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Faszinierendes Schneckenballett am Baum

Der Paarungsakt ist bei manchen Tieren eine komplizierte Sache. Der Paarungstanz der Leopardenschnecke übertrifft jedoch jede Vorstellung ? ein Ballett hoch in den Baumästen.

Vaduz. – Eine Leopardenschnecke, auch Tigerschnegel genannt, kriecht durch den Wald und nimmt Fährte auf. Genauer gesagt die Schleimspur einer zweiten Leopardenschnecke. Sie folgt der Spur, bis sie auf den Verursacher des Schleims trifft. Die Leopardenschnecke schnüffelt an dessen Hinterteil, um zu checken, ob ihr der Geschmack taugt. Passt der Geschmack, folgt sie der Schnecke und die beiden kriechen hintereinander den Baum zu einem Ast hinauf. Dann beginnt der Paarungstanz: Ineinander verschlungen drehen sie sich bis zu einer Stunde auf dem Ast und überprüfen mit dem Geschmacksinn gegenseitig die Qualität des anderen. Vergleichbar mit Menschen in der Disco – auch dort wird beim Tanzen abgecheckt, ob das Gegenüber für «mehr» geeignet ist.
Nach dem Winden bilden die Nacktschnecken einen Schleimfaden, der am Ast befestigt wird. Die Schnecken seilen sich daran rund 40 Zentimeter ab. Sie hängen, immer noch ineinander verzwirbelt, frei in der Luft und drehen sich weiter um sich. Erst jetzt nimmt das Vorspiel langsam sein Ende und der Paarungsakt kommt zum
Höhepunkt: Die zwei Leopardenschnecken, welche wie die meisten Schnecken Zwitter sind, fahren gleichzeitig ihre Penisse aus. Diese können die halbe Körperlänge der 15 Zentimeter grossen Schnecken erreichen. Die Tigerschnegel verdrehen nun auch
ihre weiss-bläulichen, blumenartigen Geschlechtsteile ineinander und sondern einen Schleimklumpen aus. Nun werden die Spermien in den Klumpen das anderen eingeführt. Dann ziehen sie die Penisse wieder ein und jede Schnecke speichert das Samenpaket des anderen in ihrer Geschlechtsöffnung. Die Paarung ist vollzogen. Eine Schnecke lässt sich auf den Boden fallen, die andere zieht sich wieder hinauf und frisst den Schleimfaden, der sehr proteinreich ist. (manu)

Mehr in der heutigen Print- und Online-Ausgabe des «Liechtensteiner Vaterlands».

 
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