedern und die für Thailand typischen Winke-Katzen zieren die Tische. Kaum einer in der Medienhaus-Gruppe kann sich ein «Wow» verkneifen. Und bei der ersten Mediahüüslerin bricht schon das Fernweh aus.

Tatsächlich vom Fernweh getrieben, hat sich die Lokalbesitzerin Uschi Sele vor Monaten für das Motto Thailand entschieden. «Es ist mein Lieblingsreiseziel», verrät sie. Bereits seit Monaten kauften sie und ihr Team verschiedenste Utensilien dafür ein. Wie viel Geld sie alles in allem dafür hinblättern musste, um ein bisschen Thailand in den Heusträffl zu bringen, kann Uschi Sele nicht genau sagen. Auf alle Fälle sei die Deko «kostspielig» gewesen. Was die Lokalbesitzerin aber ganz genau sagen kann: «Es hat sich gelohnt.»
Obwohl sie arbeiten muss, freut sich Uschi Sele auf die Fasnacht. Ihr Motto: «Jubel, Trubel, Heiterkeit – und ganz viel Gemütlichkeit.»

«Stall sucht Rinder»

Die Medienhaus-Gruppe hat sich in der thailändischen Atmosphäre bestens akklimatisiert. «I got a hangover, ... I’ve been drinking too much...» erklingt der hippe Partysong von Taio Cruz im Hintergrund. Von einem alkoholbedingten Hangover sind die Mediahüüsler allerdings noch weit entfernt – stattdessen gibt es ein kräftiges Prosit auf einen gelungenen Beizentour-Abend, der im Heusträffl nicht besser hätte starten können.
Schliesslich geht es weiter nach Schaan. Unter dem Motto «Stall sucht Rinder» wird das Central auf fasnächtliche Beizentauglichkeit getestet. Inmitten einer Blumenwiese mit Rindern, Schafen und Hühnern wird unter den Mediahüüslern das Prösterchen Nummer zwei zelebriert. Denn auch hier lässt es sich feiern. Das freut Lokalbesitzer Walter Risch. «Ich bin in diesem Haus aufgewachsen und seit ich mich erinnern kann, war die Fasnacht für mich schon immer eine besondere Zeit», erzählt er. Obwohl es in den vergangenen Jahren strenger wurde: Immer mehr Lokalbesucher, aufwändigere Dekorationen und leider auch mehr Sachschäden. Diese begleicht der Lokalbesitzer jedoch mit dem Preiszuschlag für die Deko – so wie es auch die meisten Lokale handhaben. Jammern will Walter Risch aber auf keinen Fall. «Im Gegenteil, ich freue mich sehr, dass durch die dekorierten Lokale die Strassenfasnacht wieder auflebt und auch die ältere Generation wieder gerne den Weg in die Beiz findet.»

Schwerelos mit «Ai Se Eu Te Pego»

Das Prösterchen Nummer drei wartet in Mauren an der Räbabar, die von den Eschner Tuarbagugern in einen «Planetturbia» verwandelt wurde, von welchem ringsum jede Menge Sterne leuchten. Ebenso leuchten die Augen und Zähne der Beizenfasnächtler – das Neon-Licht lässt grüssen. Um die Bar drängen sich Besucher, bestellen Drinks und Bier. Bedienung Johanna Marxer hat alle Hände voll zu tun. Sie freut sich aber, dass sich die Gäste auf «Planetturbia» wohl fühlen. Um zu arbeiten, sei es jedoch etwas zu dunkel. Ansonsten gefalle ihr die Planeten-Atmosphäre aber durchaus. Johanna Marxer hofft, dass die Deko so schnell nicht wieder heruntergerissen wird. «Gerade vor ein paar Tagen mussten wir die Wände reparieren», sagt sie. Offenbar fühlte sich ein Gast auf «Planetturbia» dann doch etwas zu schwerelos ...
Apropos schwerelos: Anstatt zu herkömmlichem Fasnachtssound wie «Völlig losgelöst von der Erde, schwebt das Raumschiff völlig schwerelos ...» singen und tanzen die Gäste zu brandneuen Hits wie «Ai Se Eu Te Pego». Den Tanz zu diesem Partykracher haben die Mediahüüsler noch nicht ganz raus, die Versuche sehen eher unbeholfen aus – in diesem ganzen Fasnachtsgetummel spielt dies aber auch keine Rolle. Hauptsache, die Stimmung passt – und das tut sie! Ein paar Schritte weiter gönnen sich die Mediahüüsler in der Puder Rosa Ranch im Café Matt eine kurze Erholungsphase. Zwar ist die Stammtischkneipe auffallend in Pink dekoriert, die Fasnachtsstimmung hält sich aber in Grenzen. Vielmehr wundern sich die Stammtischler, um was für oberländische Eindringlinge es sich denn bei den Medienhaus-Gästen handelt. Als dann auch noch reiner Bärger Dialekt bis zu ihrem Tisch durchdringt, ist die Verwirrung komplett. Einzige Beruhigung für die eingefleischten Café-Matt-Gänger: Zwei Maurer sind an Bord der Medienhaus-Beizen-Kreuzfahrt.

Deko mit Erinnerungen

Langsam wird es Zeit für das vierte und letzte Prösterchen im Kreuz in Schellenberg. Dort erwartet die Beizentour-Tester ein bunter, kreativer Tante-Emma-Laden. Ravioli, Russischer Salat, Eier, Aufschnitt, Tomatensauce und vieles mehr ist in den grünen Einkaufskisten zu finden. Alte Einkaufskörbe zieren die Decken, Werbeplakate hängen an den Wänden des Lokals. «Es war gar nicht so einfach, all die Utensilien zu finden», sagt Angelika Bargetze, Angestellte und Mutter des Geschäftsführers Daniel Bargetze. Ihre Tochter, Sandra Bargetze, hätte aber kräftig mitgeholfen und habe sich mindestens zwei Monate lang auf die Suche nach «Tante-Emma-Artikeln» gemacht. Mit dem Resultat sei die ganze Familie aber mehr als zufrieden. Und nicht nur die Familie: «Auch von den Gästen bekommen wir viele Komplimente», sagt Angelika Bargetze. Besonders schön sei zu hören, wie die Dekoration bei dem einen oder anderen Gast Erinnerungen hervorruft. «Wie beispielsweise an s’Cläudile vo Ruggäll», sagt sie.  Während die Gäste auf alte Zeiten zurückblicken, heisst es für die «Tante-Emma-Laden-Crew», die Hauptfasnacht zu planen. «Darauf freue ich mich», sagt Angelika Bargetze. «Dann sieht man wieder mal Gesichter, die man sonst nur selten sieht.»  

Vielleicht taucht dabei auch das eine oder andere Medienhaus-Gesicht auf. Denn zumindest die Beizenfasnachts-Tester sind sehr angetan von der originellen Dekoration. Ein Grund, auch das vierte Prösterchen zu feiern – ein Prosit auf eine gelungene Beizentour mit tollen, abwechslungsreichen Dekorationen, die tatsächlich zu einer stimmungsvollen Beizenfasnachts-Tour einladen. So lange bis es heisst: ««I got a hangover, ... I’ve been drinking too much ...» (bfs) 

 

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